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Mistweaver - Interview mit Raúl Weaver (Juni 2015)

Sie waren in den letzten Wochen TWILIGHT TIPP – und zwar zu Recht. Die Spanier von MISTWEAVER haben seit „Tales from the Grave“ einen gehörigen Schritt nach vorne gemacht und mit „Nocturnal Bloodshed“ ein wirklich gelungenes Düster-Death Metal Album abgeliefert. Gründungsmitglied, Gitarrist und Sänger der Band Raúl Weaver stand und Rede und Antwort.

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Sie waren in den letzten Wochen TWILIGHT TIPP – und zwar zu Recht. Die Spanier von MISTWEAVER haben seit „Tales from the Grave“ einen gehörigen Schritt nach vorne gemacht und mit „Nocturnal Bloodshed“ ein wirklich gelungenes Düster-Death Metal Album abgeliefert. Gründungsmitglied, Gitarrist und Sänger der Band Raúl Weaver stand und Rede und Antwort.

Raúl, was ist denn deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen dem aktuellen und dem vorhergehenden Album?

Da gibt es verschiedene Unterschiede, doch der Größte ist wohl, dass wir nun die Instrumente runterstimmen und das merkt man ziemlich schnell, wenn man die neue Scheibe hört. In der Vergangenheit haben wir immer die Standardstimmung benutzt. Diese wird zwar von allen Heavy Metal Bands benutzt, ist aber nicht sehr populär unter extremeren Bands. Indem wir runtergestimmt haben, klingen die Songs roher. Außerdem haben wir dieses Mal einige der schnellsten Passagen, die wir je geschrieben haben. Insgesamt ist das aktuelle Album also unser bisher härtestes Album.

Ich kannte die älteren Scheiben bisher nicht so gut und habe sie mir jetzt erst angehört. „Tales from the Grave“ scheint mir etwas mehr auf der Heavy Metal Seite zu stehen. Die Kollegen von metal.de nannten den Stil „extrem Power Metal“. Würdest du da zustimmen?

Ja, ich habe das ja im Grunde schon gesagt. Wir hatten viele Elemente die problemlos zum Heavy Metal passen, nur unsere Vocals nicht. Es war niemals einfach uns einzuordnen und es ist für uns auch nicht wichtig – für die Labels aber schon, da sie nicht wussten, welchem Publikum sie unsere Musik anbieten sollten. Wir waren zu düster für Heavy Metal und zu heavy für Death Metal. Nun gibt es keinen Zweifel, dass wir Melodic Death Metal spielen.

Ihr seid erstmals für die Aufnahmen von „Tales…“ nach Schweden gefahren und habt mit Andy Larocque zusammengearbeitet. Dieses Mal habt ihr mit Dan Swanö zusammengearbeitet. Inwiefern war das anders und warum ist die Wahl nicht wieder auf Andy gefallen?

Ja, für unser letztes Album sind wir ins Sonic Train Studio zu Andy Larocque gegangen und er hat einen wirklich großartigen Job gemacht, da gibt es keinen Zweifel. Wir waren absolut zufrieden mit dem Album. Das Problem war, dass wir dieses Mal nicht in ein großes Studio gehen konnten, und zwar aus zwei Gründen: Zeit und Geld. Wir haben beschlossen, das Album alleine aufzunehmen und es dann für den Mix und das Mastering in ein gutes Studio zu schicken. Wir haben ein lokales Studio für die Vocals und die Akustikgitarren benutzt. Als dann alles fertig war, mussten wir uns zwischen verschiedenen Studios entscheiden und natürlich hatten wir auch das Sonic Train Studio auf dem Schirm. Wir wissen jedoch, dass Andy mit KING DIAMOND ziemlich viel um die Ohren hat und sein Assistent das Studio schmeißt. Wir wollten das Album nicht dort hinschicken, nur damit dann irgendjemand anderes außer Andy die Arbeit macht. Wir wollten aber auch nicht warten, bis er wieder von der Tour zurück ist. Daher war die Entscheidung schließlich ziemlich einfach, denn wir lieben alles was Dan Swanö gemacht hat. Wir haben in kontaktiert und alles lief reibungslos und schnell.

Als ich mir „Nocturnal Bloodshed“ zum ersten Mal angehört habe, kamen die Erinnerungen an die 90er Jahre zurück. Ich musste an  Bands wie AMORPHIS, TIAMAT, IN FLAMES oder DISSECTION denken und diese Bands spielten damals alle noch düsteren und harten Metal. Wann war euch klar, dass ihr genau diese düstere Atmosphäre auf eurem Album haben wollt?

Nun, wir liebe alle die Bands die du genannt hast und wir wurden stark von diesen und anderen Bands beeinflusst. Es ist also klar, dass unsere Musik eine Mischung aus diesen und anderen Stilen ist. Ich glaube, dass wir schon immer das Ziel hatten so zu klingen. Aber als wir damals das erste Mal ins Studio gingen, hatten wir noch nicht die Fähigkeiten so zu spielen und zu komponieren wie heute. Außerdem haben wir dieses Mal mit Dan Swanö den perfekten Partner gefunden, da er mit vielen der von dir genannten Bands und deren Alben zu tun gehabt hat.

Mein verehrten Kollege Kersten hat an „Nocturnal Bloodshed“ kritisiert, dass die Keyboards zu sehr nach „Phantom der Oper“ klingen würden. Was mögt ihr denn an diesen epischen Keyboards?

Ich weiß zwar nicht, was du meinst, da ich „Das Phantom der Oper“ niemals gesehen oder gehört habe – außer den IRON MAIDEN Song. Ich finde, dass die Keyboards dieses Mal der Killer sind. Jedes Album hat solche Parts, aber dieses Mal sind die Keyboards bewusster eingesetzt. Auf den ersten beiden Alben war alles von den Keyboards getränkt, was an unserem damaligen Keyboarder lag. Oft hat er im Grunde nur das Riff gespielt, dass die Gitarre gespielt hat und häufig hätte er einfach gar nicht spielen sollen. Er hat es aber trotzdem getan und so wurden die Songs geschwächt. Mittlerweile haben die Keyboards ihren eigenen Platz und es gibt auch viele Parts ohne Keyboards. Das ist wichtig, da auf diese Weise der Kontrast viel größer ist wenn sie auftauchen. Die Funktion der Keyboards für unsere Band ist, eine düstere und kühle Atmosphäre zu kreieren und ich finde, dass wir es – dank unseres neuen Mannes Joaquin – dieses Mal geschafft haben.

Ihr habt ja eine recht bewegte Vergangenheit in Sachen Record Labels. „Tales…“ kam sogar auf zwei verschiedenen Labels raus. Auch „Noctrunal Bloodshed wurde ursprünglich zunächst auf dem russischen Satanath Label und 2014 auf Envenomed Records veröffentlicht. Warum nun diese weitere Veröffentlichung über Suspiria?

Man könnte sagen, dass wir zwei große Pechsträhnen in dieser Band hatten. Da war zunächst die Position des Drummers. Die vielen Besetzungswechsel haben uns für lange Zeit außer Gefecht gesetzt. Der zweite Unglücksfall waren die Labels. Wir sind von einem zum nächsten gewandert, haben Verträge für mehrere Alben unterschrieben und es hat nicht funktioniert. Einige Labels sind verschwunden, haben unser Geld mitgenommen und keine Promotion gemacht usw. Für das akteulle Album haben wir nach einem passenden Label gesucht und Satanah gefunden. Es ist ein wirkliches Untergrundlabel und sie vertreiben das Album vor allem in Russland. Wir hatten dann die Gelegenheit mit Suspiria zusammenzuarbeiten und wir haben es getan. Auf diese Weise haben wir dieses Mal unser eigenes Land und viele andere Länder abgedeckt.

Ihr seid ja nun auch nicht erst seit gestern dabei. Was treibt euch immer wieder an weiterzumachen, obwohl es immer wieder Rückschläge gibt?

Das frage ich mich auch J. Nein, ich glaube, dass die Band eine Art Notausgang aus der täglichen Routine ist und wir brauchen das. Natürlich hatten wir viele schlechte Momente, Betrügereien, Zorn und Ohnmacht. Andererseits spielt man aber auch Konzerte vor einem coolen Publikum und wir bekommen gute Reviews für unsere Musik (wie von dir) und das ist Treibstoff, der unseren Motor am Laufen hält. Von Zeit zu Zeit können wir mal ins Ausland reisen und dort spielen oder eine Platte aufnehmen und dann vergessen wir die schlechten Momente.

Wird es denn von “Nocturnal Bloodshed” auch eine Vinylausgabe geben?

Wir hoffen es. Wir wollen das gerne, denn das Artwork sieht fantastisch aus und es wäre großartig, wenn man es mit allen Details bestaunen könnte. Bei der kleineren CD Größe ist das nicht so gut möglich. Wenn sich jetzt jemand angesprochen fühlt, sollte er uns einfach eine Nachricht schicken: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bei dem Song „Pandemonium“ habt ihr auch eine weibliche Stimme an Bord. Wer ist die Dame und wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Ja, wir wollten von Anfang an eine weibliche Stimme für „End of Times“. Doch in letzter Sekunde haben wir uns entschieden, dass die Stimme auch wirklich gut zu „Pandemonium“ passen würde. Ich habe also eine alte Freundin von mir namens Begoña angerufen und sie hat die Einladung freundlicherweise angenommen. Sie hatte mal mit mir in einer Coverband gespielt und außerdem tauchte sie auf unserer ersten EP und auf unserem ersten Album auf. Außerdem war sie zusammen mit Joaquin und mir in einer Bands namens THE UNDEAD FAMILY – wir sind also gut mit ihrer Stimme vertraut.

Welche Ziele habt ihr euch den mit MISTWEAVER noch gesetzt?

Wir wollen reich und berühmt werden, auf der ganzen Welt touren und beim nächsten Eurovision für Spanien antreten. J Wenn wir dann wieder auf der Erde angekommen sind, wollen wir weiterhin gute Alben produzieren, so viel wie möglich touren und Menschen treffen die unsere Musik mögen und mit uns ein Bier trinken wollen.

Na ja, das sind ja Ziele mit denen sich auch der Kollege Lison anfreunden könnte, denke ich. Vielen Dank für das Interview.

Vielen Dank!

****** English Version *****

1. What ist he biggest different between „Nocturnal Bloodshed“ and the previous albums?

There are several differences but, the biggest probably is that now we are tuning lower and that´s something you quickly realize when you listen to the new album. In the past, we used the standard tuning which is used by any Heavy-metal band but not very popular among extreme bands. By using this tuning, the songs are rawer and this time, we have some of the fastest passages we´ve ever composed so, all in all, this is our heavier album so far.

2. I am not too familiar with your older recordings, but from what I have listened to, I found that “Tales from the Grave” is not as dark as “Nocturnal…” but a bit more on the Heavy Metal side – metal-storm.de even called it “extreme Power Metal”. Do you agree?

Yes, I have basically answered to you in the previous question. We had many parts that could perfectly fit into heavy-metal except for the vocals. We´ve never been easy to catalog into a single style, and that´s not important for us but it´s for the labels, because they did not know which audience to show our music to. We were too dark for heavy-metal and too heavy for death-metal. Now there´s no doubt that we play Melodic Death-Metal.

3. You went to Sweden for the first time to record “Tales…” with Andy Larocque. This time you went again to work with Dan Swanö. How was that different and why did you not work with Andy again?

Yes, for our previous album we went to Sonic Train Studios with Andy Larocque and he did a great work, there´s no doubt. We are totally satisfied with that album. But the problem is that this time we couldn´t go to record to a major studio for two simple reasons : time and money. We  decided to record it by our own and then sending to a good studio for the mix and mastering. We also used a local studio for the vocals and acoustic guitars. Once everything was ready to send, we shuffled between several studios and of course Sonic Train was in our mind but now we know Andy is quiet busy touring with king Diamond and his assistant is the who mainly manages the studio so we didn´t want to send it and then the work could be done by anybody else instead of Andy, or we´d have to wait until he would return from the tours. So then the choice was quiet easy, because we love everything Dan Swanö has done, and we got in contact and everything flowed perfectly and quick.

4. When I listened to “Noctrunal…” all those memories from the 90s came back to haunt me. Memories of a time when bands like Amorphis, In Flames, Tiamat, Disscection where still around playing dark and heavy Death Metal. When did you realize that you want this particular dark atmosphere for your record?

Well, we all love all those bands you mention and of course we´ve been highly influenced by those and many other bands so it´s natural that we have a mixture of those bands and  many other styles we listen to. I think we´ve been trying to reach this goal since the first time we entered into a studio but of course, back in those days we didn´t have the skills to play or compose that we have now and this time, we´ve also found the perfect ally with Dan Swanö who has been involved in many of those bands and albums that we like.

5. My colleague Kersten criticized that the keyboards on “Nocturnal…” reminded him of Phantom of the Opera. What do you like about thos epic Keyboards and passages?

I don´t know what you mean, I fear I´ve never seen/listened to Phanton of the Opera, except Iron Maiden´s song J. I think the keys are killer this time. Every album has its parts, but this time, the keys are more measured. On our first two albums (because of the keyboard player we had back in that time) the keys are saturating everything. Many times he was basically playing the same riff that the guitar and he shouldn´t have played on many parts but he did it, and it weakens up the whole song. But now, the keys have its own place and I think there are many parts without keys and it´s important, because by doing that, then the contrast is bigger when they appear. The function of the keys for this band is creating a dark and chilly atmosphere and I think, and this is thanks to our new member Joaquín, this time we´ve gotten it.

6. You have a very lively history in terms of record labels. “Tales…” even came out on two different labels. And also “Noctrunal…” was originally released by the Russian label Satanath and on Envenomed Records in 2014. Why is it re-released on Suspiria now?

We could say we´ve had two huge misfortunes in this band. One is the drummers (too many changes of line up, which has made us been “latent” for many time) and the other one is the labels. We´ve been moving from one to other, signed contracts for several albums and it didn´t work, some label disappeared owing us money, no promotion,….

And for this album, we were looking for a suitable label to release it and we found SAtanah, which is a very underground label and they are moving the album  mainly over Russia and countries. So then we had the chance to work with Suspiria and we did it, so this time we have a total coverage in our own country as in many other places worldwide.

7. You have been around for quite some time now. What keeps you going on with the band despite all drawbacks, Line-Up problems etc.?

That´s what I wonder J. No, I think this is a escape route for our daily routine and we need to be with it. Of course we´ve had many bad moments with deceptions, wrath, impotence…. But then, we play a good concert in front of a cool audience or we read a good review of our music (as yours) and that´s fuel to keep the engine working. From time to time, we can travel abroad to play or to record and then we  forget the bad moments.

8. Will there be a vinyl version of “Nocturnal Bloodshed” as well?

We hope so. We really want it because the artwork is fantastic and it would be great to be able of appreciating all the details that you can´t see with the Cd size. So, from these lines  we send the message. If any label is interested just get in contact Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

9. On “Pandemonium” you used a female voice as well. Who is that lady and how did you start this cooperation?

Yes, from the beginning we wanted a female voice for End of Times but in the last moment, we thought it would fit really well on Pandemonium as well, so I called an old friend of mine called Begoña and she kindly accepted the invitation. She played with me in a cover band many years ago and she also appeared on our first Ep and our first album as well as in a band Joaquin and me had in the past called The Undead Family, so we are really familiarized with her voice.

10. What are your goals with Mistweaver?

We want to become rich and famous, touring all over the world and playing in the next Eurovision competition representing our country J.

Once we have landed to earth, we just want to keep on releasing good albums, playing/touring as much as possible and meeting people who like our music and want to drink a beer with us.

Thank you for your time!

Thanks a lot dude.

 


Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    21. Juni 2015
  • Line Up

    Raúl Weaver (Guitars & Voices)

    Eduardo Alonso (Guitars)

    David de Pedro (Bass)

    Joaquín Velasco (Keyboards)

    Ramón Mur (Drums)

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
  • Tags

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