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 Schon über die erste Platte wurde debattiert. Gehört zu diesen Songs nicht einfach das Flair der rumpeligen Originalaufnahmen? Entfalten die Tracks mit fettem Sound jetzt endlich ihr gesamtes Potential? Schmier sieht das folgendermaßen: Uns ist natürlich klar, dass nicht jeder unserer Fans die neuen Versionen dieser Thrash-Evergreens mögen wird (diejenigen sollen sich dann einfach die Originalversionen anhören), aber wir machten es uns zur Aufgabe, unsere alten Songs für eine neue Generation Metalheads wieder aufleben zu lassen, denn diese werden unsere frischen und brutalen Neuaufnahmen lieben! ... Die Vibes auf dieser Platte sind so brutal und unkommerziell und verbinden das 80er-Feeling mit einer noch aggressiveren Note, die unsere Thrash-Songs so besonders machen - damals wie heute!“

Ich bin da etwas anderer Meinung und würde das Geld lieber in die liebevoll aufgemachten aktuellen ReReleses der Klassiker investieren. Das ist aber eine komplett subjektive Entscheidung. Objektiv bietet ´Thrash Antems II´ elf songwriterisch exzellente Thrash Songs mit zeitgemäßem Sound. Angenehm ist, dass mit ´Ripping You Off Blind´ auch ein Song von ´Cracked Brain´ auf der Compilation gelandet ist, hier war Schmier am Original ja nicht beteiligt. Vielleicht ist sein Ego doch nicht so groß, wie oft gemunkelt wird. Der Track macht aber auch einen Minuspunkt in der B-Note deutlich. Auf dem Backcover des Originals heißt der Track bei mir ´Rippin' You Off Blind´, ´Frontbeast´ hieß auf dem Demo ´Front Beast´ und ´The Antichrist´ ist keine komplette Neueinspielung des 2001er Albums, sondern die Neuauflage des Tracks, der auf dem Demo 1984 noch ohne Artikel auskam. Einmal kann das ja passieren, in der Häufigkeit aber spricht das nicht für eine akribische Arbeit, die eine solche Veröffentlichung sein sollte. Was ich auch nicht verstehe ist, dass das Cover der LP lediglich einen Ausschnitt des besser gelungenen CD Covers zeigt. Bei Beachtung des zur Verfügung stehenden Platzes hätte ich das umgekehrt wesentlich nachvollziehbarer gefunden. Ich kenne die alten Verträge von DESTRUCTION nicht, aber auch die Möglichkeit, die Rechte an seinen Songs wiederzubekommen kann bei Neuaufnahmen eine Motivation sein. Das finde ich völlig in Ordnung. Interessant wäre die Coverversion von DEAD KENNEDYS ´Holiday In Cambodia´ und ein Vergleich mit VOIVODs Version von 1988. Leider ist der Track bei der Promo nicht dabei.

Der Titel ´Thrash Anthems´ war für den Vorgänger passend, denn ´Mad Butcher´, ´Bestial Invasion´, ´Curse the Gods´, ´Life Without Sense´, um nur einige zu nennen, sind wirklich Hymnen des Genres und nicht nur der Bandhistorie. Das sind auch die Songs, die sich bis heute immer wieder in der Setlist finden. Als Hymnen würde ich die guten Tracks von ´Thrash Antems II´ nicht bezeichnen. Trotz aller Kritik bietet die Fortsetzung elf richtig starke Thrasher, die was Präzision und Produktion angeht eine Schippe draufgelegt haben. Ob das der Atmosphäre zu- oder abträglich ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

 

Kategorie

V.Ö.

10. November 2017

Label

Nuclear Blast

Spielzeit

49:19 (ohne DK Coverversion)

Tracklist

1. Confused Mind
2. Black Mass
3. Frontbeast
4. Dissatisfied Existence
5. United By Hatred
6. The Ritual
7. Black Death
8. The Antichrist
9. Confound Games
10. Ripping You Off Blind
11. Satan's Vengeance
Bonustrack:
12. Holiday In Cambodia (DEAD KENNEDYS-Cover)

Line Up

Schmier - Bass, Vocals
Mike - Guitars
Vaaver - Drums


Bewertung

1

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