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Desultory bedeutet auf Deutsch planlos oder unzusammenhängend. Das gilt nur für die Bandbiografie. Bis auf das schwache ´Swallow The Snake´ Album haben die Schweden mit Unterbrechung seit 1989 großartigen und eigenständigen Death Metal unters Volk gebracht.

Es ist ja eher selten, dass Bands ihr Ende vor einem Album ankündigen. Bei CARCASS folgte mit dem passenderweise ´Swansong´ betitelten Album halbgare Kost. DESULTORY hingegen laufen noch einmal zu Höchstform auf – keine Spur von Trübsal oder Schwermut. Das Quartett hatte schon immer seinen eigenen Stil. Obwohl das erste Album im Sunlight aufgenommen wurde, gab es nie den ganz tiefen, so typischen, Gitarrensound und auch die Vocals waren verständlicher als bei dem Gros der Bands. Die Texte waren und sind wesentlich persönlicher und frei von Metzel-Klischees und auch die Cover (Abgesehen vom 2. ´Death Unfolds´ Demo) fielen eher genreunüblich aus. Daneben hatten DESULTORY immer eine gewisse Priese Thrash in ihrem Sound. Vielleicht ist all das der Grund, warum sie nie den großen Durchbruch geschafft haben und Daniel Ekeroth sie nur mäßig findet. Für mich waren sie immer eine der besten harten Schweden Bands.

Das ´Counting Our Scars´ Come- Back-Album war ja schon gut. Mit ´Through Aching Aeons´ legen die Schweden aber noch eine Schippe drauf. Dabei machen sie nicht den Fehler, die ersten Alben abzukupfern. Obwohl der Stil sich weiterentwickelt hat, gibt es etliche Gitarrenmelodien, die so nur DESULTORY schreiben können. Da hört man, dass Thomas Johnson und Klas Morberg, die beiden Jugendfreunde und Gründer der Band, noch dabei sind. Hinzu kommen aber kleine Finessen, die den Songs das gewisse Etwas geben, ein Beispiel ist das kurze Break im Opener, in dem es plötzlich triolisch wird. Ein cooler und wirkungsvoller Akzent. In Sachen Tempo sind DESULTORY weiterhin variabel. So schnell wie in einigen Passagen waren sie Anfang der 90er nie. Aber auch epische und stampfende Passagen finden weiterhin Platz. Wer beim Titeltrack nicht zumindest mitnickt soll sich lieber das neue Helene Fischer Album zulegen. Für mich kommt dieses Album was das Verhältnis von Melodie und Aggressivität angeht als eines der ganz wenigen an AT THE GATES ´Slaughter Of The Soul´ heran. Der Sound von DESULTORY ist zwar anders aber in diesem Punkt kann man die Alben schon vergleichen.

Mit einem großartigen Album liefert die Band einen würdigen Abschluss und auch die Hoffnung, dass ich sie endlich noch mal live zu Gesicht bekomme. Das wird auch dringend Zeit nach fast genau 24 Jahren. Also bitte ab in den Bus ehe es dann wohl endgültig „Pain an sorrow inside of me, resurrection will never be, no holy father no holy son can bring you back now - Forever Gone” heißt.

Kategorie

V.Ö.

23. Juni 2017

Label

Pulverised Records

Spielzeit

43:45

Tracklist

1. Silent Rapture
2. Spineless Kingdom
3. Through Aching Aeons
4. In This Embrace
5. Beneath The Bleeding Sky
6. Slither
7. Divine Blindness
8. Breathing The Ashes
9. Our Departure

Line Up

Klas Morberg - Vocals/Guitar
Håkan Morberg - Guitar
Thomas Johnson - Drums/Vocals
Johan Bolin - Bass


Bewertung

1

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