Mit „We don’t serve Clowns“ stellte die Truppe um Frontröhre Jan bereits ihre dritte Folk Punk Konserve in die Regale. Schon der Opener „Folkpunk Song“ bringt alle Anliegen der Band perfekt auf den Punkt: Spaß und eingängige Musik. Kein Wunder also, dass die Band ihre Stärke vor allem auf der Bühne sieht. Trotzdem sind auch die Aufnahmen durchaus hörenswert. Denn nach dem Opener geht es mit „The Mero“ und „Miner’s Canary“ auf gleichbleibend hohem Niveau weiter. Dass sich das Quartett nicht stilistisch einengen lassen will zeigt dann die Coverversion von NINA HAGENs „Farbfilm“, was weniger irisch, dafür umso punkiger klingt und von Geigerin/Gitarristin Lisa gesungen wird. Mit „Christiania“ wird es dann erstmals ruhiger und melancholischer, bevor der Titeltrack dann wieder die Punkeinflüsse der Band nach außen kehrt, dabei aber nicht auf Pianoeinlagen der Roaring Twenties verzichtet.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die sieben folgenden Songs alle auf dem neuen Album enthalten sind oder von den ersten Aufnahmen der Band stammen. Wie auch immer begegnet einem dort die obligatorische Coverversion von „Dirty Old Town“, aber auch musikalische Gehversuche die weniger Überzeugen (z.B. der Rausschmeißer „Korobeiniki“, der mit fast 30 Minuten unheimlich nervt).
Zu ihren besten Zeiten müssen sich PADDY’S FUNERAL nicht vor o.g. Größen verstecken. Und auch wer gerne Alben von COALMINER’S BEAT, THE REAL MCKENZIES oder PADDY AND THE RATS auf den Plattenteller legt, dürfte an „We don’t serve Clowns“ Gefallen finden. Von den 14 vorliegenden Songs überzeugen die ersten sieben durch die Bank, während die zweite Hälfte der Playlist neben guten Momenten („Hot Asphalt“) auch weniger gelungenes Material enthält. Hier wäre dann mal wieder weniger mehr gewesen.
Ich werde mir die Band bei Gelegenheit auf jeden Fall mal live reinziehen und wer von den letzten, eher durchschnittlichen FIDDLER’S GREEN Alben enttäuscht war, der könnte in PADDY’S FUNERAL eine Ersatzdroge finden.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Jan Finkhäuser – Gesang, Gitarre, Bouzouki
Lisa Wätjen – Gesang, Gitarre, Geige
Sebastian Weske – Bass
Levent Burggraef – Schlagzeug, Gesang