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Laut Info der Promofirma braucht es zwei Voraussetzungen, um gelungenen epischen Black Metal zu erschaffen: Textliche Inspiration und die passende, düstere Herkunft. Colorado am Fuße der Rocky Mountains als perfekte Brutstätte des Black Metal zu bezeichnen, dürfte bei den finnischen und norwegischen Kollegen bestenfalls ein müdes Lächeln erzeugen. Ein ist dennoch klar, die drei Herren aus dem amerikanischen Niemandsland zeigen sich auf Bandphotos bestens vorbereitet und sind oberamtlich hergerichtet, mit bösen Mienen und entsprechender Kriegsbemalung. Musikalisch kann man da auch durchaus mithalten: sägende und doch drückende Gitarren, grollende Kreischgesänge mit der obligatorischen Portion Hall und viele Tempiwechsel. Es gibt sowohl langsamere, atmosphärische als auch richtig schnelle Passagen. Was würde also besser zum trüben Dezemberwetter der südniedersächsischen Tiefebene passen als der Sound von SAR ISATUM. Der Name stammt übrigens aus dem Sumerischen und bedeutet so viel wie „König des Feuers“. Und dementsprechend bezeichnet die Band ihre Musik auch wie folgt: “a variation of extreme and atmospheric black metal as if one went through a burning battlefield and witnessed horrid devastation.” Auf jeden Fall passt das Geprügel bester zum Winterblues als die “Best of Rock Ballads” der SCORPIONS. Und wenn man sich Songs wie „Vanaspati“ reinzieht, wird die düstere Stimmung quasi aufgesogen wie von einem Dementor. Mir gefallen besonders die langsameren, atmosphärischen Passagen gut, wie im Mittelteil von „Halls of Pestilence“. Doch letztlich macht es wohl die Mischung aus verschiedenen Tempi, die das Album hörenswert macht.

Inwiefern SAR ISATUM im Vergleich zu anderen Black Metal Bands eine Berechtigung haben, kann ich gar nicht sagen, da ich meist auf TIAMATs „Sumerian Cry“ oder CATAMENIAs „Eternal Winter’s Prophecy“ oder „Chaosborn“ zurückgreife, wenn ich Black Metal hören möchte und daher nicht so tief in der Szene stecke, wie vielleicht nötig. Eins ist dennoch klar, wenn die Amis im selbstbetitelten Opener des Debüts nach dem atmosphärischen, epischen Intro so richtig loslegen, muss man (gewollt oder ungewollt) mitrocken. Zudem wird die musikalische Leistung mit einem überaus gelungenen Coverartwork abgerundet. Das schreit nach Vinyl.

SAR ISATUM erfinden den Black Metal nicht neu, liefern aber – für meinen Geschmack – sehr gefälligen epischen Black Metal mit viel Abwechslung und richtig guten Passagen ab. Mit ihrem Debüt sollte es dem Trio jedenfalls nicht schwer fallen Szenegänger von sich zu überzeugen.

Kategorie

V.Ö.

22. Dezember 2017

Label

Eigenproduktion

Spielzeit

36:01

Tracklist

1. Sar Isatum (8:06)
2. Chenoo (3:13)
3. Black Gate (4:52)
4. Gormandizer (5:34)
5. Celestial Diaspora (5:27)
6. Vanaspati (4:04)
7. Halls of Pestilence (4:41)

Line Up

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