Seit dem Metal Blade Debüt „Fist Held High“ sind mittlerweile 34 Jahre vergangen. Braucht man nach so langer Zeit noch ein neues Album von solch einer Großvaterband? Brechen die nicht unter dem Gewicht von zu schwerem Metall zusammen? Wer das glaubt, hat den Opener „Deceiver“ noch nicht gehört. Mit Eric Claro hat man mittlerweile den fünften Sänger am Mikro und der Mann aus Los Angeles ist zwar auch schon Anfang 50, klingt aber wie ein junger Wilder. Passend dazu brutzeln die Klampfen des Duos Cooke-Rodriguez aus den Boxen – richtig fett. Mit „Kill or be killed“ erinnert man an Weggefährten wie FIFTH ANGEL oder MALICE und beweist, dass ein guter Metal Song nicht unbedingt in Hochgeschwindigkeit vorgetragen werden muss. Allerdings muss man doch sagen, dass zwischen „Sorceress“, „Shadow of the Cross“, „Blood King“ und „Possessed“ ein schnellerer Song nicht geschadet hätte. Aber nichtsdestotrotz bestechen THRSUT anno 2018 mit kraftvollem Sound und guten Melodien, die sicherlich bei Fans von METAL CHURCH oder alten SAVATAGE auf Gegenliebe stoßen dürften.

Mit „Harvest of Souls“ liefern THRUST ein rundum gelungenes Album ab. Angefangen bei der Aufmachung, über den Sound bis hin zum Songwriting kann die Scheibe mit frischem Traditions-US-Metal begeistern. Und dass der Rausschmeißer des Album „One Step From The Grave“ heißt, dürfte wohl kein Zufall sein und ich verstehe ihn mal so: Auch in Zukunft wird mit THRUST zu rechnen sein. Also: Fäuste in die Luft!