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... sind die brachialen und brutalen Death- und Doom-Metal-Anteile doch sehr bewusst und bisweilen sparsam eingesetzt, was einen vollkommen neuen Sound zur Folge hat. Das wird den Puristen wahrscheinlich nicht wirklich gefallen, und auch ich musste mir das Album mehrmals anhören. Bisweilen hat man auch den Eindruck, dass das Trio den Weg von KATATONIA einschlagen möchte.

So ist der erste Song 'A Place In The Pantheon' in keinster Weise dem Metal-Genre zuzuordnen, zelebriert er doch eine epische, sprechbegleitete Ruhe mit an CARLOS SANTANA erinnernden Gitarren. Der titelgebende Track, der interessanter Weise nur knapp zwei Minuten umfasst, ist dann bodenständiger, authentischer und furchteinflößender Todesmetall in einer ungemein infernalen Attitüde und düsterer Melodik. Die erste Veröffentlichung 'In Books Without Pages' hat den geneigten Hörer und Anhänger der Band schon auf die Veränderungen vorbereitet, wechseln sich hier doch atmosphärische, leicht verspielte Passagen mit brachialeren Partien ab. Ein Highlight ist unbezweifelbar der Track 'Late In The 11:th Hour', ein intensives, düsteres Riffmonster, das ein wenig den ungeschliffenen, authentischen und unverstellten Odem von MOTÖRHEAD atmet und zugleich durch seine rotzige Ursprünglichkeit mehr als zu überzeugen vermag.

Hinzu kommt, dass der Song überaus vielfältig daherkommt und auch ein überaus pittoreskes unter die Haut gehendes Moment aufweisen kann. Ähnliches gilt für 'Ships Of Black Glass (I: Shards, II: Black Echo)', das zudem noch eine fast schwarzmetallische Atmosphäre verbreitet und durch seine Vielfältigkeit für ein Auf und Ab der Gefühle sorgt. Ein wirkliches düsteres Groove-Ungetüm, das alles niederwalzt, was sich ihm in den Weg stellt, ist 'The Iron Gates Are Melting'. Hammer! Der Rausschmeißer 'The Vagrant Harlot' geht dann fast schon in den Bereich eingängiger Goth-Rock-Song!

Fazit: Anders als gewohnt zeigen sich USURPRESS, die sich eigentlich dem einfachen Death Metal verschrieben haben, auf ihrem vierten Album überaus vielfältig und abwechslungsreich und überschreiten dabei immer wieder überzeugend die Genre-Grenzen. Fast so, als wolle man sich an der Verspieltheit KATATONIAs orientieren, ist es ihnen mit „Interregnum“ gelungen, einen facettenreichen Longplayer im Spannungsfeld von brachialem Doom und Death Metal, MOTÖRHEADmäßiger Rotzigkeit und nichtmetallischer atmosphärischer Nachdenklichkeit zu erschaffen. Hört rein, es lohnt sich!

Kategorie

V.Ö.

23. Februar 2018

Label

Agonia Records

Spielzeit

Tracklist

01. A Place In The Pantheon
02. Interregnum
03. In Books Without Pages
04. Late In The 11:th Hour
05. Ships Of Black Glass (I: Shards, II: Black Echo)
06. The Iron Gates Are Melting
07. The Vagrant Harlot

Line Up

Stefan Pettersson (vocals)
Påhl Sundström (guitar)
Daniel Ekeroth (bass)

Tags



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