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Vanishing Point

Dominante Gitarren, auffallende Keyboards, eine treibende Rhythmussektion und eingängige, melodiöse Vocals: so präsentieren sich die Australier Vanishing Point auf ihrem nunmehr dritten Album Embrace the silence.

Für mich boten die ausnahmslos gelungenen, qualitativ überdurchschnittlichen Songs die Gelegenheit, zunächst bei der Punktevergabe die Höchstnote zu ziehen und dann Kontakt mit den Metalheads von Down Under aufzunehmen, um Antworten auf einige Fragen zu bekommen.

In eurer Bio ist zu lesen, dass ihr die einzige Band in einer Welt der Trends und Spielereien seid, deren Musik mit Herz und Seele geschrieben wird. Könntet ihr dies kurz erklären? Was unterscheidet euch denn von anderen Bands?
Ohne arrogant zu klingen und bitte lest dies sorgfältig . . . dies trifft nicht für alle Hardrock oder Metal Musik zu. . .
Ich habe das Gefühl, dass einige der heutigen Musik so überproduziert und geschmacklos ist in der Hinsicht, dass es ein Produkt der Kommerzialisierung ist und nicht der Kunstform. Nimm zum Beispiel die Musik, die in den Radioshows läuft und die von Marketing Leuten und nicht von den Musikern geschrieben wird. Es wird auf allen Fernsehsendern gespielt, es ist die Sensation und innerhalb von 6 Monaten findet man es für 2 Dollar im Second Hand Shop. Gefolgt wird dies von Werbespots der ehemaligen „Künstler“, in denen sie versuchen Handy Verträge zu verkaufen etc.
Vor allem hier ist es so, dass wenn du in einer Fernsehserie spielst und plötzlich bemerkst, dass du zwei Töne halten kannst, du einen langfristigen Plattenvertrag bekommst. Es ist traurig, da hier so viele gute Bands sind und oft ist es entmutigend zu sehen, dass sie trotz harter Arbeit aufgrund der Trends und Moden vor verschlossenen Türen stehen. Gerade dieser Reality TV Quatsch ist Mist, denn viele dieser „Stars können keinen Song schreiben und werden auch nie in der Lage sein einen Song zu schreiben“, es ist alles sehr langweilig und getürkt. Wenigstens gibt es in der Metal Szene eine Straße für Leute, die ihre Instrumente spielen können und ihr Herzblut in die Musik einbringen.
Wir sind ganz normale Typen bei Vanishing Point, die nur Musik machen wollen, die uns ein gutes Gefühl gibt und die eine Verlängerung unserer Gefühle und dessen was wir erleben ist. Davon abgesehen beschäftigen wir uns nicht mit dem, was gerade aktuell ist.
Ich glaube nicht, dass wir anders sind als andere Bands, die Musik mit Herz machen. Es ist bei uns nicht so, dass wir beim Schreiben von Songs überlegen, welcher Song Double Bass haben muss, welcher progressiv klingen muss und dass da ja auch noch ein paar softere Songs sein sollten. Wir schreiben die Songs so, wie sie uns in den Kopf kommen und haben das Glück, dass es dort draußen Menschen gibt, die mögen was wir tun.
Viele Leute glauben daran, dass das dritte Album von besonderer Bedeutung für die weitere Karriere einer Band ist. Sollte dies tatsächlich so sein, dürfte man wohl mit einer steilen Karriere der Jungs rechnen. Wie wichtig ist Embrace denn tatsächlich für euch?
Embrace The Silence ist für uns sehr wichtig in der Hinsicht, dass es geschrieben wurde, als wir durch harte Zeiten gegangen sind. Natürlich kam der ärger, Frust, die Hoffnung und der Verlust in den Songs zum Ausdruck, während wir beim Schreiben von Tangled in dream noch Angst hatten, diese verschiedenen Strömungen in den Songs zu verarbeiten. Dieses Mal haben wir einfach alles so gemacht, wie es sich ergeben hat. Für uns war es ein Schritt nach vorne und eine Zeit des Wachstums für uns als Menschen und Musiker. Erfolg? Wie will man dies definieren? Verschiedene Leute haben dazu verschiedene Ansichten. Für uns bedeutet es definitiv gute Musik zu machen und hoffentlich eines Tages die Möglichkeit zu haben, uns völlig auf die Musik konzentrieren zu können und einen Full Time Job daraus machen zu können. Das ist wohl der Traum jedes Musikers. Es wäre schön, von der Musik leben zu können. Wir wollen so viel wie möglich touren und weiterhin Alben aufnehmen. Wir sind jetzt seit 10 Jahren zusammen – das ist für mich ebenfalls ein Erfolg.
Das Cover der aktuellen Scheibe ist ziemlich cool geworden und stellt eine Collage aus einer Häuserschlucht und einem darüber hinweg fliegenden Menschen dar. Steckt eine bestimmt Idee hinter dem Cover?
Vielen Dank für das Lob. Eigentlich gab es ursprünglich keine Idee hinter dem Cover, wir haben den Künstler einfach machen lassen und er kam dann mit dem Cover. Meiner Meinung nach ist es so, als gäbe es eine höhere Macht, die über uns wachte in Zeiten, als wir ruhig waren und Songs schrieben und versuchten bestimmte Situationen zu überkommen. Aus diesem Grund gibt es Licht gegen die Dunkelheit und während wir uns mit unserer Situation abgaben, fanden wir durch das Schreiben neue Kraft in uns und schließlich ist etwas aus der Situation entstanden. Ich sehe in diesem Typen also den Nukleus von uns Fünf, der über uns aufsteigt und vorwärts geht.
Wenn ihr jetzt überlegt, woher ihr die Band vielleicht kennt, dann könnte es daran liegen, dass die Jungs bereits als erster Act ohne Plattenvertrag auf der Main Stage in Wacken spielen durften. Was war das für ein Gefühl?
Es war eine Ehre und etwas, das wir niemals vergessen werden. Wir waren verdammt aufgeregt, da es etwas war, von dem wir unser ganzes Leben geträumt hatten. Schließlich nach Wacken zu gehen und vor so vielen Menschen zu spielen war unglaublich und ich hoffe, dass wir eines Tages wieder die Chance bekommen in Wacken zu spielen. Wir hatten viel Spaß dabei auf so einem professionell organisierten Festival zu spielen und es hat uns viele Türen geöffnet.
Gibt es einen Unterschied zwischen Konzerten in Deutschland/Europa und Australien?
Es gibt keinen wirklichen Unterschied, wenn man mal von dem Bevölkerungsfaktor absieht. Außerdem ist das Heavy Metal Genre in Europa wohl stärker akzeptiert als in Australien. Wir haben eine coole Untergrundszene mit vielen talentierten Bands. Allerdings ist unsere Bevölkerung kleiner und um zu touren muss man hier 12 Stunden fahren, um zum nächsten Gig zu gelangen. In Europa liegen die Orte näher beisammen und die Entfernungen sind nicht so groß. Metal Fans sind wohl überall gleich. An manchen Orten drehen sie durch, an manchen Orten stehen sie nur mit verschränkten Armen da. Dennoch ist es überall fantastisch zu spielen und es macht Spaß, Leute zu treffen, die unsere Musik mögen. Wir haben viele neue Freunde kennen gelernt und die Gastfreundschaft der europäischen Metalgemeinde ist unglaublich. Wir fühlten uns sehr geborgen und es war eine große Freude, so viele Menschen zu treffen.
Die Band Sonata Arctica hat sogar mal für eins ihrer Alben einen Song der Australier gecovert. Was bedeutet dies für euch?
Na ja, ich muss zugeben, dass wir sehr überrascht waren, dass die tatsächlich einen unserer Songs gecovert haben, da wir mit sehr viel Respekt zu der der Band aufblicken. Sie sind nicht nur Freunde, sondern auch eine Band von höchstem Kaliber, daher war es für uns fantastische Neuigkeiten zu erfahren, dass sie Two Minds One Soul aufnahmen. Es war eine der schönsten Gesten die wir erhalten haben und wir schulden den Jungs eine Menge dafür, dass sie uns geholfen haben. Natürlich sind wir aber auch froh, dass sie unsere Musik mögen. Wir vertragen uns mit den Jungs gut und sind immer in Kontakt. Hoffentlich werden sich unsere Wege bald kreuzen, so dass wir uns mit unseren nordischen Brüdern zusammen setzen können und bei einem Bier über alte Zeiten reden.
Wir haben schon angesprochen, dass das Songwriting auf Embrace facettenreicher ausgefallen ist als noch auf früheren Alben. Was erwartet ihr denn von dem Album? Wom wird es euch hinbringen?
Zum Mond und wieder zurück ha,ha…. ich mache nur Spaß. (Ach was! – TZ) Ernsthaft, wir würden gerne mehr touren und viele neue Orte kennen lernen und unsere Musik zu den leuten bringen. Wir sind zufrieden mit unserer Position bei Dockyard1, die ein cooles neues Label sind und wir wollen nur weiterhin Musik machen, mit der wir glücklich sind. übrigens läuft es im Moment viel besser als wir es je erwartet hatten. Wir erhalten viele gute Nachrichten und sind fleißig dabei, unser Album zu promoten. Wir haben wesentlich mehr Interviews gegeben, als noch für den Vorgänger, so dass wir im Moment sehr zufrieden sind und weiter vorwärts kommen wollen. Warten wir mal ab, was sich so ergibt... (Chris)


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Infos

  • Erstellt am

    25. Juni 2005
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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