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The Accidents

Nachdem ich die Accidents leider im Wild At Heart verpasst hatte, war ich froh, dass ich nun die Chance hatte, die Vier gemeinsam mit Peter Pan Speedrock im SO 36 zu sehen.

Die Schweden schaffen es, mit einfachen Mitteln dermaßen mitreißende Punk ´n´ Roll Songs zu schreiben, wie ich sie noch nicht gehört habe. Die Band zeigt, dass der aus klassischen und einfachen Mitteln zusammengebraute Sound immer noch sehr rebellisch klingen kann. Im Gegensatz zu der sehr krawalligen Musik unterhielt ich mich mit dem sehr ruhigen und angenehmen Sänger D. Vacuum und Schlagzeuger Rick Rebekl Jennings kurz vor dem Auftritt bei einem Bier. Die Show fand im Rahmen der Popkomm statt, zu der die beiden aber keine Meinung haben.
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nichts über die Popkomm. Es soll so ne Art von Musikmesse sein.
Jau, und das ist ja auch egal, denn es gibt ein gutes Konzert und da schert es keinen ob da auch die Popkomm ist oder nicht. Peter Pan Speedrock schrieen später von der Bühne, dass es halt einfach eine Rockshow ist und das war´s wirklich. Wenden wir uns also interessanten Themen wie der letzten Platte ´Poison Charlice´ zu. Ich hab den Eindruck dass die Jungs ständig auf Tour sind und bei der musikalischen Qualität mussten sich die Platten doch wie warme Semmeln verkaufen. Das ist anscheinend aber nicht so.
Es könnte besser sein, um ehrlich zu sein. Aber wir arbeiten dran. Leider müssen wir noch andere Jobs machen. Fred Tank (Basser – Trille) hat sogar noch eine Vollzeitstelle.
Das bedeutet dann auch, dass viele im Publikum die Songs nicht kennen, sondern einfach zu einer Show gehen.
Ja, meistens kennen die Leute die Sachen nicht, aber das ist eine Herausforderung und eine Chance sie von uns zu überzeugen. So wie diesen Montag (da hat die Band im sehr sympathischen Chez Heinz in Hannover gespielt). Es war unglaublich, die hatten schon wieder die Musik im Raum angemacht, aber die Leute haben so lange geschrieen, bis wir noch Mal auf die Bühne gegangen sind. Das ist schon ein gutes Gefühl.
Auch Auftritte auf Festivals wie beim Endless Summer sind bei den Jungs sehr beliebt und nicht nur um neue Fans gewinnen zu können.
Ja, da waren viele gute Bands. Es ist was anderes als alleine von Stadt zu Stadt zu fahren. Man trifft viele Leute und andere Bands. Der Kontakt zu den anderen Leuten ist das Beste an Festivals.
Meine Infos, dass es in Schweden leicht ist, auch mal unbezahlten Urlaub zu nehmen um in den Tourbus zu steigen, bestätigen die beiden nicht - was das Touren auch nicht leichter macht. Aber die beiden sind bescheiden und freuen sich darüber, dass sie auf Tour kostenlos gutes Bier bekommen. Ist ja auch was. Zurück zur Musik: Die Tracks der Schweden klingen dermaßen frisch, dass ich den Eindruck habe, dass jemand mit einer Idee in den Proberaum kommt und dann wird ein Song geschrieben, an dem dann auch nicht mehr groß getüftelt wird. Eigentlich ist nur so die Spontaneität zu erreichen. Rick bestätigt das.
Ja, so läuft es meistens. Einer von uns hat einen Song fast fertig im Kopf und damit kommt er dann zur Probe und wir machen den Song schnell fertig. Wir verändern dann im Studio auch nicht viel. Um ehrlich zu sein üben wir auch nicht viel.
Na ja gut, sie haben ja auch alle Erfahrungen in anderen Bands wie ´Voice Of A Generation` gesammelt.
Ja, wir üben auch nicht viel ehe wir auf Tour gehen. Wir beiden machen nun schon 15 Jahre zusammen Musik, da weiß jeder, was er spielen muss. Erstaunlicher weise sind wir auch immer noch gute Freunde (lacht).
Auf Nachfrage sagen beide, dass es wohl erneut Nebenprojekte geben wird, es ist aber noch nichts spruchreif.
Der Name der Band führt leicht in die Irre, denn die Jungs sind ja eher ein Glücks- als ein Unfall. Die Entstehung des Namens ist erstaunlich unspektakulär.
Ich hab nach einem Namen gesucht, den man sich gut merken kann. Ich mag die Bandnamen nicht, die aus drei Worten bestehen, das ist zu lang. The Accidents klingt gut und ist catchy.
Dass es noch andere Bands mit dem Namen The Accidents gibt, wissen die beiden. Es scheint sie aber nicht zu beunruhigen.
Ja, es gibt eine Australische Band, die so heißt, aber da gab es auch noch nie Probleme. Es gab mal 4 Bands bei Myspace, aber da haben wir uns arrangiert. Wir sind die Accidents.
Beim Anblick der mit Danzig Skull und ähnlichem verzierten, ziemlich breiten Oberarmen der Jungs glaub ich auch, dass da keine Zweifel aufkommen. Trotz der beeindruckenden Präsenz muss ja nun auch mal eine kritische Frage erlaubt sein. Es gibt auf der Homepage Klingeltöne von einigen Songs zum Glück war es nicht die Band, die diese Idee hatten.
Das kam von der Plattenfirma.
Ok, mehr gibt es zu diesem Thema nicht zu sagen. Die Band ist zufrieden mit der sonstigen Arbeit von Burning Heart. Die Musiker haben ja schon Erfahrungen mit Labels wie Relapse und People Like You gesammelt. Aber es scheint ein entscheidender Vorteil zu sein, dass Burning Heart in der selben Stadt beheimatet ist.
Burnig Heart machen einen wirklich guten Job für uns. Und wir sehen uns schon öfter und es ist gut, persönlich mit den Leuten sprechen zu können.
Als Schreibe für ein Metalmag muss ich natürlich nach dem Song ´Angel Of Death´ fragen. Für jeden Freund der harten Gitarre ist dieser Song untrennbar mit Slayer verbunden. Es gibt da keine Verbindung.
Ja stimmt, natürlich kennen wir den Song von Slayer. Wir haben den Titel von einem Hank William Song gestohlen. Da haben wohl Slayer und wir den Titel geklaut. In unserem Song geht es aber nur um Hank Williams. Wir mögen Hank Williams sehr, ohne ihn würde es die Accidents nicht geben.
Mir ist aufgefallen, dass die Band mit fast allen Größen der Szene live gespielt hat. Heute Peter Pan Speedrock, aber auch Zeke, die Dropkick Murphies - um nur einige zu nennen - haben mit ihnen die Bühne geteilt. Auf die Frage ob es jemanden gibt, den sie gern supporten würden, kommt bei beiden sofort und gleichzeitig die Antwort:
Motörhead, das wäre der Hammer!
Wir einigen uns darauf, dass das dieser Wunsch nur dadurch gesteigert werden kann, dass sie Motörhead headlinen. Auch bei der Qualität des neuen Albums sind wir uns einig, dass es zwar stark ist, aber zum Ende etwas abbaut. Die Jungs haben wirklich Geschmack. ´Poison Charlice´ hingegen hält das Niveau vom ersten bis zu letzten Song.
Wir hatten vor den Aufnahmen 5 Songs nur im Kopf, aber noch gar nicht geprobt, vielleicht klingt daher alles so frisch. Wir nehmen auch nicht mehr Songs auf und suchen dann die besten aus. Wir spielen die Stücke ein und das war´s.
Die nächste Platte sollte eigentlich im November aufgenommen werden. Wegen einer weiteren Tour wird sich die Band aber wohl erstmal Anfang nächsten Jahres im Studio verschanzen. Einige Songs stehen sogar schon und die Band freut sich auf die Aufnahmen.
Wir nehmen gern auf und sind gern auf Tour. Auf Platte kann man sich dann den fertigen Song in gutem Klang anhören. Einen solchen Sound bekommt man auf der Bühne nicht hin. Aber auch das Live-spielen mögen wir sehr. Es ist unterschiedlich und macht beides Spass.

Auf Frage nach letzen Anmerkungen sagten die beiden nur, dass man ihre Konzerte besuchen und dabei das ein oder andere Bier trinken soll. Und da haben die Jungs recht. Vielleicht sollte mit diesem praktischen Beispiel mal Synergie erklärt werden. An diesem Abend konnte die Band jedenfalls restlos überzeugen und präsentierte als Support leider nur 30 Minuten Songs der beiden Alben.


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Infos

  • Erstellt am

    30. September 2006
  • Line Up

  • Redakteur

    Tobias Trillmich
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