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Kottak

Soloprojekte können ja einen faden Beigeschmack geben. Entweder der Solist nutzt den Promoeffekt um ne Mark nebenbei zu verdienen oder die Hauptband gefällt ihm stilistisch einfach nicht und er macht da nur mit, weil er sonst keinen Job hätte.

Mit der in der Rockszene vielbeschworenen Credibility wirds dann schwer. James Kottak, ehemaliger Schlagzeuger von Kingdom Come und jetztiger von den Scorpions dürfte es in Deutschland dann noch schwerer haben, gilt doch sein jetziger Arbeitgeber gerade bei jungen Fans spätestens seit „Wind Of Change“ als Mainstream-Schlampe schlechthin. Dass die Scorpions in den 70ern und 80ern den Hardrock nicht nur beeinflusst, sondern u.a. mit Alben wie „Lovedrive“ oder „Blackout“ weltweit der harten Musik Wege geebnet haben, vergisst man schnell, auch wenn Leute wie Eddie Van Halen oder James Hetfield auch heute noch davon sprechen, dass sie die Hannoveraner rauf und runter gehört und sie ihre Musik maßgeblich geprägt haben.
Mit seiner Band „Kottak“ bringt er jetzt auf jeden Fall eine Soloscheibe raus, ganz klammheimlich. Ohne dicken Aufkleber „Soloprojekt des Scorpions Drummers“. Und dazu gibts noch schnörkellosen, alternativ angehauchten Rock´n´Roll, rauh produziert und mit dem Markenzeichen „Bock auf Musik“. Keine Platte, die mit dem Kalkül aufgenommen ist, bei MTV zu laufen oder den großen Wurf zu machen. Dafür nimmt James Kottak auch gern in Kauf mit seiner Band in Wacken auf der Zeltbühne vor 150 Leuten zu spielen und nicht wie am Vortag mit den Scorpions vor 50.000. Dass für ihn sowas nicht zählt und auch er auch Genregrenzen in Frage stellt beeindruckt.
„Ich bin damit aufgewachsen, alles zu hören. Und höre immernoch alles. Für mich gibt es zwei Arten von Musik, gute und schlechte. Ich höre gute Musik.“

Ist „Therupy“ eure erste Platte?
„Wir haben 1997 als KRUNK angefangen und haben eine CD mit dem Namen „Greatist Hits“. Wir haben uns den Arsch in Amerikan, Japan und Deutschland abgetourt, uns dann irgendwann in KOTTAK umbenannt und unter diesem Namen die CD „Therupy“ veröffentlicht.“

Du spielst in der Band Gitarre und singst?!
„Gitarre spiele ich seit den frühen 90ern, bin aber immernoch scheiße. Aber dafür siehts gut aus.“

Ist es für dich ein Unterschied Hardrock oder Punk zu spielen, wenn es um die Punkt der Einstellung geht? Oder besser gesagt, kannst du mehr machen, weil du an keine Genre-Grenzen stößt?
„Mit Kottak geht alles. Das ist mehr als Einstellung. Mit Hardrock gibts schon Grenzen, aber welche weiß ich auch nicht. Weißt du sie?“

Hast du mal versucht das Scorpions Songwriting mit deinen Ideen zu beeinflussen?
„Also ich schreibe nen Haufen Songs. Und wenn ich denke, sie sind für die Scorpions richtig, spiele ich sie den anderen vor. Wenn nicht, dann ist es KOTTAK“

Ihr habt eine sehr originelle Version vom Scorpions Klassiker „Holiday“ auf eurer Platte. Hast du sie mal Rudolf Schenker vorgespielt?
„Ja, und Klaus auch..... die fanden es super! Klaus Meine hat die Version vor Jahren mal mit uns live gesungen.“

Wie war Wacken für dich?
„Also mit den Scorpions vor 30.000 Fans zu spielen war ok. Aber einen Tag später mit KOTTAK vor 400....ich habe mir in die Hose geschissen. Es ist immer dasselbe, es ist und bleibt so als ob ich 15 bin.“

Was kommt jetzt?
„Die CD ist jetzt raus. Die Radiostationen hier in den USA spielen die Platte sehr gut. Wir arbeiten an Tourdates für Dezember an darüber hinaus. Dazwischen fangen wir ab Ende Oktober an, hier in LA die neue Scorpions CD aufzunehmen.. Das reicht. Prost!“


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  • Erstellt am

    09. Oktober 2006
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