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Lääz Rockit

„Know your Enemy“ und „Annihilation Principle“ gehören zu den grandiosen Thrash Scheiben der Bay Area Thraser mit dem seltsamen Namen Lääz Rockit. Die Jungs haben nach diversen Knallerscheiben einige Veränderungen durchgemacht bevor dann in den 90gern Schluss war… für immer, wie es schien.

Doch dann tauchte die Band plötzlich auf dem 2005er Dynamo Open air in Holland auf und spielte auch in San Francisco einen Auftritt. All diese Dinge gibt es nun auf einer DVD, die die Geschichte der Band nachzeichnet. Die Rückkher der Legende im Original Line Up war Grund genug, um einige Fragen an die Band zu richten.

Lääz Rockit stammen aus einer legendären Gegend: der kalifornischen Bay Area. Zusammen mit Kapellen wie Slayer, Metallica, Exodus, Testament, Forbidden oder Violence prägten sie in den 80ger eine ganze neue Spielart: brutal, schnell und aggressiv! Der Thrash Metal wr geboren. Aber welche Erklärung gibt es dafür, dass so viele Bands dieser Richtung aus der Bay Area kamen?

Es gab damals eine lebhafte Szene mit vielen Clubs und Auftrittmöglichkeiten und Bands hatten die Möglichkeit anzufangen und zu wachsen. Es gab also fruchtbaren Boden für Musik, besonders für Thrash metal. Es war sehr aufregend damals ein Teil dieser Bewegung zu sein.

(Michael Coons) Ich glaube die Bay Area produzierte viele Thrash Metal Bands weil wir uns bewusst waren, dass es der charakteristische Sound unserer Musikszene in der San Francisco Bay Area in den frühen 80gern würde. Der Höhepunkt des Punk war etwas früher vergangen, obwohl es auch noch viele Anhänger dieser Mucke gab. Thrash war eine Mischung aus Punk und europäischem Metal. Viel Energie, gute Musiker und und kraftvolle Auftritte und ein verrückter Lebenswandel. Alles was ein junger Mann in seinem Leben will. Es pulsierte in der Bay Area da alle Bands glaubten, dass wir mit etwas verbunden waren, von dem der Rest der Welt glaubte, das es bei uns entstanden war.

Irgendwann war aber die Luft raus und Lääz Rockit wurde Geschichte. Nach 13 Jahren steht nun erstmals ein neues Produkt in Form einer DVD mit vielen Livemitschnitten in den Läden. Diese zeigt Auftritte im Original Line Up. Wieso kam es zur Reunion?

Wahrscheinlich weil wir noch mal diese Energie erleben wollten und den Adrenalinstoß auf der Bühne zu stehen. Es macht uns immer sehr viel Spaß auf der Bühne zu stehen und eine Liveshow auf die Bühne zu stellen.


(Michael Coons) Hast du jemals “Leaving Las Vegas” gesehen? Nicolas Cage sagt immer wieder er hätte noch eine „unvollendete Aufgabe“ und ich glaube, dass alle Jungs so ein Gefühl hatten, jeder auf seine Weise. Uns wurde die Möglichkeit gegeben wieder zusammen zu spielen und einige coole Konzerte zu geben und diese Gelegenheiten wurden für uns zur Wirklichkeit. Es war nicht leicht, da wir alle in verschiedenen Winkeln des Landes leben: Vic und seine Familie in Tennesee, ich in L.A., Aaron und Willy in der Bay Area und Phil in Yosemite. Es war also eine ernsthafte Herausforderung. Wir wollten alle diese Herausforderung annehmen und die Schwierigkeiten auf uns nehmen und die Familien haben uns dabei unterstützt. Die anderen Jungs haben alle Frauen und Kinder und für die war es besonders, ihre Dads spielen zu sehen, besonders da sie es ja noch nie zuvor gesehen hatten. Wir alle haben das Live spielen vermisst und für mich war dies der beste Teil an der Band. Da 1993 alles so abrupt endete, waren wir mit diesem Ende auch nicht besonders zufrieden, wir wollten es nicht so. Wir wollten ein weiteres Stück Aktion und die Reunion war die Möglichkeit dazu.
War es sofort klar, dass ihr mit den Originalmitgliedern spielen würdet oder gab es noch andere Optionen?

Ich denke, dass es ein Teil der Attraktion war im Original Line Up wieder zusammen zu spielen. Es war ziemlich abgefahren wieder in einem Raum zu stehen und Musik zu machen. Es war mit Sicherheit die beste Option für uns!

Es gab keine Diskussion es auf eine andere Weise zu tun – es gab keine anderen Optionen.

Weshalb kam es denn überhaupt 1991 zum Split der Band?

Es war wohl eine Kombination aus verschiedenen Dingen für mich und die Band. Einerseits war irgendwie die Zeit gekommen und die Luft war raus. 1991 war der Punkt gekommen an dem wir uns fragen mussten, ob wie weiterhin Musik machen wollen ohne dabei Geld zu verdienen oder ob wir uns ernsthaft nach Berufen umsehen sollten, von denen wir leben könnten. Es war eine sehr schwere Entscheidung, da wir so viel in die Band investiert hatten und wir hatten hart gearbeitet um musikalisch dorthin zu kommen, wo wir hin wollten. Das Leben schlägt einen aber manchmal ins Gesicht und damals war dies so ein Augenblick. Ich glaube ein Grund weshalb wir heute wieder zusammen spielen ist, dass wir beruflich und familiär alle sehr zufrieden und gefestigt sind.

(Michael Coons) Eigentlich haben wir erst 1993 aufgehört, nicht 1991 und es gab viele Gründe. Zu viele um sie hier aufzuschreiben – aber ich würde sie gerne zu einem anderen Zeitpunkt erklären. Meine Gründe waren wohl anders als die der Jungs und es wäre unfair nur meine Gründe hier darzulegen.

Als Lebenszeichen gab es dann jetzt eine DVD, mir hätte ja eine CD besser gefallen. Weshalb habt ihr euch so entschieden?

Eine DVD bietet mehr als eine CD, da man sich besser mit de Band identifizieren kann. Der Zuschauer wird ins Publikum der Show versetzt anstatt nur zu raten was während der Show abging.

(Michael Coons) Wir wollten die DVD machen, da eine DVD viel cooler ist al seine CD … wir hatten das Gefühl, dass dies vielleicht unsere letzte Veröffentlichung sein könnte und wir dachten, dass es schön sei, für die Leute die uns immer unterstützt haben eine Veröffentlichung zu haben, auf der sie uns auch sehen und hören könnten. Wir haben alles seit der 2005er Reunion gefilmt und weshalb sollten wir das Material (oder wenigstens die guten Sachen) nicht nutzen? Ansonsten würde es nur hier in unseren Butzen vergammeln. Die DVD ist ein großartiges Medium, das uns in der Vergangenheit noch nicht zur Verfügung stand und daher haben wir nicht gezögert es nun zu nutzen. Du kannst die Kinder der Jungs sehen, alte Videos, persönliche Dinge und so viel mehr…das hätte eine Live-CD nicht leisten können. Da musste man meiner Meinung nach nicht lange überlegen.

Die Band wurde 1982 gegründet und als 1984 das grandiose „City’s gonna burn“ veröffentlicht wurde, waren einige Bandmitglieder noch sehr Jung (17 Jahre) und gerade aus der Highschool raus. War das im Rückblick ein Vorteil oder eher ein Nachteil? Was würdet ihr heute anders machen?

Wir waren alle sehr jung als wir die erste CD oder besser gesagt LP aufgenommen haben. Wir nahmen die erste Platte auf uns damals wollten wir mit Volldampf nach vorne und das war definitiv sehr positiv für uns. Es ist natürlich leicht zu sagen ich hätte dies oder jenes anders gemacht, aber die Dinge sind nun mal so gelaufen und man kann es nicht ändern. Man muss im Leben weitermachen und nicht darüber grübeln, was hätte anders laufen können. Ich glaube, dass die Bands der Era den Weg für die modernen Bands geebnet haben. Ich glaube, dass sich Bands heute stärker mit sich selbst identifizieren können, da sie sich auf viel mehr Vorbilder beziehen können.

(Michael Coons) Rückblickend versuche ich mich immer an die guten Dinge im Lääz Rockit Abenteuer zu erinnern. Ich versuche nicht die Pluse und Minuse zu analysieren und denke nicht darüber nach was hätte passieren können und was wir vielleicht verpasst haben. Es ist einfach auf Geschäftsentscheidungen zu blicken mit denen man nicht einverstanden war, auf Firmenmist, darauf von wem man abgezockt wurde und den ganzen Scheiß, den man duchgemacht hat und der nur zu Verbitterung geführt hat, aber ich bin nicht so ein Typ.
Wir waren alle sehr jung, aber wir wollten das tun was wir taten. Wir hatten die Gelegenheit ein paar mal um die Welt zu reisen und unsere Musik zu spielen und all die Annehmlichkeiten zu erleben, die damit zusammenhängen. Und wir leben noch! Es gibt nicht viele Menschen die diese Erfahrungen machen dürfen und wir sind dankbar dafür. Ich weiß nicht ob ich Dinge anders gemacht hätte und wie – so schlau bin ich nicht.

Hat euch der Name „Lääz Rockit“ in Laufe eurer Geschichte eher als Hindernis oder als Üluspunkt erwiesen?

Das ist eine sehr interessante Frage … eine, die ich mir selber mehr als einmal gestellt habe. Ich schätze, der Name war eher ein Hindernis allein schon wegen der Schreibung und der Aussprache. Die Leute denken immer, er hätte eine versteckte Bedeutung. Die Antwort auf deine Frage hängt davon ab, wie man auf die Geschichte der Band schaut. Ich glaube, dass es damals eine schlechte Entscheidung gewesen wäre den Namen zu ändern und es wäre auch eine schlechte Idee gewesen heute den Namen zu ändern, wenn wir mit dem Original Line Up auftreten.

(Michael Coons) Wow … ich weiß nicht genau was ich dazu sagen soll. Ich war damals 17 und es war damals cool. Manche Leute haben ein Problem mit dem Namen? Sollen sie, wir leben in einer freien Welt. Letztlich zählt doch wohl die Musik und wenn der Name ein Problem bei der Entscheidung dabei ist ob man die Musik mag oder nicht, dann ist das armselig. Wenn es bei einem nur um das Image oder den Namen geht, dann hat die Musik wohl nicht viel zu bieten.

Wird es denn auch eine neue Studioscheibe geben und zieht ihr euch wieder aus der Szene zurück?

Haha…. das ist die Frage des Jahres. Es ist schwer zu sagen. Es wäre sicherlich ziemlich interessant. Die Zeiten sind anders, die Sounds sind anders, die Aufnahmemethoden sind anders aber man sollte im Allgemeinen in der Lage sein eine Scheibe aufzunehmen und die Leute sollten in der Lage sein zu sagen: „Hey, ich kenne diese Jungs!“

(Michael Coons) Wir hatten eine Diskussion über die Frage und vor allem Aaron und ich haben über die Möglichkeit es zu tun gesprochen. Wie gesagt sind die anderen alle verheiratet und haben Kinder und haben Geschäfte und familiäre Verpflichtungen – sie sind erwachsen geworden (scary!). Es müsste also sehr vorsichtig geplant werden, so dass so ein Vorhaben nicht in Scheidungen endet. Es wäre kein Problem mit wirklich starkem Material anzutreten, da Aaron das Material vieler Jahre angesammelt hat. Es würde aber einige Zeit dauern dieses Material aufzunehmen da wir erst besagte Schwierigkeiten lösen müssten und ich bin mir nicht sicher ob es passieren wird. Es wird jedenfalls nicht in nächster Zeit passieren, aber man weiß ja nie. Es könnte schon noch ein weiteres Album geben…

Viele Bay Area Bands haben ihren Sound ja den neuen Zeiten angepast, man denke nur an Machine HEad, die ja aus Vio-Lence hervorgegangen sind. Und auch Bands wie Testament haben durchaus moderne Einflüsse in ihre Sounds eingebaut. Ist das gut oder schlecht?

(Michael Coons) Ich kann nicht für andere Bands sprechen, aber du hast Testament und Machine Head erwähnt und diese Bands liebe ich. Sie blieben viel länger im Geschäft als ich und ich bin mir sicher, dass Veränderungen im Sound unvermeidlich sind. Verdammt, das Leben ändert sich und Musik doch auch, oder?

Man sollte sich als Band entwickeln und auch den Sound weiter entwickeln. Du darfst nur nicht vergessen wo du herkommst und wer deine Fans sind, neue und alte. Schreib die Songs, die du in dein Autoradio packen würdest und die du verdammt laut hören möchtest.

Gibt es denn einen Lääz Rockit Song den du superlaut durch Autoradio jagen würdest?

Ich kann nicht genau sagen welches mein Lieblingssong ist. Es gibt einen Gleichstand zwischen „Last Breath“ und „Fire In The Hole“.

(Michael Coons) Meine Lieblingssongs? Ich kann mich leider nicht auf einen festlegen. Ich liebe es „Fire In The Hole“, „Most Dangerous Game“, Euroshima“ und „Last Breath“ live zu spielen. Sie schaffen eine Energie, von der ich das ganze Konzert zehren kann.

Und da kann man sich nur anschließen: Hammersongs!!!
Was habt ihr denn eigentlich in den letzten 13 Jahren getrieben?

Vor allem gearbeitet und Kinder aufgezogen. Michael ist der einzige ohne Kinder und er ist mit Schauspielerei in LA beschäftigt. Wir spielen alle noch unsere Instrumente. Phil hat ein Projekt in Yosemite, dass „Friedns of Ghosts“ heißt. Willy spielt mit DDP und ich hatte eine Jamband namens “Dirt Brothers” für einige Zeit Ende der 90ger. Daneben grooven wir eben….

(Michael Coons) Ich habe die letzten Jahre in L.A. als Schauspieler in Filmen und fürs Fernsehen gearbeitet und habe versucht mir einen Ruf zu erarbeiten. Ich hatte das Glück mit Leuten wie Tom Hanks, Richard Gere, Diane Keaton, Juliette Binoche und vielen anderen zu arbeiten und ich liebe diese Arbeit sehr – es ist ein kreatives Geschäft, so ähnlich wie Musik. Ich arbeite daran mich zu verbessern, da ich erst seit etwa 4 Jahren dabei bin. Ich will kein Star werden, aber ich will gut werden. Ich bin noch unverheiratet, habe keine Kinder… kennst du ein deutsches Sternchen, dass Interesse hätte?
Aaron besitz eine T-Shirt Druckerei und macht Designs zusammen mit seinem partner Craig Behrhorst, dem Gitarristen der Ruffians. Er hat zwei großartige Kinder un lebt in der Bay Area. Willa besitzt eine große Transportfirma, hat drei Kinder und lebt auf dem Golf Platz oder auf dem San Francisco Giants Spielfeld. Im Moment arbeitet er an einer CD mit Chuck Billy, Steve Souza (Zetro) und anderen – die Band heißt Dublin Death Patrol (DDP).
Phil hat zwei Kinder und lebt im Yosemite Tal, wo er klettert und Musik macht. Dr. Victor Agnelle (ja, er ist nun ein Arzt) hat sich und seine VIER Töchter kürzlich nach Charlotte, North Carolina (Oh Carolina – TZ) gebracht, um dort eine Privatpraxis aufzumachen.

(Michael Coons) Vielen Dank für das Interesse an Lääz Rockit – ich weiß, dass wir keine Gelegenheit hatten in Deutschland zu spielen und ich würde es gerne nachholen. Nochmals vielen Dank an die Fans, die uns immer unterstützt haben und die uns immer noch unterstützen…


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Infos

  • Erstellt am

    22. Oktober 2006
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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