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Dragonforce

“Awesome, funny and heavy”…

…so lautet der Kommentar eines Fans auf der myspace Seite und besser kann man die Stimmung eines DragonForce Konzertes wohl nicht auf den Punkt bringen. Ohne Pause preschen sie durch ihr Repertoire aus harten Riffs und eingängigen Melodien.

Das Faust in Hannover ist der ideale Ort für eine Band wie diese, es ist Platz für alle da und trotzdem ist die Band in greifbarer Nähe. Wasserscheue sollten sich allerdings auf die hinteren Ränge verkrümeln, denn Sänger ZP Theart hat seinen Spaß daran, den Rest seiner Wasserflaschen über den Köpfen der Fans zu verteilen. Vor dem Konzert sprach ich mit Herman Li, der es sich eigentlich gerade auf dem riesigen Ledersofa in der Künstlerlounge gemütlich machen wollte…

Hallo Herman, wie geht es dir?

Ich bin etwas müde. Wir haben zwar einen tollen Tourbus, aber ich kann im Bus nicht so gut schlafen…
Ihr wollt ja mit jedem Album etwas Neues bringen. Was ist denn der Hauptunterschied zwischen dem aktuellen Album „Ultra Beatdown“ und dem vorangegangenen „Inhuman Rampage“?

Das neue Album ist weitaus dynamischer. „Inhuman Rampage „ ist nur schnell, schnell, schnell. Das neue Album bietet viel Abwechslung mit schnellen und langsamen Parts. In den schnellen Songs gibt es viele ruhige Stellen, wie z. B. Midtempos und auch die Vocals und die Harmonien sind dynamischer.
Wie gefällt den Fans dieser Wechsel?

Also weißt du, wir sind ja unserem Stil treu geblieben! Es ist nicht so, als hätten wir uns plötzlich entschlossen, wie eine ganz andere Band zu klingen. Wir haben natürlich unseren Stil beibehalten! Die Kunst der Arrangements und des Songwriting haben sich ein wenig verändert um ein paar mehr unterschiedliche Sounds als vorher reinzubringen.
Welchen Song vom neuen Album magst du am liebsten?

Also, ich mag eigentlich alle. Ich war noch nie der Typ, der nur einen Lieblingssong hatte. Ich mochte Bands immer aufgrund ihrer Alben und nicht wegen eines einzelnen Songs. Heutzutage hören sich diese jungen Fans meistens nur drei Songs auf dem Album an. Wenn sie einen hören, den sie nicht mögen, skippen sie gleich weiter zum nächsten. Ich höre mir immer alles an!
Früher hast du einmal gesagt, euer Stil sei Death Metal mit Hard Rock Gesang. Trifft das immer noch zu?

Das habe ich nie gesagt, vielleicht einer von meinen Leuten. Unsere Musik hat so gar nichts von Death Metal!
Das stimmt. Aber vier Bandmitglieder stammen ja ursprünglich aus der Death Metal Band Demoniac.

Oh, aber dort war es eher anders herum. Power Metal mit Death Metal vocals! Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Die Dinge haben sich auf jeden Fall verändert. Damals waren wir noch nicht das, was wir heute sind, nicht so versierte und ernsthafte Musiker.
Habt ihr euch bewusst entschieden, den Stil zu ändern, nachdem „Demoniac“ keinen Erfolg verzeichnen konnte?

Nicht wirklich. Denn wenn du dir das Demoniac Album anhörst, auf dem ich spiele und mit dem vergleichst, auf dem ich nicht spiele, dann merkst du, dass es sich schon ganz wie DragonForce anhört. Aber der Sänger, der hat nur geschrien, ahhhhhh, (lacht). Wir haben dann eigentlich weiterhin die gleiche Musik gemacht, aber mit normalem Gesang.
Melodic Metal war doch hauptsächlich in den 80er Jahren populär, heute lieben es die Fans ja etwas härter. Wie erklärt ihr euch dennoch euren großen Erfolg? Sprecht ihr ein ganz anderes Publikum an?

Ich denke, wir haben dem Melodic Metal eine ganz andere Richtung gegeben, die es bisher nicht so in dieser Form gab. In den 90ern gab es schon eine Menge Bands wie z. B. Angra etc, die haben das auch gemacht. Eigentlich hat es das schon immer gegeben. Es ist ein kommerzieller Trend, der von den USA ausgegangen ist und den Rest der Welt beeinflusst hat, auch Europa. Obwohl in Europa alles langsamer geht. Erst wird alles gekauft, gekauft , gekauft, dann will man es auf einmal nicht mehr hören, obwohl man es im letzten Jahr noch geliebt hat und wendet sich etwas Neuem zu. So kommt es, dass unsere Richtung auf einmal für sie ok ist. Es ist etwas frisches, neues, melodisches. Alles kommt mal wieder, aber immer auf eine neue Art und Weise. Bei uns macht es die Mischung! Ich denke, wir haben von allem das Beste dabei!
Stimmt es, dass du Recording-Sessions hasst? Du sagtest einmal, es fühle sich an wie Hausaufgaben. Hast du dich mittlerweile daran gewöhnt?

Ich glaube, daran werde ich mich nie gewöhnen! Es ist harte Arbeit! Jedes neue Album ist so ein Stress! Ehrlich, es ist unglaublich! Diesen Druck, den man sich selbst auferlegt, um es wieder ein Stück besser zu machen. Das ist mehr Stress, als alles andere im Musikgeschäft.
Ihr seid ja auch berühmt und berüchtigt für eure tollen Live- Shows mit Stunts und der Einbeziehung des Publikums. Gehört das heutzutage dazu?

Wenn man eine Rockband oder Metalband ist, dann auf jeden Fall! Das ist ja keine Jazz- Show! In einer Rockshow brauchen wir die Energie und den Kontakt mit dem Publikum. Du kannst nicht nur die Scheinwerfer anmachen und spielen. Es ist die Mindestanforderung, dass wir unsere Songs spielen, aber wir mögen es, herumzurennen und zu springen und Blödsinn zu machen. Das machen wir nicht mit Vorsatz. Wir haben Spaß daran und die Leute reagieren darauf!
Was denkst du über die Metal- Szene im Allgemeinen heutzutage. Welches Subgenre ist das angesagteste im Moment?

Das kann man schwer sagen. Der Metal Kram behauptet sich schon eine ganze Weile, alles verändert sich, die Bands ändern sich. Und wenn eine Sache für eine Zeit lang groß raus kommt, dann verschwindet sie auch mal wieder in der Versenkung. Was aus den USA kommt, beinflusst den Rest der Welt schon sehr. Wo man auch hinkommt, und ich komme viel herum auf der Welt, hört man die gleichen Songs und Bands wie „Rage Against the Machine“, so diese Art Sachen. Sogar in einem Rock Club in Taiwan, wo auch immer du hinkommst, hört man das gleiche. Also es ist wirklich schwer vorauszusehen, was als nächstes kommen wird.
Habt ihr schon Pläne für ein neues Projekt?

Wir werden mit der Arbeit an einem neuen Album im nächsten Jahr anfangen, nach der Tour.
Gibt es schon konkrete Ideen?

Ja, wir haben schon über ein paar Sachen diskutiert. Aber du weißt nie, was noch kommen wird und alles braucht auch immer länger, als man denkt. Und am Ende wird doch immer alles anders, als man es eigentlich geplant hatte.
Wer schreibt bei euch hauptssächlich die Songs?

Sam hat alle Songs geschrieben. Sam, ich, auch Frederic, wir arbeiten zusammen. Aber wir sprechen uns vorher über die Richtung des Albums ab, damit wir am Ende nicht mit den gleichen Songs aufkreuzen.
Hast du zum Schluss noch eine message für die vielen Fans da draußen?

Oh, mit solchen messages tue ich mich immer schwer (lacht). Ich möchte ihnen nur sagen, checkt unsere Webseiten und entscheidet selbst ob ihr unsere Songs mögt oder nicht!
Vielen Dank, Herman!


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Infos

  • Erstellt am

    09. November 2009
  • Line Up

  • Redakteur

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