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Catamenia

Catamenia treiben seit 1998 ihr Unwesen in den Gefilden der bösen, harten Musik. Allerdings gehören auch sie zu den Kandidaten, die zum Einen diverse Besetzungswechsel durchleben mussten und – damit einhergehend – auch ihren Stil zunehmend verändert haben.

Nun steht mit „Cavalcade“ das neueste Album in den Regalen und obwohl man nicht zu den bösen Black Metal Hymnen der Anfangstage zurückgekehrt ist, so ist das Material doch bedeutend erquickender als noch auf dem unsäglichen Vorgänger. Ari (Gitarre) und Riku (Gitarre, Gründungsmitglied) standen mir Rede und Antwort.

Könntet ihr bitte mal versuchen, „Cavalcade“ mit „VIII – The Time Unchained“ und mit frühen Alben wie „Chaos Born“ oder „Eternal Weinter’s Prophecy“ zu vergleichen?

Ari: “Cavalcade” ist in einer eigenen Liga, da es so anders ist als alle unsere Alben zuvor. Wir haben einen völlig neuen Stil für uns gefunden und die Atmosphäre ist insgesamt viel stärker, da wir Musik und Texte diesmal als Packet gesehen haben. Zusammengenommen entsteht so ein Bild, das wirklich heavy ist und wie eine Abrissbirne wirkt. Andererseits öffnet sich dieses Album erst nach und nach für den Hörer, so dass du dir ein paar Durchläufe gönnen musst. Es hat verschiedene Ebenen und diese erschließen sich erst nach und nach. Auch die textliche Seite ist komplexer als es zunächst scheint. Man kann verschiedene Bedeutungen finden und Aspekte von Dingen, die man bereits zu kennen schien. Wir haben uns mehr Zeit genommen, um diese Teile besser zu verbinden. So ermöglicht dieses Album immer wieder neue Zugänge für den Hörer. Allerdings hat auch jedes der alten Alben seine Höhepunkte und ich muss sagen, dass ich keins der Alben bereue. Die Ausnahme bildet „VIII-The Time Unchained“.

Ja, ich mag “VIII...” nicht besonders und war ziemlich enttäuscht von dem Album. Es hatte nichts von der Boshaftigkeit der früheren Alben. Auf dem neuen Album passen Texte und Stimmungen viel besser zusammen. Was ist denn diesmal zuerst entstanden?

Ari: Die Musik kam zuerst, aber die Texte kamen ziemlich bald danach, denn ich hatte sofort Ideen im Kopf, als Riku die ersten Songs vorspielte. Die Atmosphäre wurde bald deutlich und es war dann ziemlich einfach, Texte um die Songs und das Album zu schreiben. Die restlichen Songs sind dann sehr schnell entstanden, da wir diesen neuen Stil gefunden hatten und wussten, welche Atmosphäre entstehen sollte. Es war ein großer Spielplatz, den wir erkunden konnten. Ich muss zugeben, dass „VIII…“ das schwächste unserer Alben ist, denn es ist in ziemlicher Eile entstanden und man kann rückblickend nicht einmal von einer richtigen Produktion sprechen. Wir hatten einen engen Zeitplan im Nacken und es lief alles falsch, von Anfang an: das Equipment ging kaputt, wir mussten das Studio wechseln usw. Aber was geschehen ist, ist geschehen und wir müssen nun damit leben.

Es scheint mittlerweile, als sei eine Coverversion zur Pflicht geworden. Nachdem auf dem letzten Album „From Out Of Nowhere“ dran glauben musste (und gleich den besten Song der Scheibe darstellte), wurde dieses Mal Megadeths Beitrag zum „Last Action Hero“ Soundtrack, „Angry Again““ auf’s Korn genommen. Wie kam es dazu? Und was haltet ihr vom Film?

Riku: Ich wollte schon immer einen Megadeth Song spielen und dieses Mal gab es eben die Möglichkeit, da die Atmosphäre in der Band gut ist und im Studio alles gut lief. Es ist kein Geheimnis, dass Dave Mustaine und Megadeth meine Idole sind. Warum „Angry Again“? Nun, der Song ist absolut genial. Ich wollte keine großen Wechsel vornehmen und habe lediglich den Fluss im Chorus durch Gitarrenharmonien verändert. Außerdem haben wir das Tempo etwas angezogen. Ich hoffe nur, dass Mr. Mustaine den Song irgendwann mal hört und ich erfahre, was er über diese Version denkt.

Ari: Der Film selbst ist ein gewöhnlicher “Lass das Hirn an der Garderobe und schu zu” Action Film. Es ist auf jeden Fall ein guter Film bei Kater, wenn du nicht denken kannst und dich nicht wirklich auf komplexe Dinge konzentrieren musst.

In den meisten Läden und Magazinen wird Catamenia noch unter Black Metal geführt. Hälst du diese Einordnung noch für passend?

Riku: Auf keinen Fall. Ich finde allerdings, dass diese Beschreibung nie wirklich gepasst hat. Wir haben immer melodiösen Metal gespielt und dabei Einflüsse aus dem Black Metal und anderen Spielarten benutzt. Wir tun immer, was wir wollen und nicht was gerade angesagt ist. Ich schere mich nicht um Kategorien, aber ich weiß, dass es für die Hörer wichtig ist zu wissen, wohin die Musik geht. Wie auch immer, wenn ich die Musik an sich mag, dann ist es vollkommen egal welches Label draufsteht.

Ari: Ja, ich denke auch, dass wir nie wirklich in diese Sparte passten, jetzt schon gar nicht mehr. Früher sahen wir uns als „Nordic Melodic Metal“, egal wie seht wir diese Kategorisierung hassten. Wenn wir heute eine Bezeichnung finden müssten, dann wäre es wohl „DarkMeloMetal“. Oder du kannst auch einfach etwas zwischen Jazz und Black Metal raussuchen, aber der Name wird die Musik nicht ändern.

Durch die stilistischen Veränderungen der letzten Jahre stellt sich aber nun die Frage, was die Leute von einer Liveshow erwarten dürfen. Die alten fans dürften mit den neuen Songs Probleme haben und umgekehrt.

Riku: Es ist wirklich sehr schwere aus allen Songs eine gute Setlist zusammenzustellen. Wir haben nun aber eine großartige Liste fertig und sie wird alle Leute zufrieden stellen, die neuen und die alten Fans – in der Setlist wird niemand vergessen. Wir haben einige der alten Songs auch umarrangiert (ob das nun so positiv für die alten Fans ist, wage ich zu bezweifeln. Ich erinnere mich da an böse Tiamt oder Paradise Lost Erfahrungen –TZ). Das hätten wir schon früher tun sollen, denn nun sind sie live viel besser.

Ari: Die Sache ist, dass wir gemerkt haben, wie stark die neuen Songs auf der Bühne wirken. Ich bin sicher, dass die Leute positiv überrascht sein werden, wenn sie uns wieder sehen. Wir konzentrieren uns nun mehr auf die Liveshows und proben häufiger, um gut zu sein. Ich finde, dass wir diesem Ziel sehr nahe sind und Catamenia wird eine Band sein, die man live antesten sollte.

Da stellt sich dann allerdings die Frage, weshalb ihr noch nie in Wacken zu sehen wart.

Ari: Ich stand letztes Jahr und dem Jahr davor im Kontakt mit den Organisatoren. Erst waren wir zu spät dran, um noch einen Slot zu bekommen, aber sie waren sehr daran interessiert uns zu buchen. Letztes Jahr erhielt ich nur eine vage Antwort und man sagte „vielleicht“. Vielleicht was? Es scheint, man muss die richtigen Leute kennen, um dort unterzukommen. Oder wir sind so beschissen, dass sie uns einfach nur hassen. Es wäre auf jeden Fall ein Traum irgendwann mal in Wacken zu spielen. Vielleicht im nächsten Jahr.

Riku: Wir hatten außerdem viel Pech mit Managments und ich hoffe sehr, dass wir mal ein vernünftiges, verläassliches Managment mit guten Verbindungen auf der ganzen Welt finden.

Könnt ihr uns am Schluss noch ein paar Einblicke in eure Ausrüstung geben? Welche Gitarren und Amps etc. benutzt ihr denn im Studio und auf der Bühne?

Riku: Ich verlasse mich total auf Engl Topteile und Boxen. Die Äxte die ich spiele kommen von einem Customshop namens REK Custom Guitars und sie sind mit GHS Gauge Strings ausgestattet. Im Moment warte ich gerade darauf, dass zwei neue Teile fertig werden. Eine Custom RR und eine custom neck-thru semi-hollow Telecaster mit Floyd Rose. Manchmal benutze ich Ran custom Gitarren auch auf der Bühne. Live verlassen wir uns auf gute Röhrenamps, aber nur wenn kein Engl verfügbar ist.

Ari: Ich spiele Moser Custom Gitarren und Crate Blue Voodoo Verstärker. Ich habe einen Vertrag mit Moser den ich nie bereut habe. Diese Gitarren sind einfach perfekt für mich und haben einen unglaublich guten Sound. Zudem sehen sie einfach total böse aus. Ich liebe sie total. Für Verstärker habe ich keinen Deal und das ist auch okay, denn es gibt immer wieder neue Amps, die ich dann ausprobiere. Ich benutze nie Effekte oder Spielereien. Die zerstören nur den guten Sound oder verstecken dein Talent oder die Tatsache, dass du nicht spielen kannst.

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, die Fragen zu beantworten.

Ari: Die Freude war ganz auf unserer Seite. Vielen Dank.

Riku: Und für alle, die mit unserer neuen Musik nicht vertraut sind: scheut euch nicht, unsere neuen Songs anzutesten. Ihr finde Songs und Videos auf unserer myspace Seite
www.myspace.com/catameniaband.
Cheers!


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Infos

  • Erstellt am

    01. Mai 2010
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
  • Tags

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