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China

In den späten 80iger Jahren machte die Schweizer Formation mit fulminanten Hard Rock Scheiben von sich Reden. Das schlicht „China“ betitelte Debüt war eine wahre Hard Rock Granate und mit „Sign In The Sky“ traf man 1989 genau den Zahn der Zeit.

Danach folgten zwar noch zwei Studioalben und zwei Livescheiben, doch es wurde ruhiger um die Eidgenossen und schließlich gab man die Auflösung bekannt.
Nach einem Reunion-Versuch 2003, ist es nun endlich geschafft: China haben ein neues Studialbum aufgenommen. Gitarrist der ersten Stunde Claudio Matteo stand Rede und Antwort.

Was gab den Ausschlag für die Reunion? Und warum hat es 2003 nicht geklappt.

2007 hatten wir unerwartet einige Anfragen von verschiedenen Veranstaltern aus der Umgebung, darunter war auch das Festival SPIRIT OF ROCK in unserer Heimatstadt Winterthur mit „MORÖRHEAD“, MÖTLEY CRUE“ HEAVEN & HELL DIO“ usw. Da konnten wir nicht wiederstehen und ich begann sofort mit der Musikersuche.
2003 Hatten wir tatsächlich bereits eine Band Reunion geplant, doch Freddy Scherer bekam kurz darauf den Zuschlag bei Gotthard und somit verlief die Reunion zu diesem Zeitpunkt im Sand.

Wie schwer war es denn, das Line-Up zusammenzustellen? Nach welchen Kriterien wurde die Sängerfrage geklärt?

Grundsätzlich stand das Datum vom Spirit of Rock fest, nämlich 2. Juni 2007. Somit hatte ich ca. 3 Monate Zeit eine möglichst originale Band zusammenzustellen. John Dommen (Schlagzeug) konnte ich nicht überzeugen. Er hatte einfach kein Bock mehr, da er seit über 15 Jahre nicht mehr richtig spielte. Somit sprang Giovanni Giorgi, der bereits die „Natural Groove“ CD eingespielt hatte, an den Drums ein. Giorgi hatte aber andere Ambitionen. Gesang als solo Künstler und somit trennten sich unserer Wege ziemlich rasch. Später fanden wir dann Billy La Pietra. Ein solider Drummer, der als Amerikaner in der Schweiz lebhaft ist.
Die Wege von Eric St. Michaels (auch Amerikaner wohnhaft in der Schweiz) und mir kreuzten sich stetig, daher lag es mir nahe gleich Ihn anzufragen, da er ständig auf verschiedenen Bühnen spielte und sang. Für mich ist er auch ein exzellenter Texter und Songschreiber. Die beiden anderen Sänger Matt (Shiverow (1985–1989, 2000)) und Patrick (Mason (1989–1990, 2003)) von den ersten beiden CD’s sind schon lange nicht mehr im Showbuiz tätig. Das wäre ein sehr schweres Unterfangen gewesen, wenn nicht sogar unmöglich.
Beat Kofmehl (Brian Kofmehl) hat alle China CD’s eingespielt, auch wenn er zur Anfangszeit nicht einsteigen wollte und wir Marc Lynn am Bass engagierten. Dies änderte sich dann, da Beat seine alte Band Killer verlies.

Wie überbrückt ihr mittlerweile die Distanz zwischen der Schweiz und den USA? Oder ist Michaels wieder in Europa?

Eric St. Michaels lebt seit dem 3. China Album „Go All The Way“ (1993) in der Schweiz. Er ist ein Vollblutmusiker und verdient seinen Unterhalt mit Unplugged Gigs, Coverbands und Soloalben. Ich war auch seit 1996 beim Unplugged Projekt „Acoustical Mountain“ mit Marc Storace über 15 Jahre tätig. Im Duo oder Trio tingelten wir querfeldein in der ganzen Schweiz, die Nachfrage ist heute noch riesig, jedoch ist es nicht jedermanns Sache nur mit einer Gitarre, Harp und zwei Stimmen los zu legen: Songs wie „Whole Lotta Love“ „Higway To Hell“ oder „American Woman“. Darum kreuzten sich auch unserer Wege so oft mit Eric. Die Reunion war nur möglich da alle in der Schweiz leben.

Welches musikalische Ziel wolltet ihr mit dem neuen Album erreichen, d.h. welchen stilistischen Schwerpunkt sollte die Scheibe haben oder habt ihr einfach drauflos geschrieben?

Nach 15 Jahren Unplugged Geschichten waren wir alle wieder sehr geil auf E-Gitarren, volles Brett!! Die ersten beiden Songs „Girl On My Screen“ und „Trapped In The City“ schrieben wir extra für den ersten Gig beim Spirit. Wir haben erst mal drauflos geschrieben und ziemlich frisch aus dem Bauch heraus. Energie und Spassfaktor werden heute groß geschrieben

Welche Songs zollen, deiner Meinung nach, dem Geschmack des 21. Jahrhunderts Tribut und welches Songs sind eher old-school?

Ist natürlich Geschmacksache, aber für mich klar old-school: „Girl On My Screen“, „Lonely Rider“, „Gates Of Heaven“, „On My Way“, „Right Here Right Now“, „Can’t Call It Working“ (Bonustrack).
Die anderen Songs sind eher neuzeitlich geschrieben worden. Die heutige Band ist sehr mit den aktuellen Bands verbunden. Wir hören heute auch viel „New Metal“ wie Nickelback, Disturbed, Chickenfoot usw.

Wie steht ihr mittlerweile, mit etwas zeitlicher Distanz, zu euren alten Scheiben? Vielleicht kannst du kurz kommentieren:

- China:
Super Album, die Band war sehr ambitioniert und voller Energie, nur gute Nummern mit drauf

- Sign In The Sky
Auch ein super Album, aber im Gegensatz zum ersten war der Sound bereits zu sehr poliert und geschliffen worden. Man versuchte die Band radiotauglich klingen zu lassen.

- Go All The Way
Zurück zum Blues und schönen Melodien, die ganze Rebellion war verloren gegangen, was an den Ideen des Producers lag.

- Natural Groove
Bands wie Nirvana und Soungarden hatten auch uns nicht kalt gelassen, die Band experimentiert und klingt Grungee.


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Infos

  • Erstellt am

    30. März 2011
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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