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Winterdome

Selten gibt es Bands, zu denen die Redaktionscrew im Kollektiv die Rübe kreisen lassen kann.

Um so verwunderlicher ist es da, daß eine solche Band ausgerechnet aus dem naheliegenden Hannover kommt und wir bisher noch nichts von ihr gehört hatten (stammt doch „Moravian-Or A God’s Dawn“, das letzte Release der Band, schon von 1997). Etwas verspätet möchten wir euch nun also Henrik Warschau (Gesang), Sebastian Schmidt (Gitarre), Inga Wandersleben (Geige), Magnus Will (Gitarre), Sascha Arendt (Bass), Thomas Grae (Schlagwerk) alias WinterDome vorstellen... WinterDome hat sich aus den beiden Bands Nemesis und Necrophilia formiert, wieso habt ihr euch entschlossen mit den beiden Combos zu fusionieren?

Henrik: „Beide Bands litten unter chronischen Besetzungsproblemen. Wir haben nebeneinander geprobt und uns schließlich entschlossen Geld und ärger zu sparen.“ Sebastian: „Na ja, ärger haben wir uns eigentlich nicht erspart...“ Henrik: „Nach zahlreich Instrumentenwechselspielchen, Thomas hat zwischenzeitlich mal Bass gespielt und ich war außer bei Necrophilia auch noch Aushilfssänger bei Nemesis, haben wir dann in dieser Konstellation zusammengefunden.“ Sebastian: „Kurzfristig war dann auch noch ein weiteres Mitglied von Nemesis mit in der Band, den haben wir dann aber durch Magnus ersetzt.“

Ihr wurdet ja von Burkhard (Hate Squad Sänger) gemanagte, warum habt ihr euch von ihm getrennt, wart ihr mit seiner Arbeit nicht zufrieden?

Henrik: „Der Vertrag lief über drei Jahre und ist nachher einfach ausgelaufen und Burkhard meinte dann eben auch, daß er nicht mehr wüßte, was er jetzt noch machen solle. Von unserer Seite war es aber auch so, daß uns der Vertrag mit ihm nicht mehr viel gebracht hat, also haben wir uns freundschaftlich getrennt.“

Was habt ihr denn für Resonanzen von den Plattenfirmen bekommen?

Henrik: „Unter den Antworten waren natürlich viel Standarddinger nach dem Motto: „sehr interessant, zur Zeit leider keine Möglichkeiten, aber bemüht euch weiter...“, echtes Interesse war allerdings auch dabei. Bei Black Mark wissen wir eigentlich gar nicht genau, warum da nicht mehr gekommen ist.“ Thomas: „Die Antwort hörte sich zunächst sehr interessiert an, allerdings wurden wir dann mit der Zeit immer öfter vertröstet.“ Henrik: „Das andere Label war AFM, die sich aber entschlossen haben so ne’ Power Metal Combo unter Vertrag zu nehmen. Allerdings werden wir bei denen noch mal anfragen, da wir noch keine definitive Absage bekommen haben.“

„Moravian-Or A God’s Dawn“ stammt von 1997, wann ist mit neuem Material zu rechnen?

Henrik: „Das Problem ist, daß „Moravian...“ ein wirklich teures Demo war, wenn wir jetzt neue Songs aufnehmen, sollen die natürlich mindestens genauso gut klingen wie die Songs von „Moravian...“ und das ist finanziell im Augenblick leider nicht drin.“

Wie geht ihr denn beim Schreiben neuer Songs vor, gibt es bestimmte Hauptsongwriter oder festgefahrene Schemen beim Komponieren?

Sebastian: „Einer oder eine kommt mit einer Idee, dann arbeiten wir konsequent wochenlang an der Umsetzung der Idee, bis der Song schließlich steht und wir glücklich sind.“ Henrik: „Nein, bei uns ist das sehr unterschiedlich. In letzter Zeit hatten wir eine ziemlich kreative Phase, in der wir recht schnell vorangekommen sind, allerdings waren wir auch schon einige Male äußerst langsam beim Komponieren. Wobei wir eigentlich eine Band sind, die recht häufig probt.“ Inga: „Du meinst, daß wir uns recht häufig in dem Raum treffen, wo auch unsere Instrument stehen.“ Henrik: „Am besten läuft das Schreiben neuer Songs eigentlich, wenn Sebastian und ich fertige Keyboardmelodien mitbringen und wir dann darauf aufbauen.“ Sebastian: „Viele fragen immer, warum wir die Keyboards Live immer vom Band kommen lassen - für uns hat sich diese Methode einfach als beste Möglichkeit hervorgetan, da wir recht defizile Keyboardsachen verwenden und zur Umsetzung sonst fünf Keyboarder benötigen würden.“

Seht ihr große Unterschiede zwischen den alten und neuen Songs?

Henrik: „Wirklich gravierende Veränderungen, sei es in Sachen Härte oder musikalischer Ausrichtung, kann ich eigentlich nicht ausmachen.“ Sebastian: „Ich finde, daß wir mittlerweile wesentlich besser arrangieren können.“ Inga: „Obwohl die neuen Sachen auf der einen Seite defiziler sind, wirken die Stücke auf mich ein wenig eingängiger.“ Henrik: „Außerdem haben wir normalen Gesang hinzugenommen, der allerdings noch verbesserungsfähig ist.“

Erzählt mal etwas zu euren Einflüssen!

Henrik: „Wirkliche Einflüsse hab’ ich eigentlich kaum, ich höre z. B. selten Musik wirklich intensiv. Wenn mal was läuft, dann ist das vorwiegend klassische Musik, allerdings nur im Hintergrund. Textlich ist das ganz ähnlich, wobei die Texte sowieso eine Sache für sich sind. Wenn wir Songs zum ersten Mal spielen, hat ein Großteil der Songs noch keinen richtigen Text. Meist reihe ich dann nur Worte aneinander, die sich aber komischerweise von der Gesangslinie oder vom Klang her nie vom späteren Text unterscheiden. Allerdings soll das auch nicht heißen, daß ich dann nur unsinnige oder unemotionale Texte schreibe.“ Sebastian: „Es gibt eigentlich keine Bands die ich mir zu Vorbildern erhebe, Einfluß auf meine Hinwendung zur düsteren Musik haben, neben klassischer Musik, sicherlich Anathema oder auch My Dying Bride genommen.“ Inga: „Ich höre eigentlich auch selten bewußt Musik. Eigentlich komme ich aus der klassischen Ecke und kenne daher eher wenige „Genrebands“, wenn ich Musik höre, dann wie Henrik klassische Musik im Hintergrund.“ Thomas: „Meine musikalischen Vorlieben beziehen sich meistens auf alte Sachen; die „Gothic“ von Paradise Lost ist z. B. sehr geil oder alte Tiamat oder My Dying Bride Sachen.“ Sascha: „Ich stehe auf brachialen Fratzenmetal, das fängt bei Kreator an und geht über Slayer, Dark Angel, Grinder, Testament, Entomed zu Bolt Thrower. Brett, Aggression und Emotion sind ganz wichtig für mich.“ Magnus: „Bei mir ist das eigentlich ganz ähnlich, ich hab’ angefangen mit Kreator und bin dann über norwegische Sounds zu dem gekommen, was wir heute machen.“

Wir hoffen, daß wir euch einen kleine Einblick in die Musik der sechs sympathischen Hannoveraner verschaffen konnten und möchten euch auf diesem Wege wärmstens ans Herz legen, euch das kleine Kunstwerk „Moravian...“ zuzulegen und die Band bei der nächsten Gelegenheit Live anzutesten!!!


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Infos

  • Erstellt am

    26. Oktober 2002
  • Line Up

  • Redakteur

    Marcel Hübner
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