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Dead Alone - Interview mit Fred Freundorfer (Dezember 2014)

Unverhofft kommt oft. Auch in der Vorweihnachtszeit. Während der Kollege Lison noch voller Freude um seine BLOODBATH CD tanzt und schon voller Glückseeligkeit auf eine neue, härtere PARADISE LOST Scheibe hofft, widme ich mich lieber den nackten Tatsachen. In diesem Fall handelt es sich dabei um die düsteren Death Metaller von DEAD ALONE. Die Herren haben jüngst ihr neuestes Werk „Nemesis“ an den Start gebracht und damit ein weiteres Mal ein überzeugendes musikalisches Statement für die Freunde des melancholischen Todesblei abgeliefert. Fred stand mir Rede und Antwort.

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Unverhofft kommt oft. Auch in der Vorweihnachtszeit. Während der Kollege Lison noch voller Freude um seine BLOODBATH CD tanzt und schon voller Glückseeligkeit auf eine neue, härtere PARADISE LOST Scheibe hofft, widme ich mich lieber den nackten Tatsachen. In diesem Fall handelt es sich dabei um die düsteren Death Metaller von DEAD ALONE. Die Herren haben jüngst ihr neuestes Werk „Nemesis“ an den Start gebracht und damit ein weiteres Mal ein überzeugendes musikalisches Statement für die Freunde des melancholischen Todesblei abgeliefert. Fred stand mir Rede und Antwort.

Zehn Jahre sind vergangen, seitdem ihr mit „Inhumanity From Inside“ euer erstes Demo in Eigenregie rausgebracht habt. Was hat sich musikalisch seitdem bei euch verändert?

Fred: In erster Line hat sich das Songwriting bei uns verändert. Während DEAD ALONE im Songwriting mit dem alten Line-Up noch verspielt waren was die Struktur der Songs angeht, waren wir es auch noch im heutigen Line-Up bis zu „Vitium“ hin.  Das änderte sich seit diesem Zeitpunkt dann aber. Auf der „Ad Infinitum“ war der nächste Schritt, im Songwriting schneller auf den Punkt zu kommen und mehr auf livetauglichere Strukturen zu achten. Die Riffs zueinander sind seit dem für meinen Geschmack homogener, aber immer noch spontan. Dafür spielen wir mit den Stilen der Songs an sich, besonders auch auf der „Nemesis“: Von Partykrachern, über einiges an Schwarzmetall bis hin zum düster doomigen Mahlstein ist diesmal wirklich alles vorhanden. Und wir haben uns natürlich auch an den Instrumenten weiterentwickelt!

Was hat euch damals überhaupt dazu bewegt eine Band zu gründen und düsteren Death Metal zu spielen?

Fred: Ich habe DEAD ALONE nicht mit gegründet und bin erst 2008 dazu gestoßen. Aber was bewegt Dich, eine Band zu gründen und düsteren Death Metal zu spielen – oder vielleicht auch einer solchen Band beizutreten? Ich glaube, wenn Du heute ein Instrument spielst und selbst damit kreativ wirst, oder wenn Du singen willst, egal in welcher Form – dann ist etwas Besonderes in deinem Leben passiert. Damit meine ich nicht nur uns als Musiker dieser Band, sondern alle Musiker, die kreativ arbeiten. Für uns ist es wichtig, unsere Emotionen mit unserer Musik zu transportieren und ihnen damit nochmal besonderen Ausdruck zu verleihen. Ich denke, das ist der tatsächliche Grund. Sich einfach nur auf ein paar Bier zu treffen und einfach irgendeine Musik zu machen ist für uns keine Option.

Euer Bandname taucht ja auch auf dem 2004er IN FLAMES Album „Soundtrack To Your Escape“ auf. Zufall oder Inspiration?

Fred: Das war eher Zufall. Ich war bei der Gründung ja nicht dabei, aber es gibt auch einen Roman, der DEAD ALONE heißt. Ich kann Dir aber leider nicht so viel über diesen erzählen, ich mache mir nichts aus Büchern. Aber es gab eben einfach eine Reihe an Namen, und dieser hat sich eben durchgesetzt.

Ihr habt auf „Nemesis“ Abschied von eurem Originalschriftzug genommen. Warum?

Fred: Es ergab sich einfach bei der Entstehung des Artworks. Flo macht das Artwork ja immer bei uns und hatte das alte Logo auch anfänglich mit integriert. Es ergab sich aber, dass der Originalschriftzug nicht zum Artwork passte, da er sich mit dem Cover beißt. Also musste ein neuer Schriftzug her und etwas Schlichtes passt hier einfach besser. Es war also ein kosmetischer Grund. Von einem Abschied möchte ich hier aber absehen, da wir durchaus noch mit unserem Originallogo arbeiten und das wohl auch in der Zukunft tun werden. Auf dem Artwork der neuen Bandshirts und den Bühnen Outfits von DEAD ALONE ist immer noch das „Dead-A-Gram“. Ich denke, dass dies so etwas ähnliches wie das „Heartagram“ von HIM oder der „Ninja-Star“ von METALLICA für uns ist. (lacht)

Weshalb habt ihr den Song „Confession“ in zwei Versionen auf das Album gepackt? Konntet ihr euch nicht entscheiden?

Fred: Ganz und gar nicht! Sebastian Moser von den GROTESQUE STUDIOS kam damit spontan um die Ecke, als es um die Mixes und Masterings ging. Ich für meinen Teil war erst mal  vom Keyboardsound überfahren und musste nochmal ‘ne Nacht drüber schlafen. Aber ich fand es sehr gut, die anderen Jungs ja auch! Wir haben uns dann aber so entschieden, dass wir beide Versionen drauf packen. Schließlich war der „Alternative Mix“ für uns alle ein großer Schritt in unserer musikalischen Selbstwahrnehmung. Keyboardsound innerhalb eines DEAD ALONE Songs ist dann eben doch etwas Neues für uns und wir wollten den Fans keine von beiden Versionen vorenthalten!

Vinyl ist derzeit wieder total angesagt und Labels wie Nuclear Blast veröffentlichen jede Scheibe in mindestens 10 verschiedenen Farben. Wird es von euch auch etwas für die Vinyl Liebhaber geben? Oder gehört ihr zu den Bands, die sich vor allem auf den digitalen Markt konzentrieren?

Fred: Besonders Flo ist bei uns ein Vinylfan, ich zumindest ein bisschen, deshalb stand Vinyl  durchaus mal zur Debatte. Vinylsound ist halt einfach nochmal ein eigener Charakter, wer gegen diese These feuert hört für mein Verständnis einfach nicht genau genug zu. Mein Vinyl Favorit ist das Album „Isolation Songs“ von GHOST BRIGADE – dieses Album funktioniert auf Vinyl einfach bestens, ich finde es profitiert sogar sehr von diesem Sound! Vielleicht kommt da auch noch etwas von uns, das ist allerdings von vielerlei Faktoren abhängig die sich erst noch klären müssen. Sobald wir uns aber dafür entschieden haben, lassen wir es die Welt natürlich wissen.

Die Haare sind ab. Wie kam es? Hat ein neuer Frisör bei euch seine Tore geöffnet und mit Eröffnungsangeboten gelockt oder warum hattet ihr die Nase voll?

Fred: Du wirst es kaum glauben: Ich vermisse meine langen Haare sehr. Zum Schluss waren sie bei mir „Arschlang“, also wirklich sehr, sehr, sehr lang bei 184cm. Allerdings hatte ich zwei Probleme: In meinem damaligen Beruf als Kfz-Mechaniker waren die Dinger ein Sicherheitsrisiko für mich selbst und ich musste die Dinger immer irgendwie zusammenknödeln, was die Pflege natürlich nicht wirklich leichter gemacht hat. Aber meine Biologie hat mich auch dazu gezwungen: Lichter werdendes Deckhaar und Geheimratsecken kamen auf und werden auch nicht besser. Ich glaube ich hätte, wenn ich es bis zum Schluss durchgezogen hätte, am Ende wie Devin Townsend zu Zeiten von STRAP YOUNG LAD ausgesehen, aber eben nur als Blondchen. Nur um das klar zu stellen: Ich liebe die Musik von Devin Townsend und könnte mir durchaus auch vorstellen so eine Art von Musik zu machen, aber bei dieser Art von Frisur (damals eben...) muss ich leider passen! (lacht) Bei Martin war es einfach eine Stilveränderung, und bei Flo ist es eine Mischung aus beidem.

Ich habe jüngst ordentlich Gegenwind von den Hütern des deutschen Undergrounds bekommen, weil ich ein Review zu einer Wacken DVD gepostet habe. Ihr werdet von verschiedenen Magazinen als Untergrundband bezeichnet. Dürftet ihr dann überhaupt auf großen Festivals spielen oder verliert man dann seine Glaubwürdigkeit?

Fred: Solche eigentlich sinnlosen Debatten emotionalisieren mich immer sehr... Weißt Du, ich habe mit 14 angefangen, Gitarre zu spielen. Jeder hat mir gesagt: „Lass es, es ist zu spät dafür...“ Damals wie heute spiele ich das Instrument, weil es mir Spaß macht. Auf einer kleinen Bühne mit einigen Fans und Zuschauern zu stehen: Geil! Auf einer großen Bühne, mit einer entsprechend größeren Menge an Fans: Sehr geil! Wir hatten auch schon die Gelegenheit auf dem EXTREME FEST und dem METALFEST in Österreich spielen zu können. ENDGEIL! Und irgendwann vielleicht einmal auf einer Mainstage oder vergleichbar großen Bühne stehen zu können und zu dürfen, wenn der Pit gerammelt voll ist: Es wäre für mich ein Traum, der in Erfüllung gehen würde – einfach weil es mir Spaß macht. Ich für meinen Teil sehe mich in keinem Punkt veranlasst, mich für meine künstlerischen Träume, Wünsche und Ziele, auch nicht die der Band, bei irgendwelchen selbsternannten „Hütern“, egal von wem oder was, rechtfertigen zu müssen. Und ich werde das auch nie tun. Egal wie groß oder wie klein eine Bühne ist, es macht mir immer Spaß und es sind nun mal für diese 30-45 Minuten die Bretter, die die Welt bedeuten!

Ich finde auch, dass du das als Redakteur nicht nötig hast, Dich rechtzufertigen. Schreib drüber wenn es dir Freude macht, und wenn es dein Hobby ist und du es gerne machst sowieso! Ich glaube, so etwas nennt man ja auch Pressefreitheit, nicht wahr?

Natürlich, das WOA ist ein Festival, welches wohl seines Gleichen sucht was die Größe angeht, ähnlich wie das Oktoberfest in München. Manche unterstellen dem WOA auch diesen Oktoberfestcharakter, es sei überlaufen, bla...bla...bla... Natürlich, wo viel ist, kommt meistens noch mehr dazu – wie bei einem dicken Sparbuch eben auch.

Aber das WOA bestätigt die Massentauglichkeit des Metal per se und setzt ein Zeichen, dass es nicht nur den Mainstream gibt! Das ist eine ganz andere, sehr wichtige Tatsache, so wie es vielleicht ein Dieter Bohlen und die ein oder andere Maschinerie gerne anders suggeriert, dessen man allmählich überdrüssig wird. Ihm selbst ist das wohl noch nicht so ganz klar, Quoten hin oder her...

Ihr habt ja in der Vergangenheit bereits fleißig getourt. Gibt es schon neue Pläne? Und wie bekommt ihr das mit euren Berufen usw. unter einen Hut?

Fred: Ja, Pläne haben wir jede Menge! Allerdings planen wir weitestgehend noch mit „tba“, wenn Du verstehst (lacht). In diesem Fall aber geht es oft bloß noch um die ein oder andere Formalität, darum denke ich werden wir im ersten Quartal des kommenden Jahres schon den ein oder anderen Termin bekannt geben können. In jedem Fall werden wir im Februar 2015 auf dem THE DARK SIDE OF MUNICH IV zu sehen sein, worauf wir uns schon sehr freuen!

Beruflich muss man natürlich immer darauf achten, dass man sich rechtzeitig Urlaub nimmt oder eben mal ein oder zwei Tage in der Schicht tauscht und jongliert, dann geht das sogar sehr gut!

Kannst du uns zum Abschluss noch ein paar Alben kommentieren?

a) Tiamat – Clouds – 1992... puh... passe! Da habe ich erst mit JON BON JOVI angefangen. (lacht)

b) Tiamat – Wildhoney – ´94 dann mit DIE TOTEN HOSEN... Aber ich kenne es. Paradiesisch düster teilgegrowlte Gotenstampfer!

c) Paradise Lost – Gothic Jetzt fängst Du im Jahr meiner Einschulung an... Ich denke an Schultüten und den für mich nach wie vor unangenehmsten Lebensabschnitt genannt Schule. Ein guter Soundtrack hierzu!

d) Edge of Sanity – Unorthodox … ist nicht mein Geschmack, aber ein geiler Sound an sich!

e) Crematory -  …just dreaming Oh.... die Keyboardsounds der 90er manchmal....brrrrrrrrrrrrr..........

f) The Cure – Boys don’t Cry Ein Song, den ich seit meiner Kindheit kenne.

g) My Dying Bride – As the Flower Withers Doom. Unfiltriert.

 

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Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    02. Dezember 2014
  • Line Up

    GESANG, BASS Florian Hefft

     

    GITARRE Fred Freundorfer

     

    GITARRE Martin Hofbauer

    SCHLAGZEUG Sebastian Bichle

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  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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