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Mekong Delta

Mehr als 25 Jahre liegt es zurück, dass Björn Eklund (a.k.a. Ralf Hubert) die Band ins Leben rief. Während er für solch illustre Combos wie Warlock, Steeler oder Living Death im Studio an den Reglern drehte, wurde die Idee zu einem Bandprojekt geboren.

Mehr als 25 Jahre liegt es zurück, dass Björn Eklund (a.k.a. Ralf Hubert) die Band ins Leben rief. Während er für solch illustre Combos wie Warlock, Steeler oder Living Death im Studio an den Reglern drehte, wurde die Idee zu einem Bandprojekt geboren. Ursprünglich wollte Mastermind Hubert gar nicht in Erscheinung treten und so umfasste das ursprüngliche Line-Up die späteren Rage Musiker Peavy Wagner, Jochen Schröder und Jörg Michael (ex-so ziemlich alles, zuletzt Stratovarious) sowie Wolfgang Borgmann am Gesang. Doch schon vor dem ersten Album übernahm Hubert selbst die Bassgitarre und vom ursprünglichen Line Up blieben nur Jörg Michael (a.k.a. Gordon Perkins) und Borgmann (a.k.a. Keil). Um Bandgeschichte und –mitglieder wurde ein großes Geheimnis gemacht. Noch vor den Aufnahmen zu “Mekong Delta”, welches 1987 erschien, wurde Jörg Michael durch den späteren Helloween Trommler Uli Kusch ersetzt. Ein Vierteljahrhundert später zog die Band mit „Intersections“ ein musikalisches Resümee ihres bisherigen Schaffens. Drummer Alex und Bandgründer Ralf nahmen sich die Zeit, um einige Fragen zu beantworten.

Was unterscheidet „Intersections“ von vorhergehenden Alben und was ist typisch Mekong Delta?

Alex: Nun ja, das vorhergehende Album “Wanderer on the Edge of Time”  enthielt ja ausschließlich Neukompositionen und war ja in dem Sinne ein reguläres Studioalbum. Auf “Intersections” hingegen findet man Neuinterpretationen von alten Mekong Delta Klassikern. Insofern ist das Album natürlich auch 100% typisch Mekong Delta.

Ralf: Dat is man jut gesagt.

Was waren deine Ziele für die Band als ihr in den 80igern begonnen habt? Und welche dieser Ziele hast du mittlerweile erreicht?

Ralf: Rock mit Klassik zu verschmelzen, bzw. klassische Kompositionsmethoden – wie zB. Rondo oder Sonatenhauptsatzform - im Rock zu verwenden, um das simple 3 – 4 Riff Schema zu vemeiden. Ferner wollte ich das Rockinstrumente kompositorisch gleichwertig im Orchester eingesetzt werden. Was die Umsetzung angeht bin ich eigentlich recht zufrieden, speziell was die Synthese Rock / Orchesterintrumente angeht. Das ’Allegro furioso’ auf der ’Lurking Fear’ ist dafür ein sehr gutes Bespiel.

Ihr habt mittlerweile eine ganze Menge Besetzungswechsel gehabt. Wie schwer ist es technisch versierte Musiker für eure Art von Musik zu finden?

Alex: Die Schwierigkeit besteht eher darin Musiker zu finden die technisch versiert genug sind, gleichzeitig aber auch die Hingabe für diese Art von Musik haben. Musik wie wir sie machen, kann man nämlich nicht mit einer “In it for the money” Mentalität machen.

Ralf: Das hat, neben dem was Alex richtig feststellt, auch noch einen ganz anderen Grund, Zeit. Viele Musiker die bei Mekong gespielt haben oder auch spielen haben eben dadurch auch jede Menge Anfragen von anderen Bands, Album einspielen, bei Tournee aushelfen etc.. Als professioneller Musiker – Profi in dem Sinne, dass du davon leben willst / kannst – bis du gezwungen, verschiedene Sachen zu machen. Den Luxus, dich nur auf eine Gruppe zu konzentrieren, kannst und konntest du dir gar nicht leisten, wenn du nicht gerade Musik für die breite Masse schreibst und somit tauglich für die Charts bist. Heute – in der Zeit des downloafds auf Teufel komm raus - schon gar nicht mehr. Als Beispiel für die Probleme führe ich gerne immer den Aufwand an, dessen es bedurfte um die Besezung der bei dem damaligen Kaleidoscope Album Beteiligten zeitlich so zu organisieren, dass Alle konnten. Dies hat sage und schreibe 2 Jahre gedauert. Das gilt dann auch für Studioalben. Man kann nicht immer warten, bis Musi,ker x der beim letzten Album dabei war, Zeit für Aunahmen hat.

Für viele Metalfans (mich eingeschlossen) waren viele eurer Songs/Alben oft zu komplex. Welche Alben/Songs hältst du für sehr komplex und welche findest du leicht verdaulich?

Ralf: Das hängt wohl im wesentlichen davon ab, welch musikalischen Hintergrund du hast. Wenn du komplett tonal gradtaktig aufgewachsen bist, wirst du viele Sachen als kompliziert oder schräg betrachen. Ist wie in der Mathematik, addieren beherrschen noch die Meisten ( oder nicht ?), bei Integralen wird’s dann schon schwieriger. Was ich damit meine, ist, es gibt nicht das “komplexe“ Mekong Album, sondern lediglich deine Hörgewohnheiten sind so. Die aber wiederum ändern sich in der Gesellschaft bzw. Musik immer wieder, so dass manche Sachen, die ich auf zB. auf dem ersten Album gemacht habe, heute harmonisch durchgehen, da die breite Masse der Gruppen sich ja auch in irgend einer Art entwickelt haben und das, was gestern noch exotisch war, mittlerweile als normal wahrgenommen wird.

Alex: Das ist natürlich eine sehr subjektive Angelegenheit.....auf Anhieb würde ich sagen daß für die meisten Zuhörer “Princible of Doubt” wohl das sperrigste Album unsere Geschichte ist und daß unser letztes Album “Wanderer on the Edge of Time” im Vergleich eher zugänglich ist. “Intersections” sehe ich als idealen Einstieg für Mekong Delta Neulinge!

Kann man auch auf „Intersections“ einen thematischen roten Faden finden?

Alex: Es gibt auf “Intersections” keinen thematischen roten Faden, schließlich handelt es sich ja um Songs von unterschiedlichen Alben.

Ralf: Richtig !

Auch das Coverartwork zum neuen Album wirkt düster, fast apokalyptisch. Was fasziniert dich an diesen düsteren Themen?

Ralf: Als bekennender Fan von Lovecraft, Fantasy, SciFi die im wesentlichen über Dystopie handeln scheine ich da wohl vorbelastet. Davon ab hat mir der Violinist genau wie jetzt der Flötenspieler immer gefallen weil mich die Darstellung auf eine gewisse Weise an Hieronymus Bosch erinnert., den ich auch ziemlich abgefahren finde.

Die Zeit der Pseudonyme scheint endgültig vorbei zu sein. Wie denkst du heute über diese Idee?

Ralf: Die Pseudonyme hatten schon einen ernsteren Hintergrund, eigentlich sogar zwei. Es gab Vertragsprobleme bei einigen Musikern, die es unmöglich gemacht hätten, dass zum Beispiel Jörg ( Michael ) bei Mekong unter seinem Namen gespiel hätte, wir wären damit automatisch gezwungen gesesen das auf einem anderem Label zu veöffentlichen. Ausserdem hatte ich erhebliche Bedenken angesichts des technischen Niveaus der meisten deutschen Rockmusiker zu der Zeit, dass man diese Art Musik einer deutschen Truppe zugetraut hätte. Also kamen die Pseudonyme ins Spiel. Jörg hatte eh schon eins, und der Rest hate auch ziemlich schnell was gefunden. Resultat : Pseudonyme = alle Probleme gelöst.

Du sagst in eurer Biographie, dass Mekong Delta nicht vor dir sterben wird. Welchen Platz nimmt die Band in deinem Leben ein?

Ralf: Wenn ich an einem neuen Album arbeitete 100%, wenn das nicht gerade der Fall ist, mache ich andere Sachen die auch meinen vollen Einsatz erfordern und somit Mekong dann eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    12. Juni 2012
  • Line Up

    Bass - Ralf Hubert (Björn Eklund)

    Guitar - Benedikt Zimniak

    Guitar - Erik Grösch

    Vocals - Martin LeMar

    Drums - Alex Landenburg

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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