Verstreckt unter einer dicken Schicht Make-Up und vernebelt durch eine Wolke Haarspray hatten die 80er und frühen 90er musikalisch doch eine Menge mehr zu bieten als nur schnelllebigen Glanz und Glamour. Bands wie POISON, MÖTLEY CRÜE, CINDERELLA & Co haben mit ihren zeitlosen Songs längst Geschichte geschrieben.

Und das 21. Jahrhundert hat den Haarspray Sound wiederentdeckt. Neben Bands wie CRAZY LIXX oder STEEL PANTHER spielen auch RECKLESS LOVE seit ihrem Debüt 2010 um die Spitzenplätze der Hair Metal Liga mit. Wie einfach die Welt sein kann, erklärte uns Olli Herman, der über Liebe zur Musik und das neue RESTLESS LOVE Album „Spirit“ mit uns sprach. Und wie sangen schon POISON? „When I hear the music… let it play..lord…let it play…“

Verstreckt unter einer dicken Schicht Make-Up und vernebelt durch eine Wolke Haarspray hatten die 80er und frühen 90er musikalisch doch eine Menge mehr zu bieten als nur schnelllebigen Glanz und Glamour. Bands wie POISON, MÖTLEY CRÜE, CINDERELLA & Co haben mit ihren zeitlosen Songs längst Geschichte geschrieben. Und das 21. Jahrhundert hat den Haarspray Sound wiederentdeckt. Neben Bands wie CRAZY LIXX oder STEEL PANTHER spielen auch RECKLESS LOVE seit ihrem Debüt 2010 um die Spitzenplätze der Hair Metal Liga mit. Wie einfach die Welt sein kann, erklärte uns Olli Hermann, der über Liebe zur Musik und das neue RESTLESS LOVE Album „Spirit“ mit uns sprach. Und wie sangen schon POISON? „When I hear the music… let it play..lord…let it play…“

Ihr habt 2001 ursprünglich als Coverband angefangen. Was brachte euch zu der Annahme, dass damals – lange vor dem Hair Metal Revival – irgendjemand eine Glam Rock Coverband sehen wollen würde?

Ich glaube, dass wir niemals ernsthaft darüber nachgedacht haben, dass irgendjemand nicht gerne Hair Metal hören würde. Hair Metal ist die beste Musik die es gibt und je geben wird. Es ist die spaßigste, energetischste und inspirierende Wohlfühlmusik die es gibt. Wir hatten einfach angenommen, dass nur weil wir die Mucke so lieben auch alle anderen Menschen darauf stehen würden.

Ich habe allerdings gelesen, dass diese ganze Covergeschichte nicht so toll gelaufen ist. Wann hat sich das denn für euch verändert?

Eigentlich wussten wir vom ersten Augenblick, dass wir eigentlich unsere eigenen Songs spielen wollten. Die Covergeschichte ist entstanden weil wir zu unerfahren waren, um selber gute Songs zu schreiben. Ich glaube also, dass die ganze Coveridee schon von Anfang an ziemlich tot war. Ich würde nicht mal sagen, dass wir wirklich eine Coverband waren. Wir waren schon damals RECKLESS LOVE (auch wenn die Band eigentlich als RECKLESS LIFE angefangen hat – TZ). Wir brauchten nur ein bisschen Zeit, um zu lernen RECKLESS LOVE zu sein.

Was hat die anderen denn bewogen die Band am Leben zu erhalten, als du ausgestiegen bist, um bei CRASHDIET einzusteigen?

Die Sache ist die, dass ich die Band nie verlassen habe. Wir haben immer weitergemacht, da ich immer wusste, dass RECKLESS LOVE ein Teil von mir war. Außerdem habe ich auch ziemlich schnell gemerkt, dass CRASHDIET nicht wirklich mein Ding war. Den Jungs geht es ohne mich deutlich besser und umgekehrt auch!

Ihr habt dann euer erstes Album 2010 veröffentlicht. Was hatte sich damals verändert, dass es euch möglich machte einerseits einen Major Deal bei Universal zu bekommen und andererseits endlich ein Album zu machen, nachdem es vorher eine Reihe EPs und Singles gegeben hatte?

Ich glaube, dass wir zu dem Zeitpunkt gelernt hatten gut genuge Songs zu schreiben. Warner Records haben uns 2008 einen Deal angeboten und wir haben ihn abgelehnt, da wir noch nicht bereit waren.

Welche Zutaten gehören denn deiner Meinung nach in einen gelungenen Hair Metal Song?

Es gibt keine Regeln. Man muss nur ein paar grobe Richtlinien befolgen. Ein großer, eingängiger Chorus ist meist der Schlüssel, allerdings gibt es auch einige großartige Hair Metal Songs die gar keinen Chorus haben. Man denke nur mal an VAN HALEN’s „Jump“. Letztlich ist nur eine Sache wichtig: werden sich die Leute an deinen Song erinnern, nachdem sie am Tag 1000 Songs gehört haben.

Und was gehört zu einer guten Hair Metal Show?

RECKLESS LOVE

Das ist ja leicht. Eigentlich ist Finnland aber ja eher für düsteren Black Metal bekannt, weniger für fröhlichen Hair Metal. Gibt es neben euch noch andere Bands in Finnland die man sich mal anhören sollte?

Ja, du solltest dir auf jeden Fall SANTA CRUZ aus Helsinki anhören (klar, hatte ich natürlich schon – TZ). Die Jungs haben gerade erst ihr Debüt „Screaming for Adrenaline“ auf den Markt gebracht. Die treten dich wirklich in den Arsch und ihr Shredding kennt keine Grenzen.

Wenn du ein Hair Metal Festival zusammenstellen dürftest, welche Bands würdest du buchen und welche Alben sollten sie spielen?

Unser größter Einfluss waren VAN HALEN, KISS und DEF LEPPARD. Es wäre also ein dreitägiges Festival mit VAN HALEN als Headliner am ersten Tag. Sie müssten alle Klassiker ihrer ersten sechs Alben spielen. KISS wären am zweiten Tag Headliner und sie würden die Hits der „Unmasked“ Era aus den 80ger spielen. Schließlich würden DEF LEPPARD den dritten Tag headlinen und alle Hits von „Pyromania“, „Hysteria“ und „Adrenalize“ spielen. Natürlich würden jeden Tag weitere Hair Metal Bands spielen und RECKLESS LOVE wären auch dabei.

Das klingt doch gut. Ich wäre jedenfalls dabei. Lass uns nochmal kurz auf das aktuelle Album „Spirit“ kommen. Ursprünglich sollte es mal zwischen März und April erscheinen. Dann war der Zeitpunkt auf Ende August verlegt und nun wird es sogar Ende September. Was ist da los?

Plattenfirmen haben bestimmte Regeln für ihre geschäftlichen Spiele. März/April war die Deadline, um noch vor dem Sommer zu veröffentlichen. Wir haben zugestimmt, die Veröffentlichung ans Ende des Sommers zu verlegen, da wir für den Frühjahrstermin zu spät dran waren. Wir wollten es nicht überstürzen und die jetzige Lösung gab uns die Möglichkeit, Sachen wie Video und Art Work usw. den letzten Schliff zu geben.

Und man darf wohl sagen, dass sich das Warten gelohnt hat bzw. noch lohnt. Vielen Dank jedenfalls fürs Interview.

 Thank you, it was a pleasure.

Pics (c): Reckless Love Facebook Page