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Ruinside

Eine finnische Band mit fetten Thrash Metal Riffs ist schon ein wenig ungewöhnlich und doch gibt es sie. Vor einigen Wochen kam das Debüt der Jungs von RUINSIDE in die Läden und „The Hunt“ ist wirklich ein grandioses Album mit leicht düsterer Note geworden. Grund genug also, um Gitarrist und Schreihals Kimmo Jankkari mal mit ein paar Fragen auf den Leib zu rücken.

Eine finnische Band mit fetten Thrash Metal Riffs ist schon ein wenig ungewöhnlich und doch gibt es sie. Vor einigen Wochen kam das Debüt der Jungs von RUINSIDE in die Läden und „The Hunt“ ist wirklich ein grandioses Album mit leicht düsterer Note geworden. Grund genug also, um Gitarrist und Schreihals Kimmo Jankkari mal mit ein paar Fragen auf den Leib zu rücken.

Es gibt euch ja nicht erst seit gestern und doch hat es 10 Jahre gedauert, bis wir das Debüt zu hören bekommen. Was habt ihr denn so lange getrieben?

Der Schreibprozess war für uns ein Lernprozess, der sich über die gesamte Bandgeschichte erstreckt. Wir haben uns bemüht, die Dinge nun so zu machen wie sie uns gefallen und wie wir sie haben wollten. Außerdem gab es ja einige Besetzungswechsel, die die Sache immer wieder über den Haufen geworfen haben. Wir brauchten Zeit und Glück, um die richtigen Leute für die richtigen Positionen zu finden, damit alles glatt läuft. Ich will mal gar nicht erst davon anfangen wie sehr wir uns den Hintern aufgerissen haben, um dort hinzukommen wo wir im Moment stehen. Uns wurde nichts geschenkt!

Wie wichtig war den der Wechsel am Mikro für euch?

Na ja, unser alter Sänger war sehr gut, aber auch sehr gefragt und schwer beschäftigt. Er war der Meinung, dass wir besser fahren würden, wenn wir einen Sänger hätten, der denselben Hunger und die gleiche Passion hat wie wir. Er hat sich wie ein echter Gentleman benommen und wir haben immer noch ein gutes Verhältnis. Die Suche nach einem neuen Sänger dauerte ein Jahr oder so und es sah fast so aus, als würden wir keinen passenden Ersatz finden. Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben und schließlich genau das gefunden, was wir gesucht haben. In dem Moment als Toni seinen Mund öffnete, wusste wir, dass das der richtige Mann für den Job sein würde – es war fast etwas unrealistisch. Um deine Frage zu beantworten: der Wechsel war extrem wichtig für uns.

In einigen Reviews wurde euch vorgeworfen, dass euer Sound zu sehr an TESTAMENT erinnern würde. Was würdest du den Journalisten darauf entgegnen?

Es ist ziemlich verwirrend… warum sollte man seine musikalischen Wurzeln nicht zeigen dürfen? Ich habe lange Zeit sehr viel TESTAMENT gehört und ich habe sie immer gemocht. Und wenn du dir unsere ganze Scheibe anhörst, dann wirst du doch auch feststellen – jedenfalls sehe ich es so – dass vielleicht drei oder vier Songs diesen TESTAMENT Sound haben. Es gibt aber auch jede Menge anderer Sachen auf dem Album. Ich kann nur sagen: Wenn du keine TESTAMENT-style Songs magst, dann musst du verrückt sein. Komm schon, Thrash Metal ist gut für dich!

Das stimmt. Und doch klingt ihr für eine finnische Band vergleichsweise untypisch. Viele eurer Landsleute spielen eher düstere Musik. Seid ihr der lebende Beweis, dass Metal aus Finnland nicht zwangsläufig deprimierend klingen muss?

Ich bin mir bezüglich des Sounds nicht sicher, aber wir machen einfach das was uns am besten liegt. Vielleicht sind es die Skalen und Modi auf denen unsere Songs aufgebaut sind, die den Sound etwas weniger düster erscheinen lassen. Auch wenn die Musik weniger depressive klingen mag, so hinterlässt Finnland doch auch immer seine Abdrücke. Die depressive Seite scheint in unseren Lyrics durch. Ich glaube, wir klingen anders, weil es mehr Spaß macht aggressive, schnellere Songs auf der Bühne zu spielen. Das ist wohl die Erklärung.

Einige eurer Songs handeln ja offenbar von Hexerei, Folter usw. Worüber singt ihr denn gerne?

Unsere Songs handeln immer vom menschlichen Verhalten und seinen Seltsamkeiten. Ich schreibe über die Missstände in der Welt um mich herum. Ich will damit die Welt nicht ändern, aber ich brauche es als Ventil, um den Ärger und die Negativität rauszulassen, die die Welt in mir erzeugt. Wenn es mir außerdem gelingt einigen Leuten die Augen zu öffnen, dann ist das außerdem ein positiver Nebeneffekt. Ich mag es, wenn meine Lyrics eine Message haben und eine Geschichte erzählen anstatt nur irgendwelche Phrasen aneinander zu reihen. Daher ist „The Hunt“ auch ein Konzeptalbum geworden. Es erschien mir am einfachsten eine ganze Geschichte zu erzählen.

Denkst du, dass es heute überhaupt noch möglich ist einen originellen Sound zu erschaffen oder kann man als Band nur noch Variationen bereits bestehender Stile erschaffen?

Ich denke schon, dass es möglich ist. Allerdings bringt uns die heutige Studiotechnik in eine falsche Richtung. Alle Scheiben die heute produziert werden, scheinen alle denselben Sound zu haben, da sie meist mit Computertechnik aufgenommen werden. Als wir das Album aufgenommen haben, haben wir versucht schon vor der Produktion möglichst alles so klingen zu lassen, wie es schließlich klingen sollte. So konnten wir die digitale Nachbearbeitung auf ein Minimum reduzieren. Ich denke, dass wir dieses Ziel ganz gut umgesetzt haben, was vor allem an unserem Studiotechniker Jussi Kulomaa lag. Dennoch geht es immer darum einen Sound für die Band zu finden und dann auch deinen eigenen Sound zu kreieren, der dann das Gesamtbild vervollständigt und bei dem es nicht nur um deine eigenen Vorlieben geht. Momentan bin ich aber zufrieden mit dem was wir gemacht haben. Aber natürlich wird die Suche nach dem perfekten Sound niemals enden.

„The Hunt“ ist zwar euer Debüt, aber ihr habt ja bereits einige EPs und Demos in eigener Regie veröffentlicht. Sind die noch zu bekommen?

Nicht wirklich. Wir haben eine handvoll der letzten beiden EPs übrig. Diese geben wir als Bonus für Schnellkäufer des Albums, wenn es auf unseren Konzerten gekauft wird. Wenn du also eine haben willst, dann musst du schon zu unseren Shows kommen. Oder traust du dich nicht?

Ich würde ja all meinen Mut zusammen nehmen, aber Finnland ist mir dann doch zu weit und zu kalt. Und für unsere Breitengrade steht leider noch keine Tour an.

Apropos, was würdest du denn bisher als das größte Ereignis in der Bandgeschichte bezeichnen?

Es wäre zu schwer nur ein Ereignis rauszusuchen. Das erste wäre der Abschluss des Plattenvertrages mit Mighty Music. Dies ist letztlich für lange Zeit unser Ziel gewesen. Das zweite Ereignis wäre das Entstehen des derzeitigen Line-Ups gewesen. Es ist wirklich schön mit den Jungs Musik zu machen und Songs zu schreiben. Auch die Gigs sind einfach großartig. Es ist immer toll, wenn man direkte Rückmeldungen vom Publikum bekommt.

Dann hoffen wir doch mal, dass die Jungs auch in absehbarer Zeit mal in unserer Gegend auftauchen, damit wir uns von den Livequalitäten überzeugen können. So lange muss die Konserve reichen…

 

 

Shot taken by Jouni Vesanen


Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    12. Dezember 2012
  • Line Up

    Toni Salminen - Vocals

    Kimmo Jankkari - Rhythm Guitar & Growling

    Erno Tarvainen - Lead Guitar

    Lauri Aitonurmi - Bass

    Timo Anttonen – Drums

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
  • Tags

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