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Wild Frontier

WILD FRONTIER sind beileibe keine Unbekannten: seit fast 25 Jahren beackern Jens Walkenhorst und seine Jungs nun die heimische Hardrock Szene. Beeinflusst von Bands wie Bon Jovi, Dokken, Pretty Maids oder Gary Moore, machten sich die Hessen auf die Welt zu rocken. 22 Jahre und fünf Longplayer nach der Gründung dürften Bandkopf Walkenhorst & Co zwar andere Ziele als damals haben, doch in ihrem Stil sind sie sich all die Jahre treu geblieben. Mit dem bezeichnenden Titel „2012“ meldete sich die Band jüngst zurück und bot somit den passenden Anlass, um Gitarrist und Sänger Jens zur Bestandsaufnahme zu bitten.

WILD FRONTIER sind beileibe keine Unbekannten: seit fast 25 Jahren beackern Jens Walkenhorst und seine Jungs nun die heimische Hardrock Szene. Beeinflusst von Bands wie Bon Jovi, Dokken, Pretty Maids oder Gary Moore, machten sich die Hessen auf die Welt zu rocken. 22 Jahre und fünf Longplayer nach der Gründung dürften Bandkopf Walkenhorst & Co zwar andere Ziele als damals haben, doch in ihrem Stil sind sie sich all die Jahre treu geblieben. Mit dem bezeichnenden Titel „2012“ meldete sich die Band jüngst zurück und bot somit den passenden Anlass, um Gitarrist und Sänger Jens zur Bestandsaufnahme zu bitten.

 

Seit „Bite The Bullet“ ist einige Zeit vergangen und ich dachte, ehrlich gesagt, dass ihr das Zeitliche gesegnet hättet. Was habt ihr getrieben?

 

Ja, es hat 5 Jahre gedauert. Wir haben nach „Bite the bullet“ überlegt wie es weiter gehen sollte und hatten einen Besetzungswechsel. Da uns ja niemand drängt ein Album aufzunehmen, haben wir uns viel Zeit genommen. Außerdem sind wir ja eine Liveband, haben Gigs gespielt und treiben uns nebenbei „livehaftig“ auch noch mit einer Rock Coverband in den Clubs rum. Die Aufnahmen zum neuen Album haben wir allerdings schon vor 2 Jahren begonnen. Es gab nur leider viele unglückliche Vorkommnisse, die uns immer wieder dazu zwangen die Produktion zu unterbrechen. Aber zum Glück ist das Album ja dann doch irgendwann fertig geworden. Jetzt freuen wir uns über das Album und sind sehr zufrieden damit.

 

„2012“ befasst sich inhaltlich ja ein wenig mit dem Ende der Welt usw. Wieso schien dir dieses Thema passend? Ihr seid ja nun nicht die ersten, die aktuell auf diese Idee gekommen sind.

 

Das Album hatte aufgrund der langen Produktionszeit mehrere Arbeitstitel, aber als klar war wann wir fertig werden würden, haben wir uns für diesen Titel entschieden. Ich habe ja am 20.12.2012 Geburtstag und einige meinten es wäre ja vielleicht eine der letzte Parties, da ja einen Tag später die Welt untergehen soll. Ich glaube jetzt nicht unbedingt daran, aber nehmen wir den Albumtitel einfach so wie er ist ohne großen Hintergrund.

 

Was sind die musikalischen Unterschiede zwischen „2012“ und „Thousand Miles Away“?

 

14 Jahre Musikgeschichte! Man entwickelt sich weiter und macht vielleicht heute Sachen, die man 1998 nicht gemacht hätte. Die Produktionsweise hat sich in der Zeit auch extrem verändert. Daher ist „Thousand miles away“ unser Soundtrack für das Jahr 1998 der mir nach wie vor super gefällt, aber den wir bestimmt nicht nochmal so machen werden und können. Damals haben wir auch noch extern aufgenommen und die Platte war dann nach 3 Wochen fertig. Auch ein Vorteil, aber heute ist sowas für uns leider nicht mehr zu bezahlen. Wir produzieren selbst und da wird man dann bekanntlich nie fertig, wenn man sich nicht einen bestimmten Termin setzt. Im neuen Album sind viele versteckte Elemente, die man vielleicht erst nach wiederholtem Anhören entdeckt. Das find ich persönlich recht spannend.

 

Welchen Stellenwert nimmt Wild Frontier in deinem Leben bzw. neben deinen zahlreichen anderen Projekten ein?

 

Ohne Musik allgemein kann ich nicht leben, da ich seit 25 Jahren Vollblutmusiker bin. Wild Frontier ist seit 22 Jahren ein Teil von mir. Es hat zwar nicht zum Profi Musiker gereicht, aber ich sehe das nicht als negativ an. Eher im Gegenteil, man muss nicht davon leben und kann frisch an die Sache rangehen und kann über die ein oder andere Sache lachen, über die man sich sonst ärgern würde. Inzwischen haben alle Wild Frontier Musiker Familien und teilweise Kinder, da ist man froh wenn man einen normalen Job hat und die Musik in der Freizeit ausleben kann. Manchmal mache ich hier im Studio noch ein paar Projekte die aber meistens nichts mit Rockmusik zu tun haben. Im Allgemeinen bin ich ja Live Musiker und trete ca. 25 mal im Jahr auf. Das macht richtig Spaß und man bekommt das direkte Feedback vom Publikum.

 

Für meinen Geschmack ist der Sound der Scheibe etwas zu künstlich, die Gitarren wirken zu drucklos. Was war eure Vorstellung bei der Produktion und wie seid ihr vorgegangen?

 

Jede Wild Frontier CD klingt anders. Um nochmal den Vergleich von „2012“ zu „Thousand miles away“ aufzunehmen, finde ich, dass „Thousand miles away“ sehr natürlich und erdig klingt, aber gerade im Bezug auf die Gitarre, haben wir heute meiner Meinung nach einen druckvolleren Gitarren Sound. „Bite the bullet“ war da schon eher das Gitarren Hardrock Brett, das kann man so unterschreiben, aber wir wollten eine Veränderung. Es gibt auch keinen Song auf „2012“ der identische Gitarren Stimmungen und Einstellungen hat. Es sind viele Amps und Gitarren zum Einsatz gekommen. Ich kann das auch nicht mehr nachvollziehen. Grundsätzlich liegt es bestimmt am moderneren Gesamt Sound, den haben wir so gewollt, aber man muß ja auch mal was Neues wagen. Wir haben auch Fans jenseits der Hard`n`Heavy Szene. Ich habe in den letzten Jahren nicht nur Musik im 80er Sound gehört, sondern stehe auch auf Bands wie zB. Shinedown, Simple Plan, Nickelback oder 30 Seconds To Mars. Unsere musikalischen Wurzeln liegen nach wie vor im Hardrock der 80er Jahre und es stand außer Frage kompletten Stilbruch unter dem Namen Wild Frontier zu betreiben. Wir haben schon viele Feedbacks bekommen, einige gehen vielleicht in Deine Richtung, aber viele andere Fans sind absolut begeistert und benennen das neue Album als unser Bestes. Im Endeffekt entscheidet der Fan. Jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden. Wir freuen uns über jeden der unsere Musik mag. Diskussion belebt die Band und wir sind jeder Zeit offen für Kritik und Lob. Ein Album, dass jedem gefällt, werden wir in diesem Leben nicht mehr aufnehmen, das steht fest.

 

Du bist ja auch hinter den Kulissen mit „Prime Entertainment“ aktiv. Früher habt ihr ja die sehr hörenswerten „Let’sGetRocked“ Sampler veröffentlicht. Warum ist das eingeschlafen? Oder habe ich es einfach nur nicht mehr mitbekommen?

 

In den 90er Jahren waren wir sehr aktiv, aber mussten feststellen, dass es immer schwieriger wurde etwas im Musik Business zu bewegen. Bisher hat sich noch kein Sampler oder Wild Frontier Produktion gerechnet, weil wir hohe Budgets hatte und teilweise noch heute auf Zahlungen einiger Geschäftspartner warten. Es ist zwar Schade, aber man sieht ja wo die Entwicklung hingeht. Es wird immer weniger in die Musik investiert und viele meinen alles ist umsonst. Solange noch fleißig CDs veröffentlicht werden macht man sich keine Gedanken darüber, aber spätestens wenn nur noch Dieter Bohlen was auf den Markt bringt, werden einige wach und merken was ab geht. Dann ist es zu spät. Wenn man eine Band gut findet sollte man auf jeden Fall irgendwie in sie investieren. Nur so kann die Band weiter existieren, daran sollte jeder denken.

 

Ihr kommt ja musikalisch aus der Haarspray-Ecke der späten 80iger/90iger Jahre. Verfolgst du die Entwicklung der neuen Big Hair Bands (Crazy Lixx, Hollywood Burnouts, Hardcore Superstars, Sister usw.), oder sind diese neuen band weniger interessant für dich?

 

Ja, 1990 hatten wir auch extrem viel Haarspray am Start! Sorry, mit den von dir genannten Bands habe ich mich noch nicht beschäftigt [dann wird es Zeit – TZ], was nicht heißt, dass die Musik schlecht sein muss. Wie schon erwähnt, höre ich derzeit teilweise andere Musik oder lege mir Klassiker von Dokken, Hardline oder Giant in den Player. Der IPod hat auch bei mir Einzug gehalten und ich bastele mir Playlisten mit meinen Favoriten. Auf jeden Fall wünsche ich allen Bands dieser Richtung viele Zuhörer die CDs kaufen und zu deren Konzerten kommen. Das sind noch Bands im klassischen Stile. Kritischer sehe ich die ganzen Projekte mit denen man von einigen Labels zugeworfen wird. Sowas kaufe ich persönlich nicht mehr, egal wie gut die Musik ist, weil es einfach keine Bands sind. Neue Alben von 80er Bands die ich gut finde ist die noch aktuelle Treat Platte oder Wingers „Karma“. Die sind sich dabei ihrem Stil treu geblieben und klingen aber recht modern. Sowas gefällt mir!

 

Der Bandname legt ja die Bindung an Gary Moore nahe. Wie hast du seinen Tod aufgenommen?

 

Das finde ich sehr schade, weil es meiner Meinung nach von Stil her einer der besten Gitarristen der Welt war. Er hat tolle Alben aufgenommen, die man heute noch gerne in den Player legt. Die Blues Musik war am Anfang noch recht nett, aber später fand ich es ein wenig „zu bluesig“ für meinen Geschmack. Er hatte ja wohl vor noch ein Album in alten Stil aufzunehmen, darauf hätte ich mich schon noch gefreut. Sehr schlimm fand ich noch den Tod von Steve Lee. Das war für mich mit Abstand der beste Sänger im Hardrock Bereich, ein großer Verlust. Vor allem live hat er das dann auch so gesungen. Leider kann man daran nichts daran ändern. Man kann nur hoffen, dass uns andere tolle Musiker noch lange erhalten bleiben.

 

Du bist momentan sehr aktiv was die Promo für „2012“ angeht. Was sind die nächsten Schritte, die ihr mit der Band gehen werdet?

 

Ja, erst hängt man ewig in der Produktion der CD und dann geht das nahtlos in Promo Arbeit über. Es macht beides Spaß und wir freuen uns über viele neue Freunde die wie Du und ich das Ganze aus Freude an der Musik machen. Das hält das ganze Business am Leben und ermöglicht uns als Band neben den größeren Labels zu existieren. An dieser Stelle möchte ich mich bei Allen bedanken, die uns bei der Promo zum neuen Album tatkräftig unterstützt haben. Wir als Band schauen jetzt wie sich die Sache entwickelt und werden alles daran setzen den ein oder anderen Gig an den Start zu bekommen. Livemusik ist unsere Mission. Spätestens zum Ende des Jahres setzen wir uns zusammen und entscheiden uns wie es weiter geht. Sollte es mit dem neuen Album so erfolgreich weiter gehen wie in den ersten Wochen, werden wir versuchen ein neues Album aufzunehmen, auf das man dann vielleicht nicht wieder 5 Jahre warten muss. Zum Schluss noch Danke an unseren treuen Fans und ans Twilight Magazin für die langjährige Treue!


Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    29. Mai 2012
  • Line Up

    Gesang / Gitarre - Jens Walkenhorst

    E-Bass - Mario Erdmann

    Keyboards - Thomas Ellenberger

    Gitarre - Sascha Fahrenbach

    Schlagzeug - Nico Fahrenbach

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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