Der finnische Death Metal Untergrund wurde in dem lesenswerten ´Rotting Ways To Misery´ Buch komplett abgegrast. Jetzt wo ich die Demos von COPROPHILIA höre, wundere ich mich doch, dass sie nur vier Zeilen zugestanden bekamen und das Demo nicht in der Liste der besten Veröffentlichungen des Jahres 1991 auftaucht.
Die Jungs haben da bereits alle Trademarks, die später typisch für den finnischen Death Metal werden sollte. Es gibt die typisch tiefen Growls und die technischen ausgefallenen Parts. Wirklich erstaunlich sind aber die Gitarrenmelodien, die sehr an das ´Tales From The Thousand Lakes´ AMORPHIS Album erinnern, das erst drei Jahre später erschien. Im Gegensatz zu ihren Landsleuten gehen COPROPHILIA aber wesentlich derber zur Sache, da wird auch mal ordentlich durchgeblastet. Die ersten vier Songs sind für ihre Entstehungszeit erstaunlich gut produziert, dabei handelt es sich um das einzige offizielle Demo, die restlichen Tracks sind im Proberaum aufgenommen worden, und klingen dafür gut. Dieses zweite Demo wurde damals nicht von der Band veröffentlicht. Mir ist nicht klar, warum bei der Promo und dem Vinyl die letzten drei Tracks dieses Tapes fehlen, an der Spielzeit kann es nicht liegen. Die CD soll die Komplettbedienung enthalten.
Wie bei so vielen finnischen Bands ist es schade, dass auch COPROPHILIA sehr schnell das Zeitliche segneten. Da wäre bestimmt noch einiges zu erwarten gewesen.
Diese Demos sind nicht nur für Leute interessant, die ihre Death Metal Sammlung komplettieren wollen. Die Compilation bietet guten erstaunlich eigenständigen Death Metal, rückblickend waren COPROPHILIA vielleicht sogar ihrer Zeit voraus.