Auch wenn GODTHRYMM nach zwei EPs mit „Reflections“ gerade ihr Debüt-Album raushauen, sind sie doch keine unbeschriebenen Blätter im Doom-Universum.
Auch auf dem 2018er In Flammen Open Air haben sie sich schon blicken lassen. Die Mitglieder haben so illustre Namen wir MY DYING BRIDE, ANATHEMA, SOLSTICE und VALLENFYRE in ihren Lebensläufen stehen. Und das hört man an allen Ecken und Enden.
Die Grundlage des epischen Doom Metal bildet die old-schoolige Gitarrenarbeit, die in MDB-artiger Langsamkeit aus den Boxen fließt und Shaun Taylor-Steels zurückhaltendes Schlagzeugspiel, die zusammen die genretypischen Soundwände erschaffen, auf den der rauhe Gesang von Hamish Glencross aufbaut. Ein ums andere Mal sind auch hier die My Dying Bride-Anleihen unverkennbar, so könnte beispielsweise „The Sea is My Grave“ nicht nur thematisch auch auf „The Light at the End of the World“ stehen.
Doch auch Referenzen an den warmen Lava-Sound der Siebziger sind zum Beispiel beim Opener „Monsters Lurk Herein“ hörbar, bei dem auch ganz dezent eine Gastsängerin zum Einsatz kommt. „The Grand Reclamation“ ist der -zumindest teilweise- schnellste Song des Albums und bietet ein herrlich verzerrtes Gitarrensolo, bleibt aber trotzdem der düsteren Stimmung der Scheibe verhaftet.
Jeder der acht Songs, die quasi alle Überlänge haben, strahlt den Kern des epischen Dooms aus, der so nur auf der englischen Insel vorkommt. Vor allem SOLSTICE und MY DYING BRIDE müssen bei ihren neuen Werken einige Schippen zulegen, wenn sie sich nicht von GODTHRYMM den Doom-Metal-Thron streitig machen lassen wollen.