Wenn es sich bei „Age Of An Idiot“ um einen Film oder ein Buch handeln würde, dürfte der Hinweis darauf, dass Ähnlichkeiten mit lebenden Personen zur dem Zufall geschuldet sind, nicht fehlen. Bei musikalischen Longplayern erübrigt sich dieser Hinweis spätestens seit GREEN DAY's „American Idiot“.
Hinter HENRY KANE verbirgt sich niemand Geringeres als Jonny Pettersson, seines Zeichens Mastermind hinter unzähligen musikalischen Projekten und Bands wie GODS FORSAKEN, ASHCLOUD, URSINNE oder WOMBBATH, die eines gemeinsam haben, nämlich dass sie alle irgendwie etwas mit Death Metal zu tun haben und von herausragender Qualität und Güte sind.
Auf „Age Of An Idiot“ lebt Pettersson nun seine crustcorige Ader aus. Denn der Longplayer bietet sage und schreibe 19 Tracks, die sich nicht nur durch ihre erfrischende Kürze auszeichnen, sondern auch durch ihre Kompromiss- und Erbarmungslosigkeit. Da wird man in dem einen Moment mit düsterer Brutalität, in dem anderen mit energetischer Dynamik konfrontiert. Hammermäßige Riffs mit einer black-metallischen Attitüde und todesmetallischer Seele lassen zum Beispiel in 'Tidens Tand ' kein Stein auf dem anderen. Hinzu kommt eine ungeahnte Ursprünglichkeit und Urtümlichkeit, die überhaupt keinen Platz für aufgesetzte Künstlichkeit lässt. Weltklasse.
Bahnbrechen geil ist auch der Titeltrack 'Age Of An Idiot', das im Spannungsfeld von funeraler Festlichkeit und unbarmherziger Brutalität zu ungeahnter Explosivität und fast mitreißender Eingängigkeit führt. Auch hier gibt es diesen gewissen schwarzmetallischen Touch. Der einzige längere Song mit über vier Minuten, 'Entrenched in Nihilism' besticht nicht nur durch MOTÖRHEADsche Rotzigkeit, sondern auch seine hororeske, kettensägenmassakerhafte Attitüde. Richtig auf die Fresse gibt es auch mit 'March of the Dumb', wohingegen 'By the Virtue of Hate' aufgrund der melodischen Infernalität mehr als punkten kann. Hammer!
Fazit: Mit „Age Of The Idiot“ zeigen Jonny Pettersson und HENRY KANE, dass man Idiotie und Ignoranz nicht einfach kampflos hinzunehmen braucht. Denn ihr Crustcore mit der deathmetallischen Seele und der black-metallischen Attitüde bläst einen den Kopf dermaßen gründlich, kompromiss- und erbarmungslos durch, dass man in diesen verrückten undurchsichtigen Zeiten endlich wieder weiß, wo oben und unten ist. Ein todesmetallisches Crustcore-Biest der Extraklasse!