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Erste Berührungspunkte mit A LIFE DIVIDED hatte ich während meiner Studienzeit in München, als wir ein Konzert von OOMPH! im Zenith anschauten und hörten. Opener waren A LIFE DIVIDED aus Bad Tölz/Geretsried, dann standen noch SAMSAS TRAUM auf der Bühne, bei denen einer meiner Kommilitonen mal Bass spielte. SAMSAS TRAUM war gar nicht mein Fall, A LIFE DIVIDED überzeugten mich (und die bessere Häfte) durch Härte und gute Melodien/Refrains wie auch das ALPHAVILLE Cover Sounds Like A Melody. Ihre bisherigen fünf Alben stehen alle bei uns im CD-Regal.

Die Stärke von A LIFE DIVIDED sind insbesondere die tragenden Melodien. Auf Echoes sind drei Songs, die mir gefallen: Z. B. Hello Emptiness. Man hat das Gefühl, da blickt jemand in den Spiegel und begrüßt seine Charaktereigenschaften. Dry Your Eyes hat einen guten Spannungsbogen zu bieten. Am besten beschreibt aber Far meine Ambivalenz zum Album, auch wenn mir das Lied en gros zusagt: cooles Intro, cooler Refrain, aber die Strophe ist solala. 
Ich bin musikalisch auch in den 1980er Jahren sozialisiert, aber nicht durch Elektropop (wobei ich später z. B. DEPECHE MODE schätzen gelernt habe). Bei mir waren es METALLICA (Ride The Lightning) und MEGADETH (So Far, So Good... So What!), an die ich mich erinnern will. 
Mir ist aktuell egal, dass der Stil A LIFE DIVIDED als Elektro-Rock vermarktet wird. 
Auch wenn es so von der Band intendiert ist, ist für mich der Rekurs auf die 1980er zuviel. Gehörten Keys/Synth immer schon zum Klangbild von A LIFE DIVIDED, aber deren herausgehobene Stellung mit dem 80er Klang und typischen Harmonien, die immer an Jane Fonda und Aerobic sowie Neonfarben und enganliegende Lycrabekleidung erinnern, ist nichts, was meine Geschmacksrezeptoren positiv reizt.
Da nützt auch nicht die Arbeit von Gitarrist, Bassist und Schlagzeuger.

Darüberhinaus appelliere ich an Jürgen Plangger: Reduziere mal bitte den Einsatz vom Hall bei Deiner Stimme als Effekt und auch das manchmal Rezitative beim Vortrag der Strophe. In der Häufigkeit ist dies bei Intros oder in den Strophen ein Trigger für den Gedanken: "Ey, schon wieder? Hat er das im Lied zuvor nicht auch schon gemacht?" 

Fazit: Für Rezipierende, deren persönliches Retrodesign am Stile der 1980er hängt (musikalisch im Elektropop und modisch), können mit Echoes positive Erinnerungen an vergangene Zeiten wach werden, wenn sie sich insbesondere durch den Beitrag der Keys dorthin gedanklich zurücktragen lassen. 

Mein eigenes Geburtsjahr ist nicht großartig verschieden von denen der Bandmitglieder, dennoch erreichen mich diese 80er Elektropop-Zitate nicht. Für mich wäre es ein sehr hörenswertes Album geworden, wenn man nach vorne geguckt und versucht hätte die Flamme weiterzutragen, als Asche nochmal auflodern zu lassen. Der besseren Hälfte gefällt es trotzdem.

Kategorie

V.Ö.

31. Januar 2020

Label

AFM Records

Spielzeit

55:57 min

Tracklist

01 Hello Emptiness
02 Dry Your Eyes
03 Addicted
04 Confronted
05 Enemy
06 Rock ’N’ Roll Star
07 Far
08 Anybody Out There
09 Push
10 Servant
11 The Ordinary
12 Circles
13 Forevermore

Line Up

Jürgen Plangger - Gesang
Tony Berger - Gitarre
Tobias Egger- Bass
Erik Damköhler - Programming, Keys, Gitarre
Korl Fuhrmann - Schlagzeug

Bewertung

1

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