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GODSNAKE – Urge To Kill
Massacre

In der Vergangenheit haben sich die Hamburger nicht gerade durch übermäßige Geschwindigkeit bei der Veröffentlichung von Musik ausgezeichnet – die bisher einzige EP liegt bereits über 6 Jahre zurück. Insofern möge man mir verzeihen, dass das Debüt der Hanseaten erst jetzt auf meinem Plattenteller landet, auch wenn „Urge To Kill“ bereits im letzten November erschienen ist. Die Band wirft zur Selbstbeschreibung Bands wie METALLICA, TRIVIUM und HELLYEAH ins Rennen. Meine erste Assoziation waren die Finnen von AM I BLOOD. Dies liegt vor allem an zwei Dingen: den bratenden Gitarren und dem Gesang von Frontmann Torger. GODSNAKE klingen zweifellos modern, kommen unheimlich heavy rüber, können ihre traditionellen Wurzeln aber auch nicht verleugnen. Insofern dürften sich also auch Anhänger von Bands wie THE VERY END angesprochen fühlen.
Fazit: GODSNAKE liefern mit ihrem Debüt „Urge To Kill“ eine gleichwohl melodische wie auch harte Metal Scheibe ab, die durchaus bei musikalischen Friedensverhandlungen zwischen dem Kollegen Lison und mir laufen könnte. Toller Einstand! Anspieltipps: „Sound Of The Broken“ und „Urge To Kill”.
13/15

JOEL HOEKSTRA'S 13 - Running Games
Frontiers

Inwiefern der Bandname des derzeitigen WHITESNAKE und T.S.O. Gitarristen Hoekstra auf die Wilde 13 aus den Jim Knopf Geschichten anspielt, kann nur vermutet werden. Auf jeden Fall hat sich der Ami eine Truppe alter Haudegen für sein zweites Album an Bord geholt: Russell Allen (Symphony X, Adrenaline Mob) übernahm die Vocals, Jeff Scott Soto singt im Background, Vinnie Appice trommelt und Derek Sherinian (Sons Of Apollo, Dream Theater, Black Country Communion) haut in die Tasten. Insofern brauchen wir hier über handwerkliche Qualitäten kein Wort zu verlieren: Hier waren Profis am Werk. Die Vorab-Video-Singles „Finish Line“ und vor allem das tolle „Hard To Say Goodbye“ haben definitiv Erwartungen geweckt – die das Album insgesamt aber nicht ganz erfüllen kann. Zweifelsohne haben wir es bei den elf Songs mit gutklassigen Hardrock Nummern zu tun, doch spätestens ab „Fantasy“ in der Albummitte wird es doch etwas langweilig und es gelingt der Truppe nicht mehr richtige Highlights zu setzen. „Lonely Days“, „Reach the Sky“ und „Cried Enough For You” plätschern so an einem vorbei, und auch “Take What‘s Mine“ kann das Ruder – trotz kernigen Riffs – nicht wieder herumreißen. Mit „Running Games“ gibt es dann einen ruhigen, ganz versöhnlichen Rausschmeißer bei dem zudem TOTOs Lenny Castro die Bongos bearbeitet.
Fazit: Mit „Finish Line“, dem frisch klingenden „I’m Gonna Lose It“ und dem eingängigen „Hard To Say Goodbye“ starten Joel und seine Truppe vielversprechend ins zweite Album, doch leider ist der Zenit mit Song Nummer Drei dann bereits überschritten und der Rest des Albums kann nicht mehr mithalten. Schade.
9/15


ORION'S REIGN – Scores of War
Pride & Joy

Fabio Lione und Luca Turilli sahen bei einem Kneipenbesuch in Florida die Flyer: Musiker gesucht! Bitte melden: Jon Schaffer. Und schon waren ICED RHAPSODY geboren. So hätte es kommen können, ist es aber natürlich nicht. Stattdessen haben die Griechen ORION’S REIGN 2018 auf ihrem zweiten Album ein regelrechtes Symphonic Metal Feuerwerk abgefeuert und sich dabei prominente Unterstützung von Ripper Owens („Together we March“), Bob Katsionis (Firewind) und Mark Boals (Malmsteen) ins Boot geholt. Der orchestrale Kitsch wird von harten Gitarren der Marke ICED EARTH untermauert, so dass die Songs auf einem ordentlichen Fundament stehen, für das zweifelsohne auch Bands wie POWERWOLF oder VIRGIN STEELE Pate gestanden haben. Gesanglich erinnert man in „The Gravewalker“ sogar stellenweise an HEAVEN’S GATEs Thomas Rettke. Klasse. Das Ergebnis sind große Chöre und opulente Melodien, die dem Metalpuristen sicherlich Bauchschmerzen bereiten dürften. Und ob die als Bonus-Track enthaltende „Raining Blood“ Version in dieser Form dieselbe Bedeutung erlangt hätte wie das Original wage ich mal zu bezweifeln. Ich find’s trotzdem witzig.
Ob es die Neuauflage von „Scores of War“ nach gut zwei Jahren unbedingt gebraucht hätte weiß ich nicht, aber Freunde des opulenten, orchestralen Symphonic Metal dürften sicherlich dankbar für die limitierte Wiederveröffentlichung ihrer Heros sein.

 

SAVAGE BLOOD - Downfall
Eigenproduktion

Nach der 2016er EP “Savage Blood“ und einem Wechsel an der Gitarre steht seit einiger Zeit das Debüt der Osnabrücker SAVAGE BLOOD in den Regalen. Allerdings haben wir es hier keineswegs mit Newcomern zu tun, denn Drummer Marc trommelte bereits in den 90ern bei ENOLA GAY, wo SAVAGE BLOOD Frontröhre Peter ebenfalls am Mikro stand. Insofern bieten sich die Vergleiche zu ihrer ehemaligen Band natürlich an und tatsächlich hat man auch musikalisch keine 360° Wandlung vollzogen. Schon der Opener „Downfall“ ist eine rohe Mischung aus Power und Thrash Metal und bei „Release The Beast“ wird sogar noch eine Schippe draufgelegt. In „Violent Attack“ webt die Truppe dann sogar eine kurze fast gerappte Passage ein, was dem Song einen hohen Wiedererkennungswert gibt.
Fazit: SAVAGE BLOOD greifen die Trademarks von ENOLA GAY auf und setzen auf ihrem Debüt „Downfall“ auf rohe Riffs, treibende Drums und kraftvolle Vocals. Von A-Z professionell und überzeugend – zumal es die Scheibe auch in verschiedenen Vinyl Versionen bei der Band gibt.
13/15

SERGEANT STEEL – Truck Tales
Boyz Tyme Records

Fünf Jahre sind vergangen seitdem die Österreicher mit „Riders of the Worm“ rockige Grüße aus Österreich in die Welt geschickt haben. Höchste Zeit also für ein neues Lebenszeichen. Mit „Truck Tales“ bleibt sich die Band stilistisch treu und vermengt erfolgreich Elemente von CINDERELLA, LITTLE ANGELS, COMPANY OF WOLVES, KIX und HURRICANE. Dabei geht es mal recht flott zu (z.B. „Voodoo Queen“), mal kernig („Body Language“) und mal besinnlicher (z.B. „Brotherhood“). Vor allem der Gesang von Frontmann Phil Vanderkill erinnert an Tom Keifers Organ, aber auch an L.A. GUNS & Co.
Hin und wieder werden die traditionellen Hardrock Riffs mit Loops und elektronischen Elementen angereicht, so wie man es etwa von Bands wie BAI BANG kennt. Während man mit einem Opener namens „Fight Fire With Fire“ angesichts des übermächtigen Namensvetters von METALLICA natürlich hohe Erwartungen weckt, überzeugt der Rausschmeißer „Nightmare“ deutlich mehr.
Insgesamt liefern SERGEANT STEEL ein überwiegend unterhaltsames Album mit guten Songs an. Nur vereinzelt möchte ich lieber weiterskippen (z.B. „The Time Will Come“).
11/15  

W.E.T. – Retransmission
Frontiers

Das Trio um Frontröhre Jeff Scott Soto geht mit „Retransmission“ in die vierte Runde und man darf wohl sagen, dass hier kein Hardrock Fan enttäuscht werden wird. Wie auch, mag man da fragen, denn mit Erik Martensson (ECLIPSE) und Robert Såll (WORK OF ART) hat Soto natürlich hochkarätige Mitstreiter. Aber dass auch ein Allstarprojekt nicht immer 100% ins Schwarze trifft, hat sich in der Vergangenheit all zu oft bewiesen. Doch hier ist es anders. Schon die Single „Big Boys Don’t Cry“ war ein Volltreffen und erfreulicherweise geht es nach diesem Opener in gleicher Qualität weiter. Man hat Soto die perfekten Songs auf den Leib geschneidert und seine Stimme ist einfach perfekt, um warme Hardrock Melodien glaubhaft an den Fan zu bringen. Hier braucht es keinen Pomp und keinen Glitter und erst recht kein seltsames Image: W.E.T. überzeugen mit elf Knallern. Für mich ist „Retransmission“ das stärkste Album in der bisherigen W.E.T. Discographie. Pflichtkauf.
15/15











Kategorie

V.Ö.

21. Februar 2021

Label

Spielzeit

Tracklist

Line Up



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