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Nun ist Rock Hard Kollege Jens Peters vielleicht der einzige Mensch auf der Welt, der für BROTHERS OF METAL als erstes die Viking Metal Schublade aufzieht, doch immerhin kommt die haarige Truppe mit Kriegsbemalung aus dem hohen Norden Schwedens und wird auch nicht müde sich auf Wir-kungsstätten ihrer seefahrenden Vorfahren zu beziehen.
Dass der Achter ein Händchen für massenkompatible Melodien hat, wurde schon auf „Prophecy of Ragnarök“ überdeutlich, auch wenn damals die Parallelen zu SABATON noch offenkundiger waren. Mittlerweile fallen mir jede Menge Referenzbands ein – je nach Song mal mehr oder weniger zwin-gend: Natürlich stehen die Schlagermetalkönige von SABATON nach wie vor auf dieser Liste, aber auch unverfänglichere Bands wie THE STORYTELLER („Weaver of Fate“ oder „Njord“) oder BLACK-MORE’S NIGHT (ebenfalls „Waever of Fate“). Keyboardbeladene Schlagermetal-Schlachtschiffe wie BATTLE BEAST & Co zählen wohl ebenfalls zu den Einflüssen der Schweden.  Schlachtenschreier Joakim klingt wie eine Kreuzung aus Mr. Lordi (LORDI) und Oderus Urungus (GWAR), der gelegentlich auch GRAVE DIGGERs Chris Konkurrenz machen möchte (z. B. „One“). Beim Titeltrack gibt man sich zunächst etwas gediegen und ruhig, um die „Vikings“-Fangemeinde ins Boot zu holen, bevor man in epische Gefilde á la NIGHTWISH vordringt. Die Eingängigkeit der aufgemotzten Songs lässt jedoch auch immer wieder Erinnerungen an BLOODBOUND oder BLIND GUARDIAN wachwerden. Klar, dass es auf „Emblas Saga“ jede Menge Festivaltaugliche Mitgrölpassagen gibt, z. B. bei „Njord“ oder „Brothers Unite“. Bei „Ride of the Valkyries“ geht es dann recht flott zur Sache, ohne jedoch auf große Refrains á la zu verzichten. „One“ ist eigenen Angaben zu Folge in den düsteren Wäldern der Wikingerstadt Birka entstanden und lädt zum Mitschunkeln ein. Das behaarte Tanzbein schwinkt der dickbäuchige Festivalbesucher spätestens bei  „To the Skies and Beyond“, welches mitunter an EQUILIBRIUM erinnert.
Der schnörkelloseste Ausflug in die Welt des Power Metal ist wohl „Chain Breakers“, welches sich mit dem geschickt arrangierten Refrain auch als erstes bei mir im Gehörgang festsetzte. Und wenn der Weg erstmal geebnet ist, hat das zuckersüße „Kaunaz Dagaz“ leichtes Spiel. Die folgenden Songs erschienen mir bei den ersten Hördurchgängen zunächst nicht so richtig zwingend und eingängig, so fehlte mir bspw. bei „Theft of the Hammer“ irgendwie ein richtiger Refain. Mit jeder Umdrehung ändert sich das aber, so dass sich das gesamte Album mehr und mehr als wahre Hitmaschine mit jeder Menge Ohrwürmer entpuppt.
Möglich, dass ich die Dunkelheit abwarten werde bevor ich mir im Plattenladen alle Versionen des Albums besorge, um dann verschämt und gesenkten Blickes damit nach Hause schleiche – immer auf der Hut vor Kollege Trillmich, der in der Metal-Polizeiuniform vor meinem Haus patrolieren könnte.
BROTHERS OF METAL sind ein wenig sowas wie die Helene Fischer Show des Metal: Sie gewinnen keinen Originalitätspreis, vermischen aber alle möglichen Einflüsse so geschickt, dass sie am Ende einfach etwas größer, etwas melodiöse und etwas epischer als die Konkurrenz klingen. Und wenn die ganze Chose  dann vorbei ist, trällert man die Songs vor sich hin. Schöner Mist. . .



Kategorie

V.Ö.

10. Januar 2020

Label

AFM Records

Spielzeit

55:22 Min

Tracklist

CD oder DVD: (00:55:22)
01 - Brood Of The Trickster
02 - POWERSNAKE
03 – Hel
04 - Chain Breaker
05 - Kaunaz Dagaz (Dawn Of Fire)
06 -Theft Of The Hammer
07 - Weaver Of Fate
08 – Njord
09 - Emblas Saga
10 - Brothers Unite
11 – One
12 - Ride Of The Valkyries
13 - To The Skies And Beyond

Vinyl: (00:55:22)
A 01 - Brood Of The Trickster
A 02 – POWERSNAKE
A 03 – Hel
A 04 - Chain Breaker
B 05 - Kaunaz Dagaz (Dawn Of Fire)
B 06 - Theft Of The Hammer
B 07 - Weaver Of Fate
B 08 – Njord
C 09 - Emblas Saga
C 10 - Brothers Unite
C 11 – One
D 12 - Ride Of The Valkyries
D 13 - To The Skies And Beyond

Line Up

Ylva Eriksson - Voice of the Valkyries
Joakim Lindbäck Eriksson - Battle Cries
Mats Nilsson - Tongue of the Gods
Dawid Grahn – Guitar
Pähr Nilsson – Guitar
Mikael Fehrm – Guitar
Emil Wärmedal – Bass
Johan Johansson - Anvil and War Drums


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