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… dieser Eindruck könnte zumindest entstehen, wenn man sich mal die Interviews in den großen Print Magazinen zu Gemüte führt. Erst spult der ROCK HARD Kollege auf einer halben Seite lieblose Fragen ab, die bereits vor drei Jahren beantwortet sind, so dass man den Eindruck gewinnen konnte, er habe die Geschichte der Band tatsächlich seit seiner Demo Rezi nicht weiter verfolgt. Und als wäre dies nicht genug, muss man sich nun im METAL HAMMER auf zwei Seiten anhören, was Kollege Halupczok von Schmier für Käse und Bier gereicht bekam, und dass es auf dem Schlossklo spukt. Ist eher ein Reiseführer geworden als ein Interview mit den BURNING WITCHES, die gefühlt nur mit 2-3 eher belanglosen Zitaten in der Geschichte vorkommen.
Da stellt sich dann doch die Frage, ob Ramona, Jay & Co wenigstens musikalisch noch etwas mitzuteilen haben. So viel war ja schon seit der „Wings of Steel“ EP klar: Laura Guldemond macht sich sehr gut als Serainia Nachfolgerin am Mikrofon und gesanglich gibt es wirklich nichts zu kritteln. Laura kann sowohl kraftvoll und laut, als auch gefühlvoll, wie bei der Ballade „Black Magic“ deutlich wird. Der Song ist für mich dann allerdings auch der erste wirkliche Aha-Moment auf „Dance With The Devil“, wobei die erste Hälfte der Scheibe mit dem titelgebenden „Dance With The Devil“, dem bereits bekannten „Wings of Steel“ und vor allem mit „Six Feed Underground“ durchaus gute Power Metal Songs an Bord hat. Vor allem im Opener gefallen die Gitarrenarrangements des Duos Ramona/Sonia. Mit „Sea of Lies“ folgt ein weiterer bereits als Single ausgekoppelter Song, der vom starken Midtempo Track „The Sisters of Fate“ gefolgt wird. Ob es sich um einen autobiografischen Song handelt, weiß ich nicht, aber es wäre den Witches ja zu wünschen, dass sie das nächste Album mit dem aktuellen Line Up aufnehmen können – bislang war die Fluktuation ja doch recht hoch. „Necronomicon“ zeigt, dass die Mädels beinharte Metaleinflüsse haben, denn das Riffing ist regelrecht thrashig. „The Final Fight“ wirkt dagegen deutlich rockiger und traditioneller und kann entsprechend auch mit dem größeren Refrain aufwarten. „Threefold Return“ ist ein guter Metal Song, wird aber wohl nicht als Evergreen in die Bandgeschichte eingehen. Am Ende bleibt man sich mit „Battle Hymn“ der Tradition treu eine Coverversion auf das Album zu nehmen. Ross the Boss persönlich sowie Michael Lepond haben ihren Teil zu den Aufnahmen beigesteuert – ist mir ehrlich gesagt egal, denn man hört ja eh nicht, ob Ross da nun auf der Klampfe rumfiedel oder doch Jürgen Meier vom Empfang. Immerhin geben die Witches dem Track eine eigene Note.
„Dance With The Devil“ dürfte den Status von BURNING WITCHES als heißeste Neuentdeckung im europäischen Heavy Metal weiter zementieren. Zu Recht, denn die Truppe liefert ein gelungenes drittes Album mit abwechslungsreichen Songs und ohne deplaziertes  Pathos ab. Unterm Strich gefällt mir die B-Seite besser als die A-Seite, aber da ich ohnehin die LP hier habe, kann man ja auch erst die zweite Seite hören. Letztlich können wir also Entwarnung geben: Musikalisch haben BURNING WITCHES ihre Geschichte noch nicht zu Ende erzählt.

Kategorie

V.Ö.

17. März 2020

Label

Nuclear Blast

Spielzeit

ca. 53 Min.

Tracklist

1. The Incantation 0:57
2. Lucid Nightmare 4:50
3. Dance With The Devil 4:26
4. Wings Of Steel 4:29
5. Six Feet Underground 4:31
6. Black Magic 5:06
7. Sea Of Lies 4:56
8. The Sisters Of Fate 3:31
9. Necronomicon 4:12
10. The Final Fight 4:35
11. Threefold Return 3:56
12. Battle Hymn feat. Ross The Boss & Michael Lepond 6:55

Line Up

Laura | Gesang
Romana | Gitarre
Sonia | Gitarre
Jay | Bass
Lala | Schlagzeug


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