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Zugegeben: Anfangs hatten Sänger und Multi-Instrumentalist Harry Hess und Gitarrist Pete Lesperance einen guten Lauf bis ca. 1993. Dann begannen schmuddelige Typen mit Holzfäller-Hemden aus dem regnerischen West Staaten der USA alles vorher geschätzte nieder zu mähen und Grunge zum Trend der Stunde zu machen. Dabei blieb es in den 90ern aber auch. HAREM SCAREM veröffentlichten fleißig weitere tolle Platten, benannten sich irgendwann trendgerecht kurzzeitig in RUBBER um. Ich wurde erst 2002 auf die Band (wieder unter dem Namen HAREM SCAREM) aufmerksam, die damals mit „Weight Of The World“ für Dauerrotation in unserer Wohnung sorgte. Zugegeben: gerade beim Groß-Reinemachen machte die Musik gute Stimmung. Danach erschienen weiter starke Alben, die nicht ganz an das Werk von 2002 heranreichen konnten, bis man sich 2008 auflöste. 2013 gab es aber eine Reunion, die sich lohnte. Man spielte das erfolgreiche Zweitwerk „Mood Swings“ neu ein. Die Band ging wieder auf Tour und veröffentlichte danach immer weite sehr starke Scheiben. „United“ von 2017 war dabei eine ihrer allerbestenVreröffentlichungen. Und nach drei Jahren erscheint nun mit „Change The World“ und ist wieder so ein Überflieger. Der eröffnende Titeltrack zeigt alle Merkmale, die HAREM SCAREM verkörpern sehr deutlich: die klare, kraftvolle Stimme von Harry Hess, sehr schöne Harmoniegesänge, ein dynamischer getragener Songaufbau, der auf einen Hymnenhaften Refrain hinführt, der nicht nur bei Mädels auf die Tränendrüse drückt. Dann ein wahnsinniges Gitarrensolo. Das darauffolgende „Aftershock“ ist etwas treibender und kann mit einem noch stärkeren Refrain verzaubern. Und so geht es weiter, Lied für Lied. Mein Favorit ist das geheimnisvolle „Death of Me“, das zum reinen Melodien Marathon wird. Verdammt: besser kann man diese Musik nicht machen. „Mother of Invention“ ertönt eher balladesk. Das im Midtempo groovende „No Man’s Land“ ist ein Intermezzo zum nächsten Hit „In The Unknown“, welches auch gut auf „Mood Swings“ gepasst hätte. Fettes Uptempo dann bei „Riot in my Head“ mit erneut einem super Refrain. Ich spare mir nun aber die weiteren Lieder auseinanderzunehmen. Gelungen sind alle. Somit kommen wir zum Fazit: HAREM SCAREM sollten so groß wie DEF LEPPARD oder BON JOVI sein, klingen dabei immer noch frischer als die erwähnten Superstars. Die Band hat sicher ihre Fanbase, die noch nie enttäuscht wurde. Wahrscheinlich bleibt also alles beim Alten. Ich hoffe aber, dass mit dieser Rezension einige Leute die Kanadier für sich neu entdecken. Verdient haben sie es.

Kategorie

V.Ö.

06. Mai 2020

Label

Frontiers

Spielzeit

44 Minuten

Tracklist

Line Up

Harry Hess: Lead & Backing Vocals, Keyboards
Pete Lesperance: Guitars
Creighton Doane: Drums
Darren Smith: Backing Vocals
Mike Vassos: Bass (live)


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