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Aber keine Sorge: wo Nightwish drauf steht, ist auch Nightwish drin! Außerdem wäre es ja langweilig, wenn der Mastermind seine Kompositionen selbst kopieren würde und ein weiteres Album wie "Endless forms most Beautyful" schreiben würde, dessen Titelsong eigentlich nicht mehr steigerungsfähig ist, ganz zu schweigen vom Epos "The greatest Show on Earth". Aber auch hier habe ich mal wieder falsch gedacht...Der folgende Textauschnitt aus dem Info des Plattenlabels sagt eigentlich alles zum Opener "Music" :
"Die Höhle, in der die Musik geboren wurde – NIGHTWISH führen uns in der Einleitung ihres 9. Studioalbums "HUMAN. II: NATURE." an diesen Ort, zu dieser Zeit, als aus Klopfen und Stimmen erstmals Rhythmen und Harmonien wuchsen. Im Verlauf der Jahrtausende führte die Evolution dieses wunderbaren Kulturguts schließlich über Bach und Beethoven zu Blues, Rock und Heavy Metal –  was die Finnen in ihrem Song ‚Music‘ im Zeitraffer nachvollziehen.
Bereits in diesem ersten Track bringen NIGHTWISH all die Elemente ins Spiel, die sie im Verlauf ihrer Entwicklung, seit der Gründung im Jahr 1996 in der karelischen Kleinstadt Kitee, zu ihrem eigenen, unverkennbaren Sound verschmolzen haben. Das Keyboard, welches für Bandkopf, Hauptkomponist und Lyriker Tuomas Holopainen am Anfang der Entstehung jedes seiner Alben steht, kommt ebenso zum Einsatz wie die Uilleann Pipes des nordenglischen Multiinstrumentalisten Troy Donockley. Dessen traditionelle Klangfarben und Stimme stellen seit dem Album „Dark Passion Play“ (2007) und mit Troys Aufnahme als festes Bandmitglied im Jahr 2013 gewissermaßen die letzte, große Bereicherung des Sounds der Finnen dar. Natürlich drückt auch Gitarrist Emppu Vuorinen „Music“ mit einem rockenden Solo seinen metallischen Stempel auf..."

Der zweite Song "Noise" (eingefleischten Fans dürfte das dazugehörige Video bereits bekannnt sein) ist wohl der typischste NIghtwish-Song auf diesem Album und daher der Anspieltip Nr.1: Stilelemente, Songaufbau, Rythmen, Soli, Keyboards...wie man es von einem Nighwish Song erwartet. "Shoemaker" ist da schon eher experimentell, ein Mix aus den typischen Riffs von Emppu Vourinen, mit einem vertrakten Rythmus, der den Strophenpart untermalt und zarten Gesängen von Floor. Und dann kommt etwas, das man das letztes Mal zu Tarjas Zeiten gehört hat: Operngesang! Ist das wirklich Floor?
"Harvest" ist der untypischste Nightwishsong. Bassist Marko Hietala hat ja bereits in der Vergangenheit viele Gesangseinsätze gehabt. Nun kommt die Stimme von Troy Donockley noch dazu. Man könnte sagen, dass hier ist Troys´ Song.  Er übernimmt den Gesang (natürlich unterstützt von Marko und Floor) und spielt seine markanten Uillean Pipes. "Pan" erinnert mich etwas an die guten alten Wishmaster-Zeiten. Defintiv ein erstklassiger Live-Song und der härteste dieses Albums. Bei "How´s the Heart" kommt wieder die folkloristische Ader von Toumas zum Vorschein. "Procession" ist fast schon ein Song zum Dahinschmelzen. Leider wiederholt sich die Strophenmelodie etwas zu oft, wird aber durch den zuckersüßen Gesang von Floor wieder gut gemacht, die auch in diesem Song ihre stimmliche Weiterentwicklung in Richtung Operstimme zeigt. "Tribal" wirkt wie der Versuch, das Leben eines indianischen Urwaldstammes in Musik zufassen. Mit Trommeln und Gesängen, wie man sich einen Indianerstamm vorstellt, der um das Lagerfeuer tanzt. Das Floor auch "böse" kann, stellt sie hier unter Beweis. Teilweise von einem Riffing untermalt, das schon fast an den Sound von NDH-Bands erinnert. Ein recht eigenwilliger Song. Und wie so oft, kommt das Beste zum Schluss: "Endlessness". Endlich darf Marko wieder das Mikrofon in die Hand nehmen. Auch hier habe ich den Eindruck, dass sich seine Stimme nochmals weiterentwickelt hat. Ein schöner, schwerer und getragener Rythmus bildet den ersten Teil des Songs, bis sich dann Toumas in seinem Lielingsmetier, dem Orchester-Arrangement austoben kann, wo auch Floor zum Einsatz kommt.
Das war Teil 1, bzw CD1 von Human.:II:Nature. Ein weiteres Meisterwerk der Finnen mit einer unglaublichen Entwicklung einer Floor Jansen..
Doch Tuomas Holopainens Liebe zur klassischen Musik hat ihn vermutlich dazu bewogen, seine reinen orchestralen Kompositionen auf eine 2. CD zu bannen und als ganz besondere Zugabe zu veröffentlichen. Dass er das kann hat er bereits 2014 auf seinem Soloprojekt "
Music Inspired by the Life and Times of Scrooge" bewiesen.
"Seine potenziert gewachsene Beherrschung der Möglichkeiten des orchestralen Klangkörpers – auch durch die mittlerweile nahtlose Zusammenarbeit mit Pip Williams – findet ihren bislang stärksten Ausdruck im instrumentalen zweiten Teil des Albums, welcher auf einer eigenen CD veröffentlicht wird. Die acht zusammenhängenden, aber weit gespannten Bewegungen des faszinierenden „All The Works Of Nature Which Adorn The World” sollten als Tuomas‘ „Liebesbrief an diese Welt“ verstanden werden".
Der Mastermind wäre zu Lebzeiten der klassischen Meister wie Beethoven, Bach, Mozart, etc. mit Sicherheit genauso in die Musikgeschichte eingegangen!

Kategorie

V.Ö.

10. April 2020

Label

Nuclear Blast

Spielzeit

Tracklist

CD 1:

  1. Music
  2. Noise
  3. Shoemaker
  4. Harvest
  5. Pan
  6. How´s The Heart
  7. Procession
  8. Tribal
  9. Endlessness


CD 2:

  1. All The Works Of Nature Which Adorn The World – Vista
  2. All The Works Of Nature Which Adorn The World – The Blue
  3. All The Works Of Nature Which Adorn The World – The Green
  4. All The Works Of Nature Which Adorn The World – Moors
  5. All The Works Of Nature Which Adorn The World – Aurorae
  6. All The Works Of Nature Which Adorn The World – Quiet As The Snow
  7. All The Works Of Nature Which Adorn The World – Anthropocene (incl. „Hurrian Hymn To  Nikkal“)
  8. All The Works Of Nature Which Adorn The World – Ad Astra

Line Up

Tuomas Holopainen | Keyboards

Floor Jansen | Gesang

Marko Hietala | Gitarre, Gesang

Emppu Vuorinen | Gitarre

Troy Donockley | Flöten, Gesang

Kai Hahto | Schlagzeug

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