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Die Heilbronner mischen nun seit knapp 20 Jahren freudig Thrash und Death Metal mit Hardcore und Punk sowie mit einer gehörigen Portion Ironie und Spaß. Das passt nicht jedem Musikpolizisten und der ein oder andere Kollege hat die angeblich fehlende Ernsthaftigkeit bei THE PROPHECY 23 kritisch angemerkt. Alles Quatsch, denn musikalisch ist die Truppe um Frontmann Hannes absolut ernstzunehmen – dies haben sie in der Vergangenheit mit Evergreens wie „Party like it’s 84“ oder „No Beer, What A Mess“ bereits unter Beweis gestellt.
Sechs Jahre nach „Untrue Like A Boss“ und mit frischem Line Up geht es mit „Fresh Metal“ nun in die fünfte Runde. Der titelgebende Opener zeigt die musikalische Spannweite der Truppe, bevor „No Deep Talks – Just Drinks“ die punkige Seite der Band herauskehrt. Wir befinden uns irgendwo zwischen den SPERMBIRDS, DOG EAT DOG und HATE SQUAD – und dass der Song live gut ankommt, erklärt sich bei dem Chorus von selbst. Ähnliches gilt für „Caps, Trucks And Rock ‘N‘ Roll“, auch wenn der Song bei mir einige Durchgänge benötigte. Cool ist hier besonders die leichte M.O.D. Anleihe. „Pump It Up“ könnte zwar auch auf einem jüngeren BODY COUNT Album sein, ist aber wohl nicht der stärkste Song auf „Fresh Metal“ – skip forward. Mit den nächsten beiden Songs wird dann der musikalische Sommer eingeläutet.Heben wir uns also für die Zeiten nach dem „Shutdown“ auf. Momentan passt „Calm Down“ doch wesentlich besser. Wer also auf dem Lokus die letzten Blatt Klopapier durch seine Finger gleiten lässt, findet in diesem Song vielleicht neue Hoffnung – zumal Hannes hier tatsächlich als Billy Milano Double durchgehen könnte. Apropos größter Haufen: Mit „Intergalactic Anti Capitalism“ zeigen sich die Jungs auch textlich von einer ernsthafteren Seite. Vielleicht erweist sich die derzeitige Krise wenigstens tatsächlich als eine Art Weckruf und wir überdenke so einige Entwicklungen der letzten Jahre nochmal. Vielleicht verdient der Krankenpfleger doch irgendwie ein höheres Gehalt als der Investmentbanker. Nur so eine Idee…
Weniger ernst geht es bei „We kindly ask to shred“ zu, musikalisch haben wir es aber mit einem echten Crossover Rasiermesser zu tun. Der Song ist gut genug, um die „Mammon“ Durststrecke zu überstehen und sich mit dem chilligen „Mexico Maya Mosh“ Instrumental auf den besten Song der Scheibe vorzubereiten: „PYL“. Mit drei Buchstaben erreichen THE PROPHECY 23 mal wieder Stadionqualität und der Song reiht sich in die Liste der anfangs erwähnten Evergreens ein. Textlich darf man den Song vielleicht auch als Mittelfinger in Richtung alle Krittler und Musikmeckeropis verstehen: THE PROPHECY 23 machen ihr Ding und so bleibt es! Zusammen mit dem starken und brettharten „Prankster“ sowie mit dem ruhigeren, melodischen „The Greenwolf“  stellen THE PROPHECY 23 ein musikalisches Triumvirat zur Etablierung ihrer stilistischen Bandbreite ans Ende von „Fresh Metal“.
Mal ganz abgesehen davon, dass THE PROPHECY 23 mit dem coolen an RISK erinnernden Coverartwork auch optisch aufs richtige Pferd gesetzt haben, darf man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass wir es hier – von wenigen Ausnahmen abgesehen – auch musikalisch mit der absoluten Topliga im deutschen Metal zu tun haben. THE PROPHECY 23 brauchen kein Korsett und Konventionen sind ihnen egal. Mit „Fresh Metal“ bringen die Jungs frischen Wind in die Szene – bleibt nur zu hoffen, dass die abgesagte Show in Hannover nachgeholt wird. In diesem Sinne: Stay healthy – listen to „Fresh Metal”!



Kategorie

V.Ö.

20. März 2020

Label

Massacre

Spielzeit

ca. 47 Min.

Tracklist

1. We Love Fresh Metal
2. No Deep Talks - Just Drinks
3. Caps, Trucks And Rock 'N' Roll
4. Pump It Up
5. I Wish I Could Skate
6. Beach, Waves, Beer, Babes
7. Calm Down
8. Intergalactic Anti Capitalism
9. We Kindly Ask To Shred
10. Mammon
11. Mexico Maya Mosh
12. P Y L
13. Prankster
14. The Greenwolf

Line Up

Hannes - Guitars, Thrash Vocals
Luca - Death Vocals
Phil Butcher - Guitars
Jackson - Bass
Theo - Drums


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