Wie kommt man auf die Idee unterschiedliche Versionen des gleichen Albums aufzunehmen? Obwohl…so gleich sind die Versionen nicht. Das „Konzept“ ist zwar dasselbe, trotzdem sind die Titel teils unterschiedlich. Das bedeutet, dass manche Lieder geänderte Titel sowie andere Arrangements haben und von anderen Sängern eingesungen wurden. Zudem besitzen die beiden mir vorliegenden Albumversionen unterschiedliche Längen. Hier geht es um die Einzel CD von „The Absolute Universe“, die den Titel „The Breath Of Life (Abridged Version)“ trägt. Diese „gekürzte“ Version habe ich mir zuerst angehört. Entstanden ist sie allerdings nach der längeren. Zur Entstehung: im September 2019 trafen sich die Musiker zum Herangehen ihres fünften Studioalbums in Schweden, da Stolt und Trewavas nicht in die Staaten einreisen durften. Also flogen Morse und Portnoy nach Europa. In 14 Tagen sammelten die Musiker zusammen Ideen und machten gemeinsam erste Aufnahmen. Darauf trennten sich ihre Wege und alle Beteiligten nahmen in ihren eigenen Studios weiter auf. Ein für TRANSATLANTIC typisches Vorgehen. Dabei kam es zu immer mehr Verlängerungen und Ergänzungen. Ursprünglich geplant war eine Einzel CD. Schließlich sprach man über ein Doppelalbum. 2020 ging die Diskussion unter den Musikern aber weiter. Trewavas war der Meinung, dass man zwei Versionen des Albums aufnehmen könne und fragte beim Label InsideOut nach, ob das möglich sei. Diese willigten ein. Für die „kurze“ Album Version wurden sogar zusätzliche Songs geschrieben. Dazu hatten die Musiker im Corona geprägten 2020 Zeit genug und diese produktiv genutzt. Die zusätzlich geschriebenen Songs sorgen für einen sehr schlüssigen Verlauf des Albums. Haben wir es hier mit TRANSATLANTIC light zu tun? Ich denke nicht, obwohl die hier enthaltenen Titel nicht zu viele ausufernde Instrumental Passagen haben. Trotzdem kommen Prog Fans hier zu ihrem Vergnügen. Allerdings sind die Lieder nicht zu vertrackt, sondern können mit vielen großartigen Melodien und Hooks punkten. Auch Überraschungseffekte treten mit harmonischen Wendungspassagen oft genug auf.  Natürlich lassen sich auch typische TRANSATLANTIC Elemente textlich (ja, „Whirlwind“, „Light“ halt) und auch diese epischen Melodien wiederfinden. Der geniale Schluss „The Greatest Story Never Ends“ und „Love Made A Way“ sind wie erwartet EPISCH. Aber das ist genau das, auf was ich gewartet habe und auf dieser Einzel CD bekomme, die am ehesten an „The Whirlwind“ anknüpft. Deutlich mehr gibt es auf der 2 CD-Version. Aber dazu später mehr.