Skip to main content
Kosmischer Death Metal mit Bodenhaftung - Cyphonism im Interview

Die Wolfsburger CYPHONISM haben vor kurzem mit ´Cosmic Voidance´ ihr Label-Debüt gegeben. Die Death Metaller schaffen darauf den Spagat zwischen technischem Anspruch und dem Zug nach vorne. Sänger Pat stand per Videoschalte ausführlich Rede und Antwort.
Die Wolfsburger CYPHONISM haben vor kurzem mit ´Cosmic Voidance´ ihr Label-Debüt gegeben. Die Death Metaller schaffen darauf den Spagat zwischen technischem Anspruch und dem Zug nach vorne. Sänger Pat stand per Videoschalte ausführlich Rede und Antwort.

Hallo Pat, schön, dass das so kurzfristig geklappt hat. Zuerst einmal Glückwunsch, gestern kam euer erstes Album über ein Label raus. Wie habt ihr das gefeiert?

Wir haben gar nicht gefeiert. Die anderen mussten auf dem Freitag arbeiten, ich hab zum Glück Urlaub. Wir haben aber alle genug für den Release zu tun, auch für die Vorbereitung der Konzerte. Da nutzen wir die freie Zeit zuhause, um an anderen Stellen zu arbeiten und alles vorzubereiten.

Ist es den Zufall dass ein Album mit dem Titel ´Cosmic Voidance´ einen Tag nach dem ersten Foto eines schwarzen Lochs in unserer Galaxie veröffentlicht wurde?

(Lacht) Oh, das hab ich gar nicht mitbekommen. Das ist ja super interessant, war aber Zufall. Der Termin steht ja schon lange fest. Aber es passt dann natürlich umso besser.

Dann ist Freitag der 13. auch Zufall und kein Aberglaube?


Ja, das war auch Zufall, dass hatte für uns keine Relevanz, es hätte auch Freitag der 14. sein können.

OK, dann lass und mal chronologisch loslegen, so ganz schlau bin ich aus eurer Bandhistory nicht geworden. So sind zum Beispiel drei Leute auf dem Promo Foto, im Infotext stehen aber vier. Klär das doch mal bitte auf.

Da hast du recht, das ist alles ein bisschen schwierig gewesen. Es gab einiges hin und her. Es waren ursprünglich vier Leute, damals mit einem anderen Schlagzeuger und einem anderen Bassisten und Sänger. Die Gitarristen Aljoscha und Julian sind schon lange dabei, sie sind eigentlich feste Gründungsmitglieder. Aljoscha kam etwas später dazu, aber das war der erste harte Kern. Ich war als Sänger ursprünglich nur Aushilfe, dann haben wir gemerkt, dass die Chemie ganz gut stimmt und gesagt lass uns doch zusammen weitermachen. Der andere Sänger hatte wenig Zeit und die Motivation war nicht mehr so da noch weiterzumachen. Da habe ich dann den alten Sänger ersetzt. Der Schlagzeuger ist dann auch ausgestiegen.. Wir hatten dann sechs Jahre lang, bis vor kurzem, keinen festen Schlagzeuger. Wir haben das erste Album noch zu dritt aufgenommen, also die Gitarristen und ich.

Du meinst jetzt nicht das Demo, richtig?

JA das Album, auf dem Demo war noch die Ursprungsbesetzung. Dann kam das erste Album ´Obsidian Nothingness´, da war ich am Gesang schon dabei. Das Schlagzeug war da programmiert und für Konzerte haben wir Drummer rausgesucht, mit denen wir dann zusammengearbeitet haben. Wir haben Schlagzeuger bezahlt, die haben unser Zeug gelernt und sind für Konzerte mitgefahren. Das hat natürlich ein Heidengeld gekostet, es waren aber auch super professionelle Arbeit.

Es ist aber auch eine Heidenarbeit, sich eure Songs draufzupacken und spielen können das eher wenige.

Genau das war der Grund, warum wir so lange keinen festen Schlagzeuger hatten. Die Leute die wir angefragt haben, das war ursprünglich der Philipp Hammelmann, der spielt eigentlich bei STRAEMS OF BLOOD, einer Black Metal Band. Der hatte überhaupt kein Problem mit den Blastbeats. Das spielt der aus dem FF, weil er nichts anderes macht. Ein supercooler Typ. Die letzten Sachen haben wir mit Julian Dietrich gespielt, der unter anderem bei Crescent, einer Band die eigentlich aus Ägypten stammt, und gefühlten anderen 1.500 Bands trommelt. Mit ihm haben wir viel gemacht und nebenbei immer geguckt, ob wir jemanden finden, der im besten Falle auch nicht zu weit weg wohnt. Wir wollen ja regelmäßig proben. Die müssen ja nicht aus Wolfsburg kommen. Magdeburg, Hannover selbst Hamburg, das geht irgendwie noch. Selbst so haben wir keine Leute gefunden, die Bock auf den Stil hatten und Bock darauf nach Klick und mit In-Ear Montoring zu spielen. Viele waren da eher Old School: kein Klick, Amps voll aufdrehen, das Old School Death Metal Ding. Darum haben wir lange gesucht. Darum sind auf allen Bandfotos, die wir mit der Promo rumgeschickt haben auch nur wir drei drauf. Wir haben jetzt seit kurzem den Levin am Start, den haben wir über vier Freunde und drei Ecken gefunden. Der ist noch jung, erst 16 und eine absolute Maschine.

Hat er das Album schon eingespielt?


Im Studio hat es noch der Julian Dietrich eingespielt. Levin hat sich in den letzten 4 Wochen alles draufgeschafft und ist jetzt bei den Release-Konzerten mit am Start. Er ist ein wahnsinnig guter Schlagzeuger und ein supercooler Typ. Wir sind super happy, dass wir nach 6 Jahren endlich jemanden gefunden haben, der die Motivation hat und die Musik versteht.

Dann gibt es wohl keine Verwandtschaft zu Julian, oder? Ich bin darüber gestolpert, dass sie beide Müller heißen.

Nein, sind sie nicht, der eine schreibt sich mit „ü“ der andere mit „ue“.

Zwischen den Alben lagen ja sechs Jahre, da kann es dann ja nicht nur am fehlenden Drummer oder  Corona gelegen haben.


Nee, Aljoscha  hat die Musik größtenteils geschrieben, Julian hat noch einige Gitarrenparts beigesteuert und den Bass eingespielt. Wir haben uns einfach Zeit gelassen. Wir wollten nicht gezwungener Maßen in zwei Jahren das nächste Album rausbringen, wenn wir nicht wirklich damit zufrieden sind. Wenn wir nicht wirklich sagen, das ist das beste Material, was wir schreiben können, dann bringen wir es nicht raus. Wir haben uns von vorne hinein keine Deadline gesetzt. Wir hatten ja keinen Stress, es gab kein Label, keine Verträge, keine Erwartungen an uns, dass schnell etwas Neues kommt. Wenn man als Band in einem Turnus ist, dass mal alle zwei bis drei Jahre ein Album rausbringt und man hat das vier bis fünf mal gemacht, dann erwarten die Leute das etwas Neues kommt. Das hatten wir nicht. Corona hat natürlich ein bisschen dazu beigetragen. Eigentlich sollte das Album schon vor über einem Jahr rauskommen. Wir haben es immer wieder nach hinten geschoben, weil wir es nicht gut promoten konnten. Ohne Konzerte ist das schwierig. Deshalb hat das noch mindestens ein Jahr gekostet. Ende 2019 war alles aufgenommen und Anfang 2020 war dann alles fertig.

Es ist das erste Album über ein Label, es erscheint über Black Sunset. Wie seid ihr an den Deal gekommen?

Zu dem Zeitpunkt als wir uns beworben haben, war das Album komplett fertig. Wir haben uns auch bei anderen Labels vorgestellt und hatten Kontakt. Ich kenne Black Sunset und MDD schon durch meine andere Band ASCIAN. Mit denen habe ich da schon vor zwei Jahre ein Album bei Black Sunset released. Dadurch war der Kontakt schon da und ich wusste, dass die Bock auf Death Metal und diese Schiene haben. Dann haben wir denen das geschickt und die waren von Anfang an begeistert von dem Album und wollten das machen.

Ich hab mir schon öfter die Frage gestellt wo der Unterschied zwischen MDD und dem Unterlabel Black Sunset ist, von den Signings erklärt sich mir das nicht.

Black Sunset ist halt ein Sublabel, was ganz genau bei denen dahinter steckt kann ich dir nicht genau sagen. Es geht wohl um Verteilung von Geldern, von Promo Maßnahmen, wer in welches Roster fällt. Es wird im großen aber schon zusammen genommen. Ich glaube bei Black Sunset sind es eher einzelne Releases und wenn du bei MDD im festen Roster bist, hat du wahrscheinlich Festverträge über mehrere Alben oder Jahre.

Wie habt ihr aufgenommen? Wenn man die drei Veröffentlichungen anhört haben die sich von der Produktion immer gesteigert.

Wir haben fast alles selber gemacht. Die Gitarren und der Bass wurden komplett selber aufgenommen. Auch den Gesang haben wir bei uns aufgenommen, die Technik und der Raum sind da. Nur das Schlagzeug haben wir von Julian in einem Studio in Marburg einspielen lassen, er lebt dort. Er kannte das Studio und hat Marburg Records vorgeschlagen. Julian und Aljoscha waren dann noch 2 Tage da um zu checken ob das alles klingt wie wir uns das vorstellen. Das Schlagzeug wurde dann da komplett live eingespielt. Da ist dieses Mal nichts programmiert.
Aljoscha hat ein eigenes kleines Studio eröffnet (Constructed Audio) und über die Corona Zeit da alles gemischt und gemastert. Wir haben beim letzten Album gemerkt, dass es nicht unbedingt notwendig ist, da viel Geld zu bezahlen. Klar war das Ergebnis megagut, wir haben es bei Pitchback gemacht. Da wurden die Vocals aufgenommen und alles gemixt und gemastert. Die haben gute Arbeit geleistet und der Sound war sehr eigenständig. Deswegen sind wir auch da hin gegangen, wir mochten den Sound der anderen Produktionen und es ist ein Studio, dass Erfahrung im Abmischen von achtsaitigen Gitarren hat. Das ist nicht bei allen Studios hier in der Region üblich. Für den Workflow finden wir es dann aber doch besser alles selber in der Hand zu haben. Dann können wir uns über jedes Detail so viel Gedanken machen wie wir wollen. Wenn wir den Kickdrum Sound minimal anders haben möchten ist das sonst eine Revisionsschleife mehr und das kostet uns wieder um die 400 Euro. Wir wollen das selber machen, wir wollen uns in Details verlieren können, wenn wir das möchten. So können wir entscheiden, wann wir was anschließen und haben Komplett freie Hand.

Nun mal weg von der Produktion und zu eurer Art der Musik. Musiker vergleichen sich ja selber nicht so gerne mit anderen Bands. Bei den Metal Arcives sind noch keine „Similar Artists“ gelistet. Über welche Namen würdest du dich freuen?

Wen würden wir da gerne lesen? Wir sind natürlich Fans von technischem Death Metal. ABORTED wäre für uns ein Riesending, die waren immer große Vorbilder für uns. Alles was in die technische Richtung geht. BENIGHTED oder CYTOXIN, mit denen haben wir auch schon einen Gig gespielt. Das sind supercoole Leute. Das ist schon unsere Sparte in der wir uns zu Hause fühlen. Mit ARCHSPIRE könnte man uns nicht in einen Topf werfen, so technisch sind wir nicht. Dafür ist uns die Atmosphäre noch zu wichtig. Die Schiene BENIGHTED, ABORTED würde passen.

Für mich ist das große Plus eurer Scheibe, dass ihr nicht zu technisch seid. Mit der neuen IMMOLATION werde ich zum Beispiel überhaupt nicht warm, die ist mir zu überladen. Im Vergleich zum ersten Album habt ihr die Songs ja auch deutlich kürzer gehalten. Und ihr habt nie diese exponierten Gitarrensoli, klar passiert da immer viel, zum Beispiel beim Blastpart von ´Plague River´, aber es sind nie die klassischen Soli, die sonst oft viel Raum einnehmen. Das ist ja eher die Ausnahme in eurem Genre.  Sind das bewusste Entscheidungen beim Komponieren?

Auf dem ersten Album gab es noch zwei Songs für die aktiv Gitarrensoli geschrieben wurden. Da haben wir gemerkt, dass das nicht unbedingt das ist was wir wollen und für unsere Musik brauchen. Es ist auch nicht unsere Stärke, die krassesten Gitarrensoli zu schreiben. Daher haben wir es weggelassen und uns lieber auf gute Melodien konzentriert. Statt einem Solo spielen wir jetzt eher eine Melodie, die wir nicht als Solo bezeichnen. Wir wollten auch schneller zum Punkt kommen und nicht mehr diese sechs bis acht minütigen Songs haben, wenn ein Song die Länge nicht braucht. Wir wollten aber trotzdem die Atmosphäre beibehalten. Die Slam-Parts machten auch einfach Spaß zu spielen. Auch wenn es dann im Half-Time etwas stumpfer wird macht das Spaß und geht nach vorne. Wir wollten aber auch keinen reinen Slam machen. Es soll schon anspruchsvolle Riffs geben und schnell sein. Uns interessiert auch der Kontrast.

Das macht es ja auch spannend. Und ihr wechselt ja nicht nur in Half-Time sondern bremst auch triolisch runter. Das sorgt für jede Menge Groove. Reiner Slam wird mir schnell langweilig.

Ja, das stimmt.

Was mir noch positiv aufgefallen ist, ist dass ihr sehr wenig Obertöne habt und auf Pig Squels verzichtet. Beides nervt mich bei vielen Platten doch gewaltig, breitet sich gefühlt aber immer mehr aus. Grenzt ihr euch da bewusst ab?

Ich denke das liegt eher daran wie die beiden Gitarristen die Songs schreiben. Die haben noch viele old school Death Metal Einflüsse. Die sind mit den alten Sachen groß geworden. Das supermoderne Zeug ist zwar ein Einfluss aber nicht die Grundlage. Wir hören es gerne, wenn es bodenständiger ist, aber schnell soll es sein. Durch Breakdowns oder Slam Parts wollen wir da einen Groove reinkriegen. Zu den Parts kann man dann auch mal richtig headbangen. Das muss einfach drin sein.

Da gehe ich absolut mit, auch der Beginn des Rausschmeißers groovt ja ordentlich. Insbesondere für Konzerte brauch es einfach diese Parts. Sonst gibt es oft nur Bewunderung mit verschränkten Armen.

Ja das ist für mich immer supercool, wenn ich denke, „Mensch das ist schon krass was der spielt“, aber kriegen tun mich die Groove Parts. Parts bei denen ich moshen oder bangen möchte, das sind die Teile an die ich mich erinnere. Die müssen für uns drin sein. Die machen einfach auch Laune zu spielen, wenn man auf der Bühne steht.

Mir ist aufgefallen, dass ihr sehr professionell unterwegs seid. Besonders auffällig ist das bei dem Lyric Video zu ´A Goddess Defaced´, das wesentlich aufwendiger ist als der eingeblendete Text auf flackerndem Cover (Ausschnitt), den man sonst oft sieht. Du hast vorhin auch noch von anderen Promo-Aktivitäten gesprochen, sag dazu doch noch mal etwas genaueres.

Gestern konnten wir leider kein Release Konzert spielen, da war die Planung zu kurzfristig. Gerade hier in der Region ist es immer noch schwierig an Konzerte zu kommen. Es gibt nur vereinzelt Shows, weil noch nicht alle wieder dabei sind. Wir wollten aber auf jeden Fall irgendeine Form von Releaseshow spielen. Das ist uns schon wichtig, auch weil es dann Aufmerksamkeit in der Region gibt, von der wir sagen, dass das Album sie verdient. Wir haben uns dann für eine Doppel-Releaseshow entschieden. Die anderen beiden Jungs wohnen in Wolfsburg und ich bin hier in Braunschweig, da kam die Idee eine Show in Wolfsburg und eine in Braunschweig zu machen. Am nächsten Donnerstag (19.05.22.) die Release Show in Wolfsburg im Saunaclub. Das wird eine superkleine Undergroundshow. In den Laden gehen 100 bis 150 Leute, das wird 'ne kleine, geile schwitzige Angelegenheit.

Nomen est Omen.

(Lachend) Ja genau, das sind einfach die besten Shows. Am Sonntag spielen wir dann hier in Braunschweig auf einer etwas größeren Bühne. Wir machen den Support für ANALEPSY, die gerade auf Tour sind. Wir haben mit den Organisatoren gesprochen und gefragt, ob wir da nicht für eine Releaseshow dabei sein können. Die Veranstalter finden das Album fett und haben uns mit reingenommen, es passt auch ganz gut in den Abend. Es spielen noch Maximize Bestiality. Bei denen hat Julian mal gespielt und es wird ein Get Together von Freunden. Das ist genau das, was wir machen wollten.
Bei dem Lyric-Video haben wir gesagt, dass wir auf jeden Fall eine Schippe drauflegen müssen. Das letzte zu ´Hullbreach´ vom Debütalbum war genau das, was du meintest. Cover, Text wird eingeblendet, es flackert ein bisschen. Ein klassisches Lyric-Video. Dieses Mal wollten wir etwas spezielleres machen. Das neue Cover war halt nicht gezeichnet oder in Fotoshop erstellt. Es ist eine 3D Szene, die von dem Künstler, ich glaube in Blender, kreiert wurde. Julian hat dann die 3D Modelle genommen, hat die in die Unreal Engine (Was immer das auch ist – Trille) gepackt, dann 8K Texturen draufgeballert und gesagt, jetzt machen wir damit ein Video. Und zwar eins, bei dem man nicht nur das Cover sieht.

Man bewegt sich ja richtig durch den Raum.

Ja genau. Es ist eigentlich ein dreidimensionales CD Cover. Und wirklich dreidimensional. Wenn du das Video schaust siehst du das Cover in verschiedensten Blickwinkeln. Das war natürlich deutlich mehr Arbeit, weil wir das Cover nicht nur aus einer Perspektive gestalten mussten. Du musst von oben gucken und es muss Sinn ergeben, du braucht einen kompletten Hintergrund der dreidimensional ist. Du kannst auch nicht einfach nur einen Baum zeichnen sondern musst zeichnen, was hinter dem Baum ist, weil man ja mit der Kamera dahinterfliegen kann. Das war ein riesiger Aufwand ist aber supercool geworden. Wir sind der Meinung, dass das für ein Lyric Video noch nicht groß gemacht wurde. Also ich habe sowas noch nie vorher gesehen. Das ist wirklich was Besonderes, was uns auch abhebt und dem professionellen Anspruch, den wir alle haben gerecht wird. Wenn wir was machen soll es halt richtig geil werden und auch wenn wir eine junge regionale Band sind, wollen wir alles so professionell wie möglich machen.

CosmicVoidanceDas Cover ist für euer Genre eher untypisch. Ich habe es eben noch in klein angeschaut mich gefragt ob der Typ zwischen den Türmen der vom Cover der letzten Platte ist.


(Lacht) Nein, eindeutigster Unterschied: Auf dem ersten Album war es ein Typ, auf dem jetzigen ist es eine Frau. Es hat schon Parallelen zu diesen kosmischen Götterwesen, das geht in die Richtung, das ist unser Ding. Wir mögen den Sci-Fi Akspekt, Cosmic Horror und das Lovecraft-Inspirierte, das findet sich auch viel in den Texten.

Durch das Info hatte ich euch komplett in Wolfsburg verortet. Ich kenne von dort CRYPTIC BROOD, die ja sehr aktiv sind und Konzerte organisieren. Musikalisch stehen die ja aber eher auf der anderen Seite des Death-Metal Spektrums. Wie ist es denn die Szene dort bestellt?

Ja, da hast du recht, die organisieren viel im Hallenbad (ein Club dort) die haben auch viel im Ost gemacht, dass gerade wegen Umbau geschlossen ist. Unsere Proberäume sind Tür an Tür. Wir kennen uns privat schon lange, es sind gute Freunde von uns. Steffen Brandes (Sänger/Drummer von CRYPTIC BROOD), der ja auch das Label ´Lycanthropic Chants´ hat, organisiert auch das Konzert in Wolfsburg und ist sehr aktiv in der Szene. Die Szene ist ähnlich wie in Braunschweig. Sie ist klein aber sehr dediziert. Die Leute haben immer Bock auf Shows. Die sind immer da und trinken viel Bier, was die Veranstalter freut. Die kaufen CDs, die kaufen Merch, die unterstützen wirklich gut. Es sind ja auch keine riesengroßen Städte. Braunschweig hat 250.000 Einwohner und Wolfsburg ist auch nicht größer. Es ist halt klein aber die Leute halten sehr an ihrer Szene fest. Neue Bands, die sich gründen, haben immer eine Möglichkeit hier aufzutreten und werden auch immer gut angenommen. Es ist oft so, dass die Shows mit lokalen Bands besser besucht sind als die großen Shows. Die Leute sagen halt, das sind unsere Bands, die kommen aus unserer Stadt, also werden die supported.

Diese Shows sind ja auch oft noch für 'nen schmalen Taler zu haben.


Klar, die Shows sind vom Eintritt günstig. Viele fragen sich dann bezahle ich 40 Euro für ne große Show oder gehe ich auf vier kleine, bei denen ich den Underground abgrase und auch neue Sachen entdecke. Diese Philosophie sorgt auch dafür, dass wir hier viele Bands sehen, ehe sie größer werden, da es hier einfach viele Undergroudshows gibt. Die Leute gehen hin und dann rentiert es sich auch für Bands hier her zu kommen.

Noch eine Frage zu Szene. Ich habe neulich ´No Speed Limit´ über die Szene in Quebec gelesen. Da wird deutlich, dass VOIVOD einen unglaublichen Einfluss hatten und haben. Bei Wolfsburg kommen mit da natürlich PROTECTOR in den Sinn. Ist da noch ein Einfluss da, auch wenn sie inzwischen aus Schweden agieren?

Ich habe mit PROTECTOR gar nichts am Hut. Ich kannte die nicht, bis ich hier in der Region gewohnt habe. Es war auch nicht meine Musik. Die haben hier auf jeden Fall noch einen Legendenstatus, ich glaube aber nicht, dass sie musikalisch ein großer Einfluss auf junge Bands sind. Das sind eher Old School Bands aus dem amerikanischen oder englischen Bereich oder modernere Bands. Klar sind die Thema und haben viele Alben rausgebracht und Konzerte gespielt. Was den Einfluss angeht können sie nicht mit den wirklichen Legenden des Genres, die man halt weltweit kennt, mithalten.

Das war's von mir, willst du noch was loswerden?


Danke für deine Zeit und für das Hören des Albums. Wir freuen uns immer schon, wenn Leute die Alben von Newcomern wie uns hören. Danke für dein Review, dass ja sehr zu unseren Gunsten ausgefallen ist, das freut uns sehr. Wir wissen schon, dass wir eine Band von Hunderten sind, die ihre Alben in den Äther scheißen. Wir freuen uns deshalb immer wenn Leute unsere Platte hören, unabhängig davon, ob sie ihnen gefällt oder nicht. Wenn's den Leuten gefällt umso besser.

Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    19. Juni 2022
  • Line Up

    Patrick Moers - Vocals
    Julian Müller - Gitarre/Bass
    Aljoscha Töpel - Gitarre/Bass
    Levin Mueller - Drums
  • Redakteur

    Tobias Trillmich
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.