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Die Drei ??? und das Geheimnis von Black Mesa (Nostalgie Edition)

Ein spezialgelagerter Sonnderfall aus dem Jahr 1969 wurde zum Leben erweckt!

Traum und Wirklichkeit scheinen zu verschwimmen, als Justus, Peter und Bob in der Sierra Nevada unvermittelt auf die alte Geisterstadt Black Mesa stoßen. Niemand scheint die Stadt zu kennen und sie ist auf keiner Karte verzeichnet. Ist es möglich, dass die drei Juniordetektive lediglich einen seltsamen Traum hatten?

Es scheint jedenfalls, als wären die drei Besucher nicht willkommen in Black Mesa, denn so verlassen wie zunächst vermutet ist die Stadt nicht. Unversehens finden sich Justus und seine Kollegen im Keller des örtlichen Gefängnisses wieder, wo sie in einen bleiernen Schlaf fallen. Als sie wieder erwachen, liegen die drei Detektive am Lagerfeuer ihres Zeltplatzes. Doch sie sind nicht allein. Was treibt das Mädchen Gayle in der Abgeschiedenheit der Wüste? Und weshalb hat sie noch nie von Black Mesa gehört? Alle Versuche, den Weg in die Geisterstadt zu finden misslingen. Und schließlich treffen die Drei ??? auf den zwielichten Mr Rod, der sich den Jugendlichen als Ranger vorstellt. Können sie ihm vertrauen? Und auch die Gruppe von Anglern kommt den Detektiven seltsam vor. Hoffen sie vielleicht, ganz besonders fette Fische an Land ziehen zu können? Bevor sie sich versehen haben, geraten Justus und seine Kollegen in tödliche Gefahr. Um das Geheimnis von Black Mesa lösen zu können, müssen Justus, Peter und Bob nicht nur geistig an ihre Grenzen gehen. Der Fall verlangt ihnen auch körperlich alles ab. Ob das am Ende reichen wird?
Nachdem ich den Klappentext dieses – in vielerlei Hinsicht – spezialgelagterten Sonderfalls gelesen hatte, war ich mir zunächst unsicher, ob wir es hier mit einem Fall von übernatürlichen Kräften zu tun haben. Doch meine Befürchtungen erwiesen sich schnell als unbegründet, denn das „Geheimnis von Black Mesa“ stellt Protagonisten wie Leser zwar vor eine ganze Reihe von Rätseln, doch letztlich bleiben die Drei ??? dabei immer auf dem Boden des Irdischen. Der Fall gewinnt besonders durch die Vielzahl undurchsichtiger Charaktere, die die Spannung immer wieder auf eine neue Höhe hieven. Wem ist zu trauen und wer spielt ein falsches Spiel? Mehr als einmal möchte man den drei Detektiven zu Hilfe eilen. Da zur Lösung des Falles nicht nur diverse Rätsel gelöst werden, sondern auch körperliche Anstrengungen unternommen werden müssen, entpuppt sich das Abenteuer als reizvolle Mischung aus geistiger Detektivarbeit und Action, so dass die Handlung nie an Schwung verliert.
C. R. Rodenwald war bei Recherchen zu einem Sachbuch (u. a. „Die Welt der Hörspiele“) auf das mehrseitige Exposé von „The Mystery of Black Mesa“ gestoßen, welches aus der Feder von William Arden (u. a. „Die drei ??? und der Teufelsberg“) stammt, der es seinem Verlag 1969, wenige Wochen nach dem Tod von Robert Arthur vorgelegt hatte. Doch der Verlag lehnte das Manuskript ab: Die Handlung sei zu unglaubwürdig, die Hintergrundstory nicht altersgerecht und die Bösewichte sowie deren Motive zu konstruiert. Und möglicherweise lag der Verlag seinerzeit mit seiner Ansicht auch nicht ganz falsch, denn so richtig scheint mir die Story nicht zu den damaligen Fällen zu passen. Anno 2025 sieht das ganz anders aus, denn mittlerweile haben die Drei ??? viel abstrusere Fälle gelöst, deutlich schrägere Charaktere getroffen und Reisen in die entlegensten Ecken der Welt unternommen. Da passt das „Geheimnis von Black Mesa“ definitiv gut ins Portfolio der drei Juniordetektive aus Rocky Beach – zumal die Leserschaft mittlerweile wohl auch deutlich älter sein dürfte als 1969.
Bei der Ausarbeitung des Manuskripts hat sich C. R. Rodenwald eigenen Angaben zufolge möglichst eng an die Vorlage gehalten, bei der Auflösung des Falls jedoch bedeutende Änderungen vorgenommen, um etwaige Dopplungen mit anderen Fällen zu vermeiden. Dabei konnte er jedoch auf Alternativen zurückgreifen, die Arden seinerzeit selber vorgeschlagen hatte.
Nicht nur die Rückkehr von Alfred Hitchcock als väterlichem Freund und resümierendem Erzähler macht das vorliegende Buch zu einem fesselnden Leseerlebnis für jeden Fan der Die ???. Dem Autor ist es gelungen, das Manuskript Ardens so auszuarbeiten, dass man das Buch gar nicht wieder aus der Hand legen möchte. Insofern löst „Das Geheimnis von Black Mesa“ meinen bisherigen Favoriten auf dem Bücherthron, „Melodie der Rache“, ab. Schön, dass C. R. Rodenwald, der seine Feuertaufe als Die ???-Autor mit Bravour gemeistert hat, das „Geheimnis von Black Mesa“ nach all den Jahren aus dem Dornröschenschlaf befreit hat. Bleibt nun nur zu hoffen, dass der Fall auch als Hörspiel umgesetzt wird.
 
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