Jade - Mysteries Of A Flowery Dream
Das 2022er Debut “The Pacification Of Death” der Kathalanen von JADE war ein Achtungserfolg! Dass die Band mit ihrem atmosphärischen Death Metal mehr als ein Geheimtipp ist, bewies man wiederum eindrücklich 2023 im Zelt auf dem Party.San Metal Open Air. Im vergangenen Jahr setzten Jade dann wiederum ein sattes Ausrufezeichen und bauten das vorhandene Potenzial auf der Split-EP mit den Landsleuten und Todes-Doom-Kollegen von Sanctuarium mächtig aus. Dieser Tage legt man nun kurze Zeit später schon das Zweitwerk “Mysteries Of A Flowery Dream” nach.
Und obwohl die kurzweilige Intensität der drei Songs von “Sempiternal Wound” nicht erreicht wird, so lässt sich zweifellos konstatieren, dass Jade sich im atmosphärischen Death Metal zwischen Größen wie Sulphur Aeon und Bölzer etabliert haben. Wobei erstere nicht erst seit “Seven Crowns And Seven Seals” in eigenen Sphären unterwegs und Bölzer wesentlich mehr vom mystischen Black Metal beeinflusst sind.
Jade haben eine eigene Nische gefunden und besetzt. Es sind weite, düstere Klangwelten, die Jade in “Mysteries Of A Flowery Dream” heraufbeschwören, ein doomiger Abgrund, der mit jedem Durchlauf eine stärkere Sogwirkung entfaltet. Zu jeder Zeit finster und bedrohlich aber kein Alptraum ohne Hoffnung. Cineastische Atmosphäre trifft bei Jade auf fette Gitarrenwände, Gespür für Melodien, Leads und Soli sowie facettenreiches und abwechslungsreiches Songwriting. J. legt seine ganze Seele in seinen klagenden Gesang sowie seine leidenschaftlichen Schreie und tiefen Grunts.
Als Anspieltipps kann ich “Shores Of Otherness” mit Überlänge sowie das aufgrund der Steelguitar-Leads herausstechende “9th Episode” empfehlen.
Allerdings verfügt “Mysteries Of A Flowery Dream” über eine derart atmosphärische Dichte, dass die knapp 43 Minuten einem überaus kurzweiligen Traum gleichen, aus dem man nur ungern aufwacht.
Absolute Empfehlung!
