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The Man-Eating Tree - Night Verses

VÖ: 11. April 2025   •   Label  Noble Demon
In Zeiten, in denen sehr viele von denen, die unser Leben begleitet haben, einfach aufhören, ist das eine wirklich gute Nachricht. Die atmosphärischen Düster-Metaller von The Man-Eating Tree sind wieder da. Es hat fast zehn Jahre gebraucht, um einen Nachfolger für "In The Absence Of Light" zu erschaffen, aber dafür ist man jetzt in fast völlig neuer Besetzung am Start.
Und dadurch dass hinter dem Mikro niemand Geringeres als Manne Ikonen steht, bekommt der Sound unausweichlicher Weise einen deutlichen Hauch von Ghost Brigade. Da schlägt das Herz doch gleich ein bisschen schneller!
Das erste Ausrufungszeichen setzen die fünf Finnen allein schon dadurch, dass sie das Album nach dem kurzen instrumentalen Intro "Night Verses" benannt haben, das zweite dadurch, dass sie die geltenden Streaming-Vorgaben in herrlicher Weise ignorieren und die Tracks auch einmal fünf, sieben oder sogar neun Minuten dauern lassen.

Schon der erste Track 'Days Under The Dark' zieht einen unentrinnbar in seinen Bann, wird doch raue riffgetriebene Brachialität mit tiefster wehmütiger Melancholie kombiniert. Das findet sich auch in dem Wechsel zwischen infernalen unklaren und gefühlvollen unter die Haut gehenden klaren Gesängen wieder. Hinzu kommt, dass trotz der sehnsüchtigen Wehmut immer wieder Platz für hoffnungsvolle mitreißend melodische Partien bleibt. Hammer! 'Seer' besticht mit einer noch stärkeren Explosivität, da hier die Gegensätzlichkeit noch pointierter herausgearbeitet und kontrastiert wird.

In 'These Traces' ist der Sehnsuchtsregler fast voll aufgedreht und die Hoffnung schimmert vor allem in den harten Partien durch. Für die besondere, fast festliche Atmosphäre sorgen hier hintergründig wahrnehmbare Keyboards, die mich etwas an Paradise Lost erinnern. 'All Our Shadows' kommt in diesen düsteren Gefilden fast schon dynamisch-optimistisch daher (Gleiches gilt auch für 'Ruins Of Insanity'), nur um dann durch eine überaus nachdenkliche, ruhigere Passage mit gekonntem Gitarrensolo unterbrochen zu werden. 'To The Sinking' ist dann die obligatorische, bisweilen schmachtende, hymnische Powerballade.

Meine beiden Favoriten sind aber 'Abandoned' und 'Reflections'. Beide Songs nehmen den Hörer mit auf eine wahrhaftig sehnsuchtsvolle Achterbahnfahrt der Gefühle, allerdings auf unterschiedliche Art und Weise. Während der erstere Song zum Ende in hymnischer Manier Mut macht, kann letzterer bei all denen, die gerade einen Verlust erlitten haben, zu Tränen rühren..

Fazit: Die finnischen atmosphärischen Metaller von The Man-Eating Tree melden sich nach fast zehnjähriger Abstinenz mit einem Album zurück, das das Zeug dazu hat, zu einem Lebensbegleiter und somit zu einem Klassiker zu werden. Denn "Night Verses" (via Noble Demon) vereint in herausragender, mitreißender und unter die Haut gehender Manier sehnsuchtsvolle Melancholie, brachiale Rauheit, tiefgründige Intensität und mitreißende Dynamik! Atmospheric Metal meets Dark Rock.
THE MAN-EATING TREE - Ruins Of Insanity (Official Video)
 
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