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Katatonia - Dethroned and uncrowned

| Kersten Lison | Musik Reviews

Rückblick in das Jahr 2012: KATATONIA haben mit „Dead End Kings“ ein überaus erfolgreiches Album (#21) herausgebracht, das fast von der ganzen Musikpresse über die Maßen gelobt und als „Meisterwerk“, „Volltreffer“ oder „Meilenstein“ bezeichnet wurde. Von der ganzen Musikpresse gelobt? Nein, denn eine kleine Redaktion im niedersächsischen Hildesheim leistete erfolgreich Widerstand und stemmte sich schon damals den Lobeshymnen entgegen und vergab 8 von 15 Punkten.

„Denn "Dead End Kings" klingt zwar von der ersten bis zur letzten Note nach KATATIONIA, ist satt und kraftvoll produziert, es fehlen aber einfach die überzeugenden, vor allem aber die guten Songs. Je öfter man das Album hört, desto belangloser, langweiliger und substanzloser plätschert Titel für Titel an einem vorbei. Wiedererkennungswert? Zeitlose Klassiker? Emotional mitreißende und aufwühlende Hits? Fehlanzeige!“

Nun also haben sich die Schweden dieses Album erneut vorgenommen und musikalisch massiv abgerüstet. Wie der Albumtitel „Dethroned and uncrowned“ schon verrät, müssen sowohl die Drums als auch die verzerrten Leadgitarren abdanken. Die Regierung wird von semi-akustischen Weichspülern übernommen. Alles Metallische, Röhrende, Krachige, also all das, was für den Charakter eines Albums stilbildend ist, wurde über Bord geworfen. Die Songs wurden auf ein instrumentales und musikalisches Minimum reduziert und „auf den Kern heruntergebrochen“, wie das Plattenlabel schreibt. Das mag sogar stimmen, doch das Album klingt einfach nur nach einer Mischung aus dem ruhigen melancholischen STING und Heidi Klums Ex-Mann SEAL, nur noch monotoner.

Was KATATONIA damit bezwecken wollen, erschließt sich mir jedenfalls nicht. Und ob das ein Vorstoß in progressive Gefilde ist, kein neues Album aufzunehmen, sondern ein altes zu überarbeiten, mag man getrost bestreiten.

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