Zu Beginn mache ich mir Sorgen, klingt die Stimme der ersten Töne doch nach dem Aufgalopp zu ´Number Of The Beast´. Schnell wird aber klar, dass es hier nicht Melodien für Millionen gibt. Der titelgebende Opener ist düster, aber nicht Fisch und nicht Fleisch: zu lang für ein Intro und zu schwach für einen Song. Das aber ist zu verkraften, denn ab ´Smash A Single Digit´ räumen die Briten dann ab. Wie schon bei den letzten Alben grinden sich NAPLAM DEATH nicht mehr in Lichtgeschwindigkeit durch die Songs, sondern variieren das Tempo. So ist ´Dear Slum Landlord...´ für Napalm Death schon fast Doom. Vielleicht haben sie bei dem Roadburn Gig Gefallen an der langsameren Gangart gefunden. Aber keine Sorge, das Quartett setzt den Blinker noch häufig links und Tracks wie ´Stunt Your Growth´ hätte auch auf Mass Appeal Madness sein können. Insgesamt nehmen langsamere disharmonische Gitarrenparts mehr Raum ein. Das groovt dann wie ´Diatribes´, ist aber verstörender. Die Zeiten der 30 Sekunden Songs sind ja lange vorbei und so mischen NAPALM DEATH unterschiedliche Stimmungen innerhalb eines Songs. Auf dem Protzen Open Air haben NAPALM DEATH bewiesen, dass sie selbst 32 Jahre nach dem ersten Demo (wenn auch in anderer Besetzung) sehr energische Gigs abliefern und so manchen Newcomer nicht nur wegen der großartigen Songs locker an die Wand spielen.
Auch 2015 bleiben NAPALM DEATH was Musik und Einstellung angeht, ein Glücksfall für den extremen Metal.
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