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Patriarchs in Black – Visioning


Dan Lorenzo erlebte in seiner musikalischen Karriere bereits einige Höhen und Tiefen, zeitweise wand er dem Musikbusiness sogar gänzlich den Rücken zu. Seit zwei Jahren ist der Nordamerikaner nun mit Johnny Kelly unter dem Namen PATRIARCHS IN BLACK aktiv.

Musikalisch bietet das Duo insofern keine großen Überraschungen als dass die Mixtur aus Doom, Sludge und Metal hörbar auf das bisherige musikalische Schaffen der Protagonisten bei NON-FICTION, HADES, THE CURSED oder TYPE OF NEGATIVE zurückgeht. Aufregend wird das Ganze ehe durch die Tatsache, dass sich Lorenzo und Kelly für die verschiedenen Songs unterschiedliche Mitstreiter suchen, so dass Abwechslung garantiert ist. So dürfte „Heart of Spite“ Freunde harter ALICE IN CHAINS Sounds anfixen, während “What do they know” an den zähflüssigen Groove-Doom von D. D. Vernis Alben mit THE BRONX CASKET CO. erinnert. „Before I go“ klingt düster, aber nicht niedergeschlagen und der gnadenlose Groove verleitet zum Kopfnicken. Das ist ebenfalls wahr für „Welcome To Hell“, welches auch auf dem legendäre „Judgment Night“ Sampler gut aufgehoben gewesen wäre. Es zeigt sich, dass Lorenzo anno 2024 keine Scheuklappen trägt und das macht, wozu er Bock hat. Und während Kelly Abe in dem Song fröhlich vor sich hin sprechsingt, verleiht Frankie Diaz dem Song „Whiskey On My Mind“ mit seiner Stimme genau die rauchige Note, die sich ein Whiskey Freund von so einer bluesigen Nummer verspricht. Der Songtitel wurde perfekt musikalisch umgesetzt. Mit „Empty Cup“ greift man Elemente auf, die man vielleicht auch bei HADES oder THE CURSED hätte finden können. Für eine gewisse Leichtigkeit sorgt das akustische Instrumental „Birth“, in dem es von Jonathan Eng Unterstützung an der Geige gibt.
Mit „Visioning“ liefern PATRIACHRS IN BLACK ein abwechslungsreiches Album vor, dem man aber auch vorwerfen könnte, keinen roten Faden zu haben. Ich empfinde das nicht als störend, denn „Visioning“ bietet Mucke für viele verschiedene Stimmungen und zeugt in gewisser Weise von der scheiß egal Einstellung der Protagonisten Lorenzo/Kelly, die einfach die Songs aufgenommen haben, auf die sie selber Bock hatten. Meine Favoriten sind momentan die schön doomigen Tracks á la „What Do They Know“ oder “Before I Go” mit seinem unvergesslichen Riff. Damit dürften PATRIARCHS IN BLACK nicht den Geschmack des Mainstream Publikums treffen, aber darum ging es dem Duo wohl auch nicht. Unterm Strich bleibt also ein ehrliches und authentisches Album mit einem großen Variantenreichtum, auf das man sich einlassen muss.
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