„Ascendancy“ beginnt mit einem Gitarrenriff, dessen Sound ebenso knarzt wie die Lamellen des alten Jugendraumsofas auf dem ich Ende der 80er erstmals den mit Edding verewigten ikonischen SATAN-Schriftzug prangen sah. Doch SATAN schwelgen nicht in Erinnerungen an die Vergangenheit, sondern liefern mit Songs wie „Burning Portrait“ traditionellen Metal, der die Brücke zwischen 20. und 21. Jahrhundert schlägt. Frontmann Brian Ross zeigt sich dabei in sehr guter Form und trällert gefällig ins Mikro, während das Gitarrenduo Tippins/Ramsey knackige Riffs und Leads aus den Boxen pressen. Dabei wird man von dem Riffing und der Melodie eines „Twelve Infernal Lords“ unweigerlich in den bann gezogen. Für den Einstieg von „A Sorrow Unspent“ hat Tontechniker Dave Curle spontan einen Trommler organisiert, der die Congas des Intros eingespielt hat. Drummer Sean Taylor weilte derweilen im Urlaub. Regelrecht erleuchtend ist „Luciferic“, welches sich textlich mit dem Beginn der Wissenschaft beschäftigt. Musikalisch gibt Klampfer Russ Tippins zu Protokoll, dass die Band noch nie mehr Gesang für einen Song aufgenommen habe. Die Mühe zahlt sich aus. „From Second Sight“ beschäftigt sich mit Verschwörungserzählungen und deren Verbreitern, entwickelt sich musikalisch aber schnell zu einem handfesten NWoBHM Kracher. Für mich hauen die Briten „Mit Blood Ran Deep“ gegen Ende der Scheibe den eingängigsten Refrain raus. Auf „Earth Infernal“ legen SATAN textlich den Finger in so manche Wunde. Musikalisch halten sie die Flamme des NWoBHM hoch. Songwriting und Produktion passen perfekt zueinander und man findet keinerlei Anbiederung an die Moderne, aber auch keine übertriebene Huldigung vergangener Tage. SATAN bauen mit „Earth Infernal“ weiter eindrucksvoll am Fundament ihres musikalischen Vermächtnisses.
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