Rock’n’Roll am Sonntagabend!

Der Besuch der Isländer inklusive Support wurde aufgrund des niedrigen Vorverkaufs von der 60er-Jahre-Halle ins deutlich kleinere Mephisto mit dunkler Clubatmosphäre verlegt. Und es gab sogar noch Tickets an der Abendkasse!

Eine logistische Meisterleistung: Drei Bands nacheinander eine so kleine Bühne bespielen zu lassen – aber genau das machte den Abend umso sympathischer.

Velvet Rush aus Hamburg eröffneten den Abend mit altbewährten Sounds – Thundermother lassen grüßen. Solide! Ein gelungener Start in den Abend.

Final Stair aus Brandenburg ließen die Spannungskurve weiter steigen.
Ihre teils melancholisch getränkten Songs mit groovigen Hooks erinnerten stellenweise an Muse.
Ein erster kleiner Höhepunkt des Abends: ein Duell mit einer überdimensionalen Snare Drum auf der engen Bühne.

Dann war es soweit: Das Trio aus Island, weswegen das Publikum – bestehend aus Musikern und echten Musikfans – überhaupt gekommen war, betrat die Bühne.
The Vintage Caravan, gegründet 2006, lieferten genau das, was man von ihnen erwartet: Schon beim Opener ihres neuen Albums wurde klar, worum es hier geht – eine Zeitreise in die 1970er-Jahre.

Prog-Rock mit Stoner-Elementen und leichten psychedelischen Anleihen. Der Bühnensound wirkte für ein Trio unglaublich fett und kompakt – fast so, wie man es sonst nur von Bands wie Rush kennt.

Bassist Alexander Örn Núrmason nutzte sein Instrument teilweise wie eine zweite Gitarre, während Óskar Logi Ágústsson seine Parts an Gesang, Rhythmus- und Lead-Gitarre so souverän beherrschte, dass sogar noch Platz fürs Posen blieb.

Neben Philosopher oder dem gefühlvollen, abwechslungsreichen, bluesigen Current fanden insgesamt vier Songs des neuen Albums ihren Weg in die Setlist. Der gesamte Auftritt wirkte facettenreich und mitreißend – eine Stimmung, die unter die Haut ging.

Ein Abend, der erneut zeigte, wie unersetzlich kleine Clubkonzerte sind – und dass The Vintage Caravan eine Band ist, von der man sicher noch einiges hören und sehen wird.