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Cemetery – Thoughts on Life … and Death

VÖ: 08. August 2025   •   Label  Eigenproduktion
Düstere Zeiten bringen düstere Alben hervor. CEMETERY erzählen auf ihrem Zweitwerk die Geschichte ihres Protagonisten Jim, der in die Fänge eines totalitären Regimes gerät.

Entsprechend der inhaltlichen Entwicklung des Plots bewegt sich auch die Musik auf „Thoughts on Life … and Death“ zwischen wilder Raserei, düsterer Schwere, Aggression, Beklemmung und Verzweiflung, um schließlich im fast zwölfminütigen „Thoughts On Death“ ihren Höhepunkt zu finden.
Als musikalische Zäsur fungiert das klassisch angehauchte Zwischenspiel „Nothingness“. Geht es zuvor mit einer Mischung aus Death und Black Metal eher schnell, aggressiv und brutal vor, so präsentieren sich die letzten vier Songs experimentierfreudiger und progressiver. Dabei wird nicht unbedingt auf das Bremspedal getreten, wie man in „Believe“ nachhören kann, doch das Songwriting ist noch abwechslungsreicher als im ersten Teil. So hört man dem akustischen Teil in „Believe“ an, dass die Jungs sicherlich auch „Master of Puppets“ und „Ride The Lightning“ im Plattenschrank stehen haben. Diese Einflüsse werden jedoch gekonnt mit melodischen Gitarrenläufen und der schweren Metal Faust des Black Metal kombiniert. Hört man sich die neun Songs des Albums an, dann fallen einem zahlreiche musikalische Vergleiche ein: Mal klingt eine Passage nach DISSECTION, dann wieder nach SADUS oder auch nach PESTILENCE, die von der Band als Einfluss genannt werden. Aber in Songs wie „Among the Dead“ leben auch zahlreiche Einflüsse aus dem Death Metal Rezeptbuch Skandinaviens wieder auf.
Die stilistische Vielfalt des Albums erschließt sich nicht nach dem ersten Hördurchlauf und „Thoughts on Life … and Death“ benötigt Zeit, um die Feinheiten preiszugeben.
Ein Blick auf die wechselvolle Vergangenheit der Bayern mag Aufschluss darüber geben, weshalb sich so unterschiedliche Einflüsse in der Musik der Band finden lassen. Immerhin hat die Band ihr erstes Demo bereits 1991 veröffentlicht und in den folgenden Jahren die Bühne mit Bands wie FLESHCRAWL und PYOGENESIS geteilt. Doch Mitte der 90er Jahre kam das abrupte Ende der Band, die mittlerweile einen Vertrag mit West Virginia Records (u. a. HOLY MOSES, INCUBATOR, DEATHROW und WARPATH) unterzeichnet hatte. Als das Label bankrottging, läutete dies auch das Ende von CEMETERY ein. Unter dem Namen AEONS END veröffentlichten einige CEMETERY-Mitglieder eine EP und ein Album mit Prog Metal. Erst 2017 ging es für CEMETERY weiter und seit 2021 auch mit konstantem Line-Up.
Anspieltipps auf „Thoughts on Life … and Death” sind „Physical Fear”, „Believe” oder das abschließende „Thoughts on Death”. Wer es gerne volle Pulle auf die Zwölf hat, der wird mit „Grief, Anger and Despair“ bestens bedient.
CEMETERY bieten mit dem Konzeptalbum „Thoughts on Life … and Death” weder inhaltlich noch musikalisch leichte Kost. Doch es ist lohnenswert, sich die Zeit zu nehmen und das Album für sich zu entdecken. Neben der digitalen Version hat die Band auch ein schönes Digi-Pack im Angebot, welches neben der CD auch einen kurzen Einblick in die Geschichte des Protagonisten Jim gewährt. Willkommen in einer dystopischen Welt, die heute realer erscheint als seit langer Zeit. CEMETERY haben den passenden Soundtrack dazu geschrieben.
CEMETERY | Thoughts On Life (Official Music Video)
CEMETERY | Grief, Anger And Despair (Official Music Video)
 
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