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Leprous - An Evening Of Atonement

VÖ: 24. Oktober 2025   •   Label  InsideOut Music/Sony Music
Vor 15 Jahren traten die Norweger Leprous erstmalig im niederländischen Tilburg im Poppodium 013 auf, damals als Vorband. Am 7. Februar 2025 gastierten sie dort als Headliner und präsentierten zwei karriereübergreifende Sets. Das Konzert wurde konsequenterweise aufgezeichnet und steht am 24. Oktober 2025 konserviert als limitiertes 2 CD/Blu-ray Digipak, als 3 LP Gatefold und als 2 CD Digitalalbum zur Verfügung. Wir konnten sowohl in das Album als auch die Blu-ray reinhören als auch -schauen.  
Das achte Studioalbum Leprous' Melodies Of Atonement war schon grandios. Wie die Labelkollegen von Haken und Riverside auch beglücken Leprous mit einem Livealbum. In der Zwischenzeit hatten Leprous auf sich Reden gemacht mit einem Besuch in einem Studio, um dort vor die Aufgabe gestellt zu werden nach kurzer Lagebeurteilung ein vorgegebes Lied (in Studioqualität) zu covern. Was die Auftraggeber nicht im Kopf hatten bei der Künstler- und Songauswahl war, dass Original und Interpret aus dem selben Land stammen: nämlich aus Norwegen. So mussten Leprous a-has Take On Me interpretieren. Und ihre Interpretation überzeugt auf voller Linie. Schade, dass die Band nicht schon selbst auf die Idee zum Covern kam und es live aufführte. Auf der anderen Seite haben sie fremde Federn überhaupt nicht nötig, um mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen. Der Konzertmitschnitt ist - mit einem Wort charakterisiert - spektakulär. Und das liegt nicht an einem - wie der Konzertfilm zeigt - aufwändigen Bühnenbild oder einer Show (bis auf ein bisschen Licht oder Pyrotechnik), denn die Bühne ist schlicht, im Rücken der Band hängt lediglich das Covermotiv des letzten Studioalbums Melodies Of Atonment. Sondern es liegt einzig und allein an der Performance und dem Zusammenspiel der Musiker und der Qualität der Aufnahme. Live wird die Band dabei noch verstärkt durch den Keyboarder und Perkussionisten Harrison White. 
Allein, was Einar Solberg mit seiner Stimme über die mehr als zwei Stunden Auftrittszeit liefert, ist mehr als beindruckend. Seine Stimmlage würde ich grundsätzlich mit Tenor beschreiben. Er lässt die Stimme intendiert oft ins Falsett kippen, also in die Kopfstimme, ohne dass es lächerlich klingt wie das Klischee eines Eunuchen, wenn jemand vermeindlich witzig sein will. Die hier und da als Bandgroundsänger einsetzenden Bandkollegen sorgen für wunderbare Intervalle zu seiner Gesangslinie. Bleiben wir noch bei Stimmen: Beim Lied Faceless gesellen sich noch weitere Backgroundsänger auf die Bühne als Chor. Und Slave will ich herausheben für gesangliche Ausnahmestellung Solbergs mit unerhörten, aggressiven Shouts, um dann wieder ins glasklare zu wechseln. Das Lied hat sowie schon einen sehr musicalhaften Anstrich mit großer Theatralik gegen Ende.  

Fazit: Spektakulär. Absolut empfehlenswert. Wer Konzerte mag und Zeit hat, sollte versuchen, im Oktober/November 2025 Leprous auf einem ihrer Auftritte zu besuchen. Ein paar sind auch in Deutschland [im November am 9. in M (Backstage Werk), am 10. in FFM (Batschkapp), am 11. in DO (FZW), 18. in B (Kesselhaus), am 19. in HH (Docks) und am 21. in S (Im Wizemann)]. Wer nicht die Gelegenheit nutzen kann oder will: Unbedingt Album UND Blu-ray besorgen!

Leprous Atonement/The Sky Is Red (Outro) - Official Video - Live In Tilburg 2025
 
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