Im Jahr 2023 hatten die atmosphärischen und düsteren Modern Metaller von Hanging Garden ihren Garten bestellt.
Denn im Hinblick auf ihren damals in den Startlöchern stehenden Longplayer "The Garden" kamen wir zu der Einschätzung, dass dort der traditionell atmosphärische, sehnsuchtsvolle und wehmütige Sound der Finnen durch ein deutliches Mehr an brachialer, energiegeladener und mitreißender Dynamik zu einer explosiven Mischung vereint und auf eine neue Stufe katapultiert wurde. Auch fast eineinhalb Jahre später kann festgehalten werden, dass das Album nichts von seiner Wirkungskraft und Attraktivität verloren hat.
Die Lücke zwischen diesem Meisterwerk und einem neuen Album soll nun die EP "The Unending" füllen. Natürlich weiß man nicht, wohin die Reise musikalisch hingehen wird, aber die 4-Track-Scheibe atmet unverkennbar den Odem von "The Garden", geht aber behutsam auch andere, eigenständige Wege.
So kommt 'To Seize The Night' um einiges düsterer, schwermütiger und melancholischer daher und ist insgesamt auch deutlich unzugänglicher und sperriger. Aber das sind dann genau die Songs, die mit jedem weiteren Hören ihr Potenzial immer stärker entfalten und die man sich deswegen nicht überhören kann. 'The Passage' ist ein erfrischend dynamischer, eingängiger und eine überaus positive und optimistische Stimmung verbreitende Song, dessen Mitreißattitüde man sich nur schwer zu entziehen vermag. 'Morgan's Trail' besticht durch sein Mehr an atmosphärischer Nachdenklichkeit im Verein mit meitreißender Eingängigkeit. Der Höhepunkt ist dann aber das direkt unter die Haut und ins Herz gehende 'The First Sunrise'.
Kurz: Hanging Garden knüpfen mit ihrer EP "The Unending" nahtlos an ihr Meisteralbum "The Garden" an und stellen wieder einmal unter Beweis, dass man sehnsuchtsvolle Melancholie, nachdenkliche Wehmut und atmosphärishe Tiefgründigkeit kaum besser in Musik verwandeln kann....