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Helloween - Giants&Monsters

VÖ: 29. August 2025   •   Label  Reigning Phoenix Music (RPM)

Die Kürbisköpfe zelebrieren gekonnt die Wiedervereinigung weiter!

Drei Jahre nach dem triumphalen selbstbetitelten Album, das die legendäre Wiedervereinigung der “Keeper of the Seven Keys”-Besetzung zementierte, kehren Helloween mit “Giants & Monsters” zurück – und beweisen eindrucksvoll, dass das 2021er Reunion-Album keine nostalgische Eintagsfliege war.

**Die Fortsetzung eines Märchens**

Während das 2021er Album “Helloween” vor allem den Triumph der scheinbar unmöglichen Wiedervereinigung feierte – mit Michael Kiske und Kai Hansen zurück in der Band, neben dem langjährigen Frontmann Andi Deris – wirkt “Giants & Monsters” überraschend entspannt und selbstbewusst. Die Band musste niemandem mehr etwas beweisen, und das hört man auch. Statt eines weiteren Victory-Laps liefern die Hamburger Metal-Veteranen hier ein Album ab, das die Stärken aller drei Sänger noch organischer integriert und sowohl progressive Experimente als auch knallharte Helloween-typische Power-Metal-Hymnen bietet.

**Zwischen Bombast und Melodie**

Das Album oszilliert meisterhaft zwischen den typischen Helloween-Polen: Einerseits finden sich epische, vielschichtige Kompositionen, die an die goldene “Keeper”-Ära erinnern, andererseits direktere, griffigere Songs, die die Energie der Deris-Jahre der 90er und 2000er kanalisieren. Die Produktion ist erwartungsgemäß makellos, lässt aber mehr Raum zum Atmen als der teilweise etwas überladene Vorgänger.

Besonders bemerkenswert: Die Drei-Sänger-Konstellation, die auf “Helloween” noch gelegentlich konstruiert wirkte, funktioniert hier wie selbstverständlich. Kiske, Deris und Hansen ergänzen sich nicht nur – sie fordern sich gegenseitig heraus und heben das Material gemeinsam auf ein höheres Level.

**Der Schatten des Vorgängers**

So stark “Giants & Monsters” auch ist – es kommt nach meiner Meinung nicht ganz an die schiere Hitdichte des selbstbetitelten Vorgängers heran. Das 2021er Album hatte diese besondere Magie, jene unwiderstehlichen Melodiebögen, die Helloween in den 80ern zur Legende machten und einen auf Grund der lang ersehnten Rückkehr Tränen in die Augen zauberte. Diese DNA war dort in nahezu jedem Song präsent, diese euphorischen Refrains, die sich sofort ins Gehirn brennen und nach denen man süchtig wird.

“Giants & Monsters” ist zweifellos das reifere, vielleicht auch mutigere Album. Aber wo der Vorgänger mit Instant-Klassikern nur so um sich warf und diese nostalgische Verbindung zur glorreichen “Keeper”-Ära herstellte, ohne dabei rückwärtsgewandt zu klingen, setzt das neue Album mehr auf atmosphärische Tiefe und subtilere Songstrukturen. Das hat seinen eigenen Reiz, keine Frage – aber jene unmittelbare, fast schon ekstatische Verbundenheit zu Früher, die das selbstbetitelte Album zum perfekten Reunion-Statement machte, erreicht “Giants & Monsters” nicht durchgehend.

**Das Vermächtnis lebt**

“Giants & Monsters” ist kein revolutionäres Album, muss es aber auch nicht sein. Es ist die Bestätigung, dass Helloween in ihrer aktuellen Form mehr sind als eine Nostalgie-Show. Die Band schreibt weiterhin relevanten Power Metal, der sowohl langjährige Fans als auch eine neue Generation ansprechen kann. Wo das selbstbetitelte Album noch den Beweis antreten musste, dass die Wiedervereinigung funktioniert, zeigt “Giants & Monsters” eine Band, die diese Konstellation nun vollends verinnerlicht hat.

Dass es am direkten Vorgänger gemessen einen Tick weniger brillant scheint, ist Jammern auf allerhöchstem Niveau – und vielleicht auch der Preis dafür, dass “Helloween” (2021) die Messlatte derart hoch gelegt hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass “Giants & Monsters” ein würdiger, eigenständiger Nachfolger geworden ist, der beweist, dass die Reunion-Ära mehr ist als ein einmaliger Geniestreich – auch wenn der unmittelbare Vorgänger in puncto Melodie-Magie und Hitdichte noch einen Hauch magischer war.

HELLOWEEN - A Little Is A Little Too Much (Official Music Video)
 
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