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Lefay – The Noise Years

VÖ: 23. Mai 2025   •   Label  Dissonance Productions, Cherry Red
LIKE TEARS LOST IN THE RAIN
THAT MUSIC FADES...
...THAT SYMPHONY OF THE DAMNED

Ursprünglich unter dem Namen DAMAGE gegründet, reicht die Geschichte von LEFAY bis in die späten 80er Jahre zurück. Ernst wurde es aber erst, nachdem Sänger Charles Rytkönen von SEPHER JEZIRAH zu der Truppe aus Bollnäs wechselte und 1990 das MORGANA LEFAY Debüt „Symphony of the Damned“ erschien.

Vor ziemlich genau 26 Jahren klingelte um kurz vor Sechs das Telefon und am anderen Ende der Leitung meldete sich ein etwas wortkarger Charles, um mit mir über das erste Album unter dem neuen Namen LEFAY zu sprechen. Mit „The Seventh Seal“ hatten Rytkönen und Gitarrist Tony Eriksson 1999 ein starkes Zeichen gesetzt, nachdem es zuvor zum Bruch mit den ehemaligen MORGANA LEFAY Weggefährten gekommen war. Charles selbst nannte seinerzeit „Moonlit Night“ und das ausgesprochen starke „The Boon He Gives“ als seine Favoriten. Vor allem der letztgenannte Song hat den Test der Zeit ohne Blessuren überstanden und gehört bis heute zu meinen absoluten Lieblingssongs der Schweden. Aber mit „I Am“ oder „End Of Living“ hat das Album auf jeden Fall noch weitere hörenswerte Power Metal Nummer in der Schnittmenge aus NEVERMORE und GRIMSON GLORY im Gepäck.
Der Namenswechsel von MORGANA LEFAY zum kürzeren LEFAY ging einher mit dem Wechsel von Black Mark Records, über die Charles seinerzeit kein gutes Wort übrighatte, zu Noise Records. Bei dem Berliner Kultlabel veröffentlichten LEFAY schließlich insgesamt drei Alben, bevor es nach 2004 als MORGANA LEFAY wieder zu Black Mark zurückging.
Der Inhalt der vorliegenden 3CD-Box rückt also die Schaffensphase zwischen 1999 bis 2004 ins Rampenlicht. 1999 folgte eine Neueinspielung des Debüts „Symphony of the Damned“, so dass die starken Songs nun nochmal im moderneren Soundgewand präsentiert wurden. Auch hier gilt: Songs wie „The Whore Of Babylon“, der Titeltrack oder das bärenstarke „Last Rites“ haben bis heute nichts von ihrem Glanz verloren und sind songwriterisch wie soundtechnisch nach wie vor auf der Höhe der Zeit – auch wenn vielleicht noch nicht alle Songs des Albums auf demselben Level waren. Trotzdem stellt die Band hier das Rezept für ihren genuinen Melancholic Power Metal vor, der leider nie zum erhofften kommerziellen Durchbruch führte, aber doch die Herzen zahlloser Metalheads bewegte. Ich bin zumindest heilfroh, dass ich 1999 die Chance hatte, die Truppe in Wacken live erleben zu dürfen. Wie die Neuaufnahme 1999, enthält auch die vorliegende Version des Albums vier Coverversionen von NAZARETH, KISS, TWISTED SISTER und ERIC CLAPTON. Negativ schlägt vielleicht der recht hohe Preis von knapp 40€ zu Buche. Andererseits sind die gebrauchten Tonträger auch nicht unter 10€ zu bekommen, so dass man also beruhigt zur CD-Box greifen kann.
Stilistisch blieb man sich auch auf dem dritten LEFAY Album „S.O.S.“ treu und allein schon durch Rytkönens unverwechselbare Stimme klingt die Scheibe zu 100% nach (MORGANA) LEFAY. Dennoch konnte mich „S.O.S.“ damals wie heute musikalisch nicht überzeugen und auch der Sound war hörbar weniger druckvoll als auf den beiden Vorgängern. Zeitlose Ausnahmehits wie auf den Vorgängern fehlen. Kein Wunder also, das LEFAY nach einer Tour mit u.a. ANGEL DUST erstmal in der Versenkung verschwanden. Und so richtig sind die Schweden seither nicht mehr aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Umso wichtiger ist es, diese Band im CD-Regal zu haben. Die Box kommt mit ausführlichen Liner-Notes und einem aktuellen Interview mit Sänger Charles, der sich zum Erbe der Alben aus der LEFAY-Ära äußert. (MORGANA) LEFAY haben leider nie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient gehabt hätten. Mit zeitlosen Power Metal Hits wie „The Boon He Gives“ oder „Last Rites“ und einer ganz eigenen Note beweisen (MORGANA) LEFAY, dass sie auch gute 20 Jahre nach dem Ende der „Noise Years“ noch relevant und hörenswert sind. Muss man haben!
 
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