Chief Inspector Bliss ermittelt. Ja, ihr lest richtig: Chief Inspector Bliss und nicht Inspector Higgins und Sir John. Und auch ansonsten haben die Autoren Peter Lerf (Gigaphone Entertainment) und Andreas Zwengel einige Dinge verändert, um dem Krimi-Klassiker von Edgar Wallace neues Leben einzuhauchen.
In der Musik sind Coverversionen eine beliebte Art, um den eigenen Helden Tribut zu zollen – oder auch um Spielzeit auf einem Album zu füllen oder Geld als Coverband zu verdienen. Dabei gibt es zwei Arten von Coversongs: entweder wird der Versuch unternommen, dem Original möglichst nah zu kommen oder man versucht sich an einer eigenständigen Interpretation des Klassikers. Letzteres finden wir bei der Neuauflage von „Der Hexer“ vor.
Edgar Wallace Hörspiele gab es in der Vergangenheit häufiger. Europa hat sich daran versucht, Maritim hat eine „Filmedition“ der Schwarz-Weiß-Klassiker aufgelegt und Karussell hat vor etwa 20 Jahren ebenfalls eine Adaption unter dem Banner „Edgar Wallace“ auf den Markt gebracht. Diese hatte aber mit den originalen Fällen wenig gemeinsam. Das ist im vorliegenden Fall anderes, denn das Grundgerüst des Plots wurde vom Original übernommen. Insofern ist die Geschichte schnell erzählt: Die schwangere Glenda Horchester (eigentlich Gwenda Milton) wird ermordet. Sie war die Schwester von Arthur Milton, der unter dem Namen „Der Hexer“ für Angst und Schrecken in London gesorgt hat. Scotland Yard steht unter Druck, denn es ist davon auszugehen, dass „Der Hexer“ den Mord nicht ungesühnt lassen wird. Zudem werden einige Unterweltgrößen sehr Nervös als bekannt wird, dass Glenda die Schwester des Hexers war. Es kommt zum großen Showdown und „Der Hexer“ ist Scotland Yard stets einen Schritt voraus.
Die Adaption erzählt eine schlüssige Geschichte, die in der Londoner Unterwelt angesiedelt ist und lebt nicht nur von dem schwungvollen Plot, sondern vor allem auch von den guten Charakteren sowie den herausragenden Sprechern.
Der große Jürgen Kluckert (u.a. DRAGONBOUND), der im vergangenen Jahr verstorben ist, erzählt die Geschichte. Gordon Piedesack, der für Gigaphon bereits in FRAKTAL in die Rolle des Captain Ian Pierce schlüpfte, spricht Chief Inspector Bliss. Doch vor allem Sebastian Kolb gelingt es mit seiner Interpretation des schmierigen Mörders Ritchie Jones den Wahnsinn quasi greifbar zu machen, so wie es Klaus Kinski in den Edgar Wallace Filmen vermochte. Doch auch Marc Schülters (u.a. TWILIGHT MYSTERIES) Darstellung des kaltblütigen Arthur Milton ist wirklich grandios.
Der vollständige Titel „Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt. Der Hexer“ mag etwas sperrig wirken, doch die Umsetzung ist das genaue Gegenteil. Die Macher des Hörspiels legen eine fesselnde Kriminalgeschichte vor, die die ursprüngliche Story nicht zur Unkenntlichkeit verbiegt und doch genügend eigene Ideen enthält, um der fast 100 Jahre alten Romanvorlage neues Leben einzuhauchen. So wird „Der Hexer“ anno 2024 zu einem kurzweiligen und fesselnden Hörspielerlebnis mit grandiosen Sprechern. Krimifans dürften schnell Blut lecken und sich freuen, dass bereits weitere Folgen in der Pipeline sind. Toller Einstand!
In der Musik sind Coverversionen eine beliebte Art, um den eigenen Helden Tribut zu zollen – oder auch um Spielzeit auf einem Album zu füllen oder Geld als Coverband zu verdienen. Dabei gibt es zwei Arten von Coversongs: entweder wird der Versuch unternommen, dem Original möglichst nah zu kommen oder man versucht sich an einer eigenständigen Interpretation des Klassikers. Letzteres finden wir bei der Neuauflage von „Der Hexer“ vor.
Edgar Wallace Hörspiele gab es in der Vergangenheit häufiger. Europa hat sich daran versucht, Maritim hat eine „Filmedition“ der Schwarz-Weiß-Klassiker aufgelegt und Karussell hat vor etwa 20 Jahren ebenfalls eine Adaption unter dem Banner „Edgar Wallace“ auf den Markt gebracht. Diese hatte aber mit den originalen Fällen wenig gemeinsam. Das ist im vorliegenden Fall anderes, denn das Grundgerüst des Plots wurde vom Original übernommen. Insofern ist die Geschichte schnell erzählt: Die schwangere Glenda Horchester (eigentlich Gwenda Milton) wird ermordet. Sie war die Schwester von Arthur Milton, der unter dem Namen „Der Hexer“ für Angst und Schrecken in London gesorgt hat. Scotland Yard steht unter Druck, denn es ist davon auszugehen, dass „Der Hexer“ den Mord nicht ungesühnt lassen wird. Zudem werden einige Unterweltgrößen sehr Nervös als bekannt wird, dass Glenda die Schwester des Hexers war. Es kommt zum großen Showdown und „Der Hexer“ ist Scotland Yard stets einen Schritt voraus.
Die Adaption erzählt eine schlüssige Geschichte, die in der Londoner Unterwelt angesiedelt ist und lebt nicht nur von dem schwungvollen Plot, sondern vor allem auch von den guten Charakteren sowie den herausragenden Sprechern.
Der große Jürgen Kluckert (u.a. DRAGONBOUND), der im vergangenen Jahr verstorben ist, erzählt die Geschichte. Gordon Piedesack, der für Gigaphon bereits in FRAKTAL in die Rolle des Captain Ian Pierce schlüpfte, spricht Chief Inspector Bliss. Doch vor allem Sebastian Kolb gelingt es mit seiner Interpretation des schmierigen Mörders Ritchie Jones den Wahnsinn quasi greifbar zu machen, so wie es Klaus Kinski in den Edgar Wallace Filmen vermochte. Doch auch Marc Schülters (u.a. TWILIGHT MYSTERIES) Darstellung des kaltblütigen Arthur Milton ist wirklich grandios.
Der vollständige Titel „Edgar Wallace präsentiert: Bliss ermittelt. Der Hexer“ mag etwas sperrig wirken, doch die Umsetzung ist das genaue Gegenteil. Die Macher des Hörspiels legen eine fesselnde Kriminalgeschichte vor, die die ursprüngliche Story nicht zur Unkenntlichkeit verbiegt und doch genügend eigene Ideen enthält, um der fast 100 Jahre alten Romanvorlage neues Leben einzuhauchen. So wird „Der Hexer“ anno 2024 zu einem kurzweiligen und fesselnden Hörspielerlebnis mit grandiosen Sprechern. Krimifans dürften schnell Blut lecken und sich freuen, dass bereits weitere Folgen in der Pipeline sind. Toller Einstand!
Kategorie
V.Ö.
26. Januar 2024
Label
Gigaphon/Raute Media
Spielzeit
ca. 65 Min