Gesangstechnisch wechseln sich immer wieder klare und growlige Vocals ab. Erstere transportieren bisweilen die düstere Emotionalität von Dave Gahan, bisweilen aber auch emotionale Leidenschaft, wohingegen die Growls natürlich die brutale Infernalität abdecken. Das kann man sehr schon in 'Brittle Sentiment' beobachten, ein Song, der phasenweise überaus DEPECHE-MODEmäßig daherkommt, aber natürlich um einiges rifflastiger, härter und mit einem Mehr an brutaler Martialität. Zudem können hier auch die Gitarrensoli mehr als überzeugen. Darüber hinaus vermögen die Drums in diesem Track eigene Akzente setzen. Hammer!

'As You Never Were' besticht dann durch seine PARADISE-LOSTartige Attitüde, nicht nur im Hinblick auf die sensitiven Vocals, die Keyboardelemente, sondern auch durch die melancholische Grundstimmung. Weltklasse, zumal auch hier die nötige Härte und Melodik nicht fehlt. Der Opener 'Another Host' ist ein richtiger Kracher, verbindet er doch die Weh- und Schwermütigkeit von KATATONIA mit der niederdrückenden Niedergeschlagenheit von A PERFECT CIRCLE mit der kraftvollen, riffigen Härte von OCTOBER TIDE. Ein größeres Wechselbad der Gefühle, eine größere Bandbreite der Emotionen ist kaum denkbar. 'Dissolute' schließlich errichtet dann noch einmal dem Gott der düsteren Niedergeschlagenheit ein würdiges, atmosphärisches Denkmal.

Fazit: Die Debüt-EP „Adrift In Remorse“ von AFFASIA macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Denn die atmosphärischen Dark Metaller verbinden gekonnt düstere Sehnsucht, emotionale Schwermut mit infernaler Brutalität und melodischer Melancholie und bewegen sich damit soundmäßig überzeugend im Spannungsfeld von HANGING GARDEN, PARADISE LOST, OCTOBER TIDE und KATATONIA. Wer die letztgenannten Bands mag, kommt auch an AFFASIA nicht herum!