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Na klar, an den Fans der Schwedenband dürfte es kaum vorbeigegangen sein: 2017 nahmen 4/5 der Mütter ihren Hut und ließen Gründerin und Gitarristin Filippa Nässil alleine zurück. Diese präsentierte erstaunlich schnell Ersatz und begab sich sofort auf verschiedene Bühnen, z.B. in Wacken. Mit „Thundermother“ liegt nun das erste Studiowerk der neuen, zum Quartett geschrumpften Formation vor. Das Album ist bereits Ende Februar erschienen, doch bislang habe ich mich nicht an das Review herangewagt. Der Grund ist schnell erklärt. Hört man sich mal Songs wie „Rock`N Roll Disaster“ oder „Shoot to Kill“ vom 2014er Debüt oder „It’s Just A Tease“ vom 2015er Nachfolgealbum „Road Fever“ an und vergleicht diese rauen Rockgranaten mit „Revival“, dann versteht man, weshalb sich viele Kollegen im elektronischen Blätterwald über fehlenden Dampf und Energie beklagen.

Das Geheimnis von „Thundermother“ ist, dass man die Scheibe unzählige Male hören muss bevor sie einen gewissen Scharm entwickelt. Dem eher gediegenen Opener haben die Mädels mit „Whatever“ einen schnelleren Song zur Seite gestellt, der noch am ehesten an alte Tage erinnert. Doch schon mit „Survival Song“ wird wieder ein Gang zurückgeschaltet, was aber auch daran liegt, dass die Bissigkeit der Gitarren der Produktion zum Opfer gefallen ist. Live dürfte auch „Racing on Mainstreet“ durchaus eine gewisse Durchschlagkraft entwickeln. Und so geht es weiter: langsame Song (z.B. „Fire In The Rain“, „Won’t Back Down“) wechseln sich ab mit schnelleren Nummern (z.B. „Rip Your Heart Out“, „Quitter“) und zwischendurch gibt es immer mal wieder einen Midtempo-Stampfer (z.B. „The Original Sin“). THUNDERMOTHER sind ihrem Stil grundsätzlich treu geblieben, klingen aber eben etwas weniger rotzig als in der Vergangenheit und letztlich will sich auch kein Song so richtig als Hit herauskristallisieren, obwohl die Scheibe in ihrer Gesamtheit nicht schlecht geworden ist. Ein ähnliches Phänomen haben wir ja bereits bei den Landsleuten von DYNAMITE erlebt. Auch die sind mit ihrem Drittwerk „Big Bang“ im letzten Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Kurz und gut: THUNDERMOTHER melden sich mit neuer Mannschaft und einem durchaus hörenswerten Album zurück, doch die ausgestreckte Faust auf dem Cover kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es hier mit weniger Donner und mit mehr Mutter zu tun haben.

Kategorie

V.Ö.

23. Februar 2018

Label

Despotz Records

Spielzeit

39 Min

Tracklist

Line Up

Lead-Gitarren: Filippa Nässil

Gesang: Guernica Mancini

Bass: Sara Pettersson

Schlagzeug: Emlee Johansson



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