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Wer sich noch an Thunderhead erinnert, der wird wissen, dass Henny Wolters seit jeher Gitarrenriffs verwurstet hat, die aus dem Bereich des Blues oder Rock’n’Roll stammten. Während ex-Primal Fear Kollege Sperling den passenden Schießstand für die dreckigen Gitarrensalven des Hannoveraners liefert, war mit Oimel Larcher schnell das optisch, musikalisch und persönlich passende Versatzstück für einen musikalischen Hot Rod der dreckigsten Sorte gefunden.

Stimmlich scheinen die Stimmbändern von Oimel und Lemmy eineiige Zwillinge gewesen zu sein und musikalisch bedient man sich bewusst aus dem Motörhead, Rose Tattoo & Co Baukasten. Doch wer sich Nitrogods mal genau anhört, der wird schnell merken, dass die Scheibe mit Heavy Metal im Grunde gar nichts zu tun hat. Die Riffs folgen einfachen Blues- oder Rockabillystrukturen á la Astrolites und ein verchromter Schwermetaller wird mit dem verrauchten Twangsound eines Songs wie „At least I’m Drunk“ kaum etwas anfangen können. Hier zahlt es sich aus, dass Wolters auch bei der Auswahl der Amps und Gitarren auf eher genrefremde Modelle (vgl. Interview) zurückgegriffen hat, der aktive EMG Pick Up und der Wizardhals würden wohl mit so viel musikalischem Staub und Dreck schnell zur Strecke gebracht werden. „Nitrogods“ klingt nach Straße, ölverschmiertem Musclecar und hochprozentigem Schluck. Besonders gelungen ist auch der Wechsel am Mikrophon, denn auch Wolters greift hier und da gelungen zur Flüstertüte (z.B. „Gasoline“). Songs wie „Whiskey Wonderland“ klingen als wären sie während eines Knastaufenthalts mit Johnny Cash entstanden, und auch Freunde von The Bosshoss dürften an diesem Song ihre Freude haben. „Wasted In Berlin“ verstehen wir einfach mal als Hommage an den Kollegen Trillmich und Songs wie „Demolition Inc.“ zeigen, dass es für geniale Songs vor allem Herzblut braucht und weniger exotische Tonleitern oder infernalische Shredattacken.

Während die Musikerpolizei bitte vor der Tür bleibt, darf „Nitrogods“ als Einladung für alle Hartwurstfans verstanden werden, denen Hingabe und Ehrlichkeit mehr bedeuten als Trends oder politische Musikorrektness. Wenn sich eine deutsche Band die „Licence To Play Loud“ verdient hat, dann dieses dreckige Rock’N’Roll Trio!

Kategorie

V.Ö.

20. Februar 2012

Label

Spielzeit

Tracklist

1 Black Car Driving Man

2 Demolition Inc.

3 At Least I´m Drunk

4 Gasoline

5 Whiskey Wonderland

6 Licence To Play Loud

7 Lipsynch Stars

8 The Devil Dealt The Deck

9 Rifle Down

10 Riptide

11 Wasted In Berlin

12 Zombietrain

Line Up

Henny Wolter (Gitarre, Gesang)

Klaus Sperling (Schlagzeug)

Claus „Oimel“ Larcher (Gesang, Bass)

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