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Unter diesem Vorzeichen der „saxuellen“ Erregung genieße ich seit jeher die Alben der Briten, die sich jedoch im letzten Jahrzehnt eher als Livegenuss denn als wirklich überzeugende Studioband präsentierten. „Call to Arms“ war ja so etwas wie der musikalische Sofabezug einer miefigen Seniorenwohnung: fleckenabweisend, widerstandsfähig, etwas staubig und eher als praktisch als chic. Eins sei gleich vorweggenommen – für Designersofa haben sich die alten Herren des britischen Heavy Metal auch auf dem 20. Album ihrer Karriere nicht entschieden. Im Gegenteil, auf „Sacrifice“ haben sich Biff & Co mal auf ganz neue Weise den Alltagsproblemen der Welt angenommen und so wird auch schon mal das, bislang als britische Tugend geltende, in der Schlange Warten lyrisch problematisiert („Standing in a Queue“) und mit einem soliden Metalstampfer musikalisch unterlegt. Aber es gibt auch eine ganze Reihe temporeicher Metalsongs, die zumindest den Staub und die Krümel aus der muffigen Saxon-Couch klopfen: „Sacrifice“, „Warriors on the Road“ oder „Guardians of the Tomb“. Insgesamt ist die zweite Hälfte des Albums eher behäbig ausgefallen. Hier darf auch im fortgeschrittenen Alter zünftig abgerockt werden, ohne dass man Gefahr läuft, ohne Schnabeltasse kostbare Bierreserven zu verschütten. Und wer nicht ohne die „guten alten Zeiten“ leben kann, der findet auf der Bonus-CD noch einige neu aufgenommene bzw. umarrangierte Klassiker wie z.B. „Crusader“.

Nachdem der Kollege Lison in seiner OCTOBER TIDE Besprechung bereits auf herausragende Daten der Menschheitsgeschichte Bezug genommen hat, soll auch im Falle von SAXON das Gründungsjahr 1976 nicht unerwähnt bleiben, hat dieser Jahrgang doch mehr Gutes als Schlechtes hervorgebracht. Und wenn auch die jungen Fans von heute dem 36jährigen Metalschlachtross SAXON heute frenetisch zujubeln, wird man wohl kaum von Gerontophilie sprechen müssen. SAXON bleiben was sie sind und liefern mit „Sacrifice“ wieder mal kein Jahrhundertalbum ab, aber doch ein solides Arbeitstier.

Kategorie

V.Ö.

15. März 2013

Label

UDR/EMI

Spielzeit

Tracklist

01. Procession
02. Sacrifice
03. Made In Belfast
04. Warriors Of The Road
05. Guardians Of The Tomb
06. Stand Up And Fight
07. Walking The Steel
08. Night Of The Wolf
09.
Wheels Of Terror
10. Standing In A Queue

Bonus-CD

01. Crusader (Orchestrated Version)

02. Just Let Me Rock (Re-Recorded Version)

03. Requiem (Acoustic Version)

04. Frozen Rainbow (Acoustic Version)

05. Forever Free (Re-Recorded Version)

Line Up

Biff Byford - Vocals
Paul Quinn - Guitar
Doug Scarratt - Guitar
Tim "Nibbs" Carter - Bass
Nigel Glockler - Drums

Tags



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